China will batteriebetriebene Roboter an Grenze zu Vietnam patrouillieren lassen

China hat beim heimischen Unternehmen UBTech Robotics batteriebetriebene humanoide Roboter bestellt, die an der Grenze zu Vietnam eingesetzt werden sollen. Der Auftrag hat einen Umfang von rund 37 Millionen US-Dollar, wie das Fachportal "Interesting Engineering" unter Berufung auf die "South China Morning Post" berichtet. Die Auslieferung soll schon im Dezember beginnen.

Chinesischer Roboter kann im 24-Stunden-Betrieb arbeiten

Konkret geht es um den Roboter Walker S2. Er kam erst im Juli auf den Markt. Die technischen Details des Walker S2:

  • Der Roboter ist 1,76 Meter groß.
  • Das Modell hat 52 Freiheitsgrade, darunter elf Freiheitsgrade an seinen Händen. Die Freiheitsgrade beschreiben die Anzahl der einachsigen Drehgelenke. Je höher sie ist, desto flexibler kann sich der Roboter bewegen.
  • Der Walker S2 kann pro Arm ein Gewicht von bis zu 15 Kilogramm heben – und das bis zu einer Höhe von 1,80 Meter.
  • UBTech Robotics beschreibt das Modell als das erste, das seine Batterie selbständig austauschen kann. Möglich ist das durch den Einsatz von zwei Batterien. Ist eine leer, kann der Roboter diese innerhalb von drei Minuten austauschen, während die andere weiterläuft. Damit kann der Walker S2 weitestgehend ohne menschliche Betreuung in einem 24-Stunden-Betrieb arbeiten.

Walker S2 soll an Grenze zu Vietnam Reisende betreuen

Die chinesische Regierung will sich diese technischen Errungenschaften nun an der Grenze zu Vietnam zunutze machen. Dort soll der Walker S2 an Grenzkontrollstellen eingesetzt werden, um Reisende zu führen, den Personenfluss zu steuern, bei Patrouillenaufgaben zu helfen, logistische Aufgaben zu erledigen und kommerzielle Dienstleistungen zu unterstützen, berichtet "Interesting Engineering".

Von einem militärischen Einsatz zur Überwachung der Grenze ist bislang keine Rede. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass China zumindest weiterentwickelte Modelle auch für diesen Zweck verwenden könnte. Das Land versucht, den Robotiksektor fortzuentwickeln. Verschiedene Modelle werden zum Beispiel auch für die Überwachung von Industrieproduktionen oder an Flughäfen eingesetzt.

Große Fortschritte bei humanoiden Robotern

Die technischen Fortschritte bei humanoiden Robotern sind groß. So hat der chinesische AgiBot A2 hat einen neuen Weltrekord aufgestellt: Er legte in nur drei Tagen 106 Kilometer zurück. Der chinesische E-Autobauer XPENG erstaunt derweil mit seinem humanoiden Roboter Iron. Er hat ein bionisches Innenleben mit Muskeln aus synthetischem Material, eine künstliche Wirbelsäule und eine Sensorhaut, die komplexe und flüssige Bewegungen ermöglicht.

China will mit den Robotern die Produktion und den öffentlichen Dienst optimieren, um dem durch den demografischen Wandel bedingten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der chinesische Markt für humanoide Roboter wird bis 2030 auf 11,35 Milliarden Euro geschätzt.