Die perfekte künstliche Welle: Erste Einblicke in „O2 Surftown MUC“ nahe des Flughafens München

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Die perfekte künstliche Welle: Erste Einblicke in „O2 Surftown MUC“ nahe dem Flughafen München

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Glückliche Gesichter: Tim Elter und Camilla Kemp hatten Spaß auf der künstlichen Welle. © Eva Oestereich

Europas größter Surfpark entsteht nahe dem Flughafen München: Ab Sommer sollen dort perfekte künstliche Wellen im Zehn-Sekunden-Takt rollen. Nun gab‘s erste Einblicke.

Hallbergmoos – Vor zehn Jahren hatte Chris Boehm-Tettelbach einen Traum: „Ich will das Meer nach München bringen“, so der passionierte Surfer. Sein Heimatrevier bis dahin: der Eisbach. Noch vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris wird der Traum vom Surferparadies vor den Toren der Landeshauptstadt Wirklichkeit. Mit der O2 Surftown in Hallbergmoos. Gut 40 Millionen Euro haben der CEO der Surftown und Surfbegeisterte in den Mega-Surfpark investiert.

Profi Tim Elter reitet eine Welle in Deutschlands erstem Surfpark
Surferparadies in Oberbayern: Profi Tim Elter testet die künstliche Welle im Surfpark. © Sven Hoppe

Seit dem Spatenstich 2022 ist im Munich Airport Business Park der 12.000-Einwohner-Gemeinde ein Mekka für Surfbegeisterte entstanden, das zur Wiege künftiger Olympioniken und Attraktion für Breitensportler werden soll. Aber auch ein „ein Wohlfühlort für Familien, der Emotionen weckt“ – das ist dem Gründer wichtig. Das Surferparadies soll zu 100 Prozent nachhaltig sein, so das erklärte Ziel. „Ökologisch, ökonomisch und sozial.“ Mit Strom aus regenerativen Energien und Mobilitätskonzept.

20.000 Quadratmeter ist der Surfpark im Hallbergmooser Gewerbepark groß, nur einen Steinwurf vom Munich Airport entfernt. Dazu gehört ein Süßwasser-Wavepool mit 10.000 Quadratmetern Oberfläche, 2,65 Metern Tiefe und 180 Meter Länge. Das entspricht in etwa zwei Fußballfeldern. „Ein Stadion für Surfer, in dem wir unseren Sport und unsere Leidenschaft den Menschen näherbringen können“, sagt Profi-Surferin Camilla Kemp. In dem Areal gibt es auch eine LED-Leinwand für Public Viewing, Gastronomie – von der Flughafen-Tochter Allresto betrieben – und eine Rooftop-Tribüne für bis zu 600 Gäste, einen Surfshop, eine Leihstation und natürlich einen Strand mit großzügiger Liegewiese. 4000 Besucher haben dort Platz. Auf der Welle können 700 Surfer über den Tag verteilt reiten – und das 365 Tage im Jahr. Auch im Winter. Surfer sind hartgesotten, weiß man ja von den Eisbachsurfern. „Nur: Bei uns gibt’s eine warme Dusche“, sagt Boehm-Tettelbach.

Bei der Eröffnung sollen es 150 Mitarbeiter sein

Der erste (Probe-)Ritt auf der Welle in Deutschlands erstem und Europas größtem Surfpark war den frisch qualifizierten Olympiastarter Camilla Kemp und Tim Elter vorbehalten. So wild wie die gigantischen olympische Welle Teahupo’o auf Tahaiti – die gefährlichste und schönste, die die beiden Olympia-Surfer nach eigenem Bekunden je erlebt haben – ist die Welle des Surfparks nicht. Aber wild durchaus. Die Spannbreite der Welle vergleicht Boehm-Tettelbach mit einem Keyboard: „Wir können darauf ein romantisches Lied oder Hardcore-Metal spielen.“

Eröffnung von Deutschlands erstem Surfpark
Der Surfpark in Hallbergmoos wird im Sommer eröffnet. Dazu gehört auch ein Stadion. © Sven Hoppe

Die Welle wird von 34 Wellenkammern auf bis zu zwei Meter Höhe aufgebaut. „Aber die Höhe ist nicht entscheidend, sondern ihre Macht und wie schnell sie bricht“, sagt Boehm-Tettelbach. Oder anders ausgedrückt: Hawaii, Nazaré, Tahiti auf Knopfdruck gewissermaßen – ohne in den Flieger zu steigen, ohne Wettereinflüsse. Und: „In absolut sicherer Umgebung.“ Keine Quallen, keine Steine, keine gefährliche Riffe. Stattdessen Surflehrer und geschultes Personal. 80 Mitarbeiter hat Surftown aktuell, bei der Eröffnung im Sommer werden es 150 sein.

Surftown ist nicht nur für Profis gedacht

Anfänger-Angebote gibt’s für 69 Euro – Trainer, Material und etwa zwei Stunden Surfzeit inklusive. Tom Kronenbürger, Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Wellenreitverbands, erhofft sich eine Sogwirkung von der Surftown und der ersten laufenden Welle in Deutschland. Nicht nur für Profi-Surfer, die den Adrenalinkick suchen. „Surftown bietet uns eine gute Basis für Breitensport- und Nachwuchsförderung, adaptives Surfen für Menschen mit Behinderung wie auch für Trainerausbildung.“ Für die Trainingslager des Nationalteams gibt es bereits Absprachen – und Anfragen von Surfern aus der ganzen Welt.

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