„Der Beruf ist cool“: Anna Hertl kehrt als neue Pfarrerin nach Penzberg zurück

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Das Trio in der evangelischen Kirchengemeinde ist wieder komplett: Anna Hertl wird ab März Pfarrerin in Penzberg; im Bild mit den Pfarrern Julian Lademann (l.) und Philipp Roß (r.) in der Martin-Luther-Kirche. © Wolfgang Schörner

Das Pfarrer-Trio in der evangelischen Kirchengemeinde Penzberg ist in Kürze wieder komplett. Nach dem Abschied von Sandra Gassert im vergangenen Sommer wird Anna Hertl ab März neue Pfarrerin. Die 38-Jährige kennt sich hier bestens aus: Sie ist in Penzberg aufgewachsen, zur Schule gegangen und konfirmiert worden.

Penzberg – Ein bisschen muss es sich wie Heimkommen anfühlen. Vor kurzem zog Anna Hertl mit ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern nach Penzberg, in jenen Ort, an dem sie aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, wo sie konformiert wurde und in der evangelischen Jugend war. Und dort wird Anna Hertl nun auch neue Pfarrerin. Am 3. März findet in der Penzberger Martin-Luther-Kirche der Einführungsgottesdienst statt. Sie wird sich mit Philipp Roß, der seit Oktober 2021 in Penzberg ist, eine Pfarrerstelle teilen.

„Mir hat es immer gefallen, Verantwortung zu übernehmen“

„Man fühlt sich Zuhause“, bestätigt Anna Hertl. Sie erzählt, wie sie vor Weihnachten an einer Adventskalender-Aktion der Kirchengemeinde teilnahm. Sie habe viele Leute noch von früher gekannt. „Das hat mich gefreut.“ Anna Hertl war einst vom damaligen Penzberger Pfarrer Gerhard Orth konfirmiert worden und gehörte zu Zeiten von Jugenddiakon Hans-Jürgen Dommler der evangelischen Jugend an. Dort leitete sie später auch eine Jugendgruppe. „Mir hat es immer gefallen, Verantwortung zu übernehmen, was man in der evangelischen Kirche ja sehr früh darf.“

„Es war mehr ein: Ich mach das jetzt mal“

Die Erfahrungen in der evangelischen Jugendarbeit, die Kreativität und die Fragen nach dem Sinn des Lebens, die in der Kirche gestellt wurden, waren ihr zufolge auch der Grund, dass sie nach der Schule evangelische Theologie in München und Berlin studierte. Wobei sie anfangs noch nicht auf den Pfarrer-Beruf zielte. „Es war mehr ein: Ich mach das jetzt mal.“ Erst während des Studiums bildet sich der Wunsch heraus, Pfarrerin zu werden. „Ich habe gemerkt, dass der Beruf cool ist.“ In ihrem Wunsch bestätigt sah sie sich nach dem Studium während ihres zweieinhalbjährigen Vikariats in Unterschleißheim. Sie hielt damals ihre erste Predigt („Natürlich ist man nervös“), sprach auf der ersten Beerdigung („Ich hatte ein bisschen Panik“), arbeitete mit Senioren und Jugendlichen und führte einen Krabbelgottesdienst ein. Im März 2015 folgte in Puchheim die Ordination (in der katholischen Kirche würde man von Priesterweihe sprechen). Anna Hertl war fortan Pfarrerin. Wobei sie beruflich einen kleinen Umweg nahm. Sie arbeitete ein Jahr lang bei BMW in der Kommunikationsabteilung, quasi als „Pfarrerin in der Wirtschaft“, angestellt bei der Kirche, aber bezahlt vom Unternehmen.

Erste Pfarrerstelle war in Neufahrn bei Freising

2016 nahm Anna Hertl ihre erste Pfarrerstelle an, in Neufahrn bei Freising, wo sie sich vor allem der Jugendarbeit widmete. Bis 2022 war sie dort tätig. Danach ging sie – mit der Geburt ihrer zweiten Tochter – in Elternzeit, während der sie mit ihrer Familie auch nach Penzberg zog.

Penzberger Pfarrer-Trio ist sich schon früher begegnet

Dass es mit der Bewerbung für die halbe Pfarrerstelle in Penzberg geklappt hat, freut sie sehr. Anna Hertl kennt nicht nur viele Mitglieder der Kirchengemeinde, sondern auch Pfarrer Julian Lademann. „Wir kennen uns von ganz früher“, so Lademann. Und zwar vom evangelischen Kinderzeltlager in Lindenbichl. Lademann, heute 41 Jahre alt, war damals Jugendleiter in Weilheim, Anna Hertl Jugendleiterin in Penzberg. Vor einigen Jahren waren beide auch im selben Dekanat, nämlich Freising, tätig. Anna Hertl und Philipp Roß (37) sind sich ebenfalls schon begegnet. Beide waren als Gast bei der Ordination – sie wird immer für mehrere Theologen gefeiert – des jeweils anderen dabei.

Einführungsgottesdienst ist am 3. März

Vom Kirchenvorstand wurde noch nicht entschieden, welche Schwerpunkte Anna Hertl in Penzberg haben wird. Lust hätte sie auf die Arbeit mit jungen Familien, erzählt sie. Was sich laut Lademann anbieten würde. Ihr sei es wichtig, dass die Menschen einen Bezug zum Heiligen, zu Gott spüren. Die Kirche habe Botschaften, die gut und relevant sind, sagt sie. Die Aufgabe sei es, diese zu verstehen und zu vermitteln und dabei auch gemeinsam auf Suche zu gehen.

Ab 1. März wird Anna Hertl, die noch in Elternzeit ist, zunächst eine Viertel-Pfarrerstelle ausfüllen, ab Juni dann eine halbe Pfarrerstelle. Der Gottesdienst zur Einführung (mit Dekan Jörg Hammerbacher) ist am Sonntag, 3. März, ab 17.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche.

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