Ausraster wegen US-Sanktionen: Medwedew droht dem Westen mit massiver Vergeltung

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Beschimpfungen der US-Verbündeten und die Drohung mit Vernichtung waren Inhalt der neuesten Aussagen von Russlands Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew.

Moskau – Der ehemalige Präsident von Russland, Dmitri Medwedew, hat die neuesten Sanktionen der USA gegen Moskau mit scharfen Worten verurteilt. Grund für die Sanktionen ist der Angriffskrieg des Kremls gegen die Ukraine.

Medwedew wirft den USA laut Newsweek vor, sie und ihre Verbündeten würden einen Krieg ohne Regeln gegen Russland führen. Nach seiner Zeit als russischer Präsident ist Medwedew mittlerweile stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates seines Landes. Früher galt die ehemalige Nummer zwei Moskaus als progressiv und dem Westen zugeneigt. Mittlerweile steht er aber voll hinter allen Maßnahmen des Kremls gegen die Ukraine. Über seinen Telegram-Kanal äußert er sich bisweilen aggressiv und droht des Öfteren mit Atomschlägen gegen den Westen.

Sanktionen im Ukraine-Krieg: Medwedew macht seinem Ärger bei Telegram Luft

In einem Telegram-Beitrag machte Medwedew nun seinem Ärger über die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland ordentlich Luft. Diese machten die Vereinigten Staaten kurz vor dem momentan laufenden G7-Gipfel bekannt. Die geplanten Maßnahmen bestrafen vor allem ausländische Finanzinstitute, die Putins Kriegsanstrengungen unterstützen und beschränken Russlands Zugang zu bestimmter US-Software und IT-Technologie. Betroffen sind 300 Personen und Unternehmen, die „es Russland ermöglichen, seine Kriegsanstrengungen aufrechtzuerhalten und Sanktionen zu umgehen“, wie das Weiße Haus mitteilte.

Da bereits „zehntausende“ Sanktionen gegen Russland laufen würden, wäre es eigentlich gar nicht notwendig, darauf zu reagieren, schreibt Dimitrij Medwedew in seiner Telegram-Nachricht. Dennoch müsse man antworten – „nicht nur im Interesse der Macht des Staates, sondern im Interesse unseres gesamten Volkes. Aller, die unser Vaterland – Russland – lieben“. Schließlich hätten die USA und ihre „beschissenen“ Verbündeten Moskau einen Krieg ohne Regeln erklärt.

Dmitri Medwedew
Staatsmann Dmitri Medwedew spart nicht mit Beleidigungen gegen die USA und ihre Verbündeten. © Ekaterina Shtukina/dpa

Medwedew nutzt scharfe Worte und spricht von der Vernichtung des Westens

Medwedew wiederholte auch seine Forderung, Russland müsse „jeden Tag [...] versuchen, jenen Ländern, die diese Beschränkungen auferlegt haben, den größtmöglichen Schaden zuzufügen“. Dazu gehöre, „ihre Wirtschaft, ihre Institutionen und ihre Regierung“, und auch „das Wohlergehen ihrer Bürger und ihr Vertrauen in die Zukunft“ zu zerstören.

Russland müsse zudem „deren Energieversorgung, Industrie, Transport, Banken und soziale Dienste vernichten“, um „Angst vor dem unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch aller kritischen Infrastrukturen zu schüren“. Dabei sei der Einsatz von „allen möglichen Waffentypen, außer (vorerst) Atomwaffen“ nötig.

Die jüngsten US-Sanktionen weiten die bestehenden Maßnahmen für den Verkauf von Halbleitern an Russland aus und sehen härtere Geldstrafen für China vor, das durch die Umgehung der Sanktionen Russlands industrieller Basis geholfen hat. US-Finanzministerin Janet Yellen kommentierte Moskaus Verhalten mit scharfen Worten: „Russland verpfändet weiterhin seine Zukunft, um seinen ungerechten Krieg gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten“, sagte sie in einer Erklärung.

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