XPENG IRON: So menschlich ist der chinesische AI-Roboter

XPENG IRON: Ein chinesischer KI-Mensch


Der chinesische E-Autobauer XPENG mischt mit seinem humanoiden Roboter IRON gezielt die Tech- und Medienwelt auf: Das Unternehmen setzt auf extreme Ähnlichkeit zu echten Menschen, mit Erfolg. Ein Video der Präsentation von XPENG IRON ging viral. 

IRON beeindruckt durch sein bionisches Innenleben. Muskeln aus synthetischem Material, eine „künstliche Wirbelsäule” und Sensorhaut ermöglichen komplexe, flüssige Bewegungen. Das anthropomorphe Design geht sogar so weit, dass XPENG-Mitarbeiter sich fragten, ob in den Präsentationsvideos nicht doch ein Mensch in einem Kostüm zu sehen ist. Erst eine öffentliche Enthüllung durch den XPENG-Chef He Xiaopeng beendete die Spekulationen. Im Video ist zu sehen, wie IRON (etwa 1,70 Meter groß und 70 Kilogramm schwer) elegant marschiert und präzise greift. Besonders die weibliche Version sorgte im Netz für teils polemische Kommentare und Diskussionen.

Materialtechnisch setzt Xpeng auf Konzepte aus dem eigenen Elektroauto-Bau: Festkörperbatterien und eine biomechanische Struktur sollen für eine hohe Betriebssicherheit und lange Lebensdauer sorgen. Im Inneren arbeitet ein KI-System, das visuelle, sprachliche und motorische Aufgaben gleichzeitig meistern soll.


XPENG IRON: Diese Funktionen hat der China-Roboter

XPeng Iron wird ab 2026 in Serie produziert, doch einen offiziellen Endkundenpreis hat das Unternehmen bislang nicht veröffentlicht. Investitionen des Unternehmens in die Entwicklung des Roboters sollen bisher in Höhe von rund 6,4 Milliarden Euro liegen.

DDas Einsatzgebiet von XPENG IRON soll vor allem den kommerziellen Bereich umfassen. Er soll als Verkäufer, Empfangskraft oder Shopping-Berater in Showrooms, Hotels und Einkaufszentren agieren. Er soll Aufgaben wie das Begrüßen von Gästen, das Führen durch Ausstellungen, das Präsentieren von Produkten und das Beantworten von Kundenfragen übernehmen. In industriellen Umgebungen wird Iron zur Montageunterstützung, Qualitätskontrolle und Logistik eingesetzt, wo seine Sensortechnik, präzise Gelenksteuerung und autonome Navigation bereits getestet werden.

Zu seinen Kernfunktionen zählen 82 extrem bewegliche Gelenke für naturalistische Bewegungen, 22 Freiheitsgrade pro Hand für feinmotorische Aktivitäten, ein KI-System, das visuell, sprachlich und motorisch agiert, sowie eine Festkörperbatterie. Die Maschine soll eigenständig lernen, ihre Umgebung erfassen, auf Sprache und Gesten reagieren, sich im Raum navigieren und durch haptische Sensoren Objekte mit Fingerspitzengefühl bewegen können. Iron soll außerdem optisch anpassbar sein.


Ist XPENG IRON nur ein PR-Stunt?

Die Medienaufmerksamkeit ist enorm. Während Kritiker IRON als PR-Gag bezeichnen, loben Branchenanalysten die „dynamische Koordination und verkörperte Intelligenz, die weit über dem aktuellen Branchendurchschnitt liegt“. In den sozialen Medien wird diskutiert, ob Roboter so menschlich wirken dürfen und ob eine explizite Gender-Differenzierung zur Kommerzialisierung beiträgt oder den gesellschaftlichen Wandel widerspiegelt. XPENG öffnet sogar die Roboter-Software für externe Entwickler:innen und will den Roboter bis 2026 in der Massenproduktion etablieren.

XPENG IRON zeigt, dass künstliche Intelligenz erstmals einen Körper bekommt, der dem Menschen nicht nur technisch, sondern auch psychologisch näherkommt. Das "Uncanny Valley" ist damit überschritten. Der Roboter könnte unseren Alltag nachhaltig beeinflussen. Aber nur wenn er kann, was der Hersteller verspricht.