Flugchaos im Nahen Osten: Airlines stoppen Flüge nach US-Angriffen auf Iran

Viele Fluggesellschaften überlegen derzeit, den Flugverkehr über den Nahen Osten vorübergehend einzustellen, so „Reuters“. Nach den jüngsten US-Angriffen auf iranische Nuklearanlagen hat sich der Konflikt in der Region weiter zugespitzt. Die sonst stark frequentierte Luftverkehrszone von Iran und Irak bis zum Mittelmeer ist seit rund zehn Tagen nahezu leer, nachdem Israel am 13. Juni mit Angriffen auf iranische Ziele begann.

Viele Flüge bereits storniert

Viele Airlines haben Flüge in die Region bereits storniert, umgeleitet oder verschoben – auch wichtige Knotenpunkte wie Dubai und Doha sind betroffen. Einige Airlines nehmen jedoch langsam den Betrieb wieder auf: Singapore Airlines fliegt ab Montag wieder nach Dubai, ebenso British Airways, wie „Reuters“ berichtet. Andere Fluggesellschaften wie Air France KLM haben Verbindungen nach Dubai und Riad am Wochenende gestrichen. 

Libanesisches Dorf, aufgenommen von Israel aus. (Archivbild)
Libanesisches Dorf, aufgenommen von Israel aus. (Archivbild) Ariel Schalit/AP/dpa

Durch die geschlossenen russischen und ukrainischen Lufträume hat der Nahost-Korridor für Verbindungen zwischen Europa und Asien an Bedeutung gewonnen. Um Gefahren zu umgehen, weichen Flugrouten inzwischen auf Umwege über das Kaspische Meer oder Ägypten und Saudi-Arabien aus, was zusätzliche Kosten durch längere Strecken und höheren Treibstoffverbrauch verursacht. Hinzu kommt der steigende Ölpreis, der Treibstoffkosten weiter nach oben treiben könnte, so „Reuters“.

25.000 Personen wollen Israel verlassen

Zudem erschweren militärische Auseinandersetzungen und technische Störungen rund um politische Konfliktzonen die sichere Navigation kommerzieller Flieger. Experten berichten von einem deutlichen Anstieg solcher Störaktionen über dem Persischen Golf.

Während internationale Airlines vorerst vorsichtig agieren, nehmen einige lokale Anbieter aus Jordanien, Libanon und Irak langsam den Betrieb wieder auf. Israel verstärkt zudem seine „Rettungsflüge“, um Menschen aus dem Land zu bringen oder zurückzuholen. Allein El Al erhielt am Sonntag laut „Reuters“ Anträge von rund 25.000 Personen, die Israel verlassen wollen.