Umfrage spricht in zwei Swing States für Harris – ein Staat wackelt aber gewaltig

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Kamala Harris macht Wahlkampf in Wisconsin, das zur „Blauen Wand“ der Demokraten gehört. In den Umfragen vor der US-Wahl 2024 liefert sie sich dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Donald Trump. Das ist auch in Michigan und Pennsylvania der Fall. © Brendan Smialowski/AFP

Bei der US-Wahl 2024 stehen die Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin im Blickpunkt. Die Umfragen fallen unterschiedlich aus.

Washington, D.C. – Was geschieht mit der „Blauen Wand“? Ist sie sicher oder könnte sie diesmal fallen? Das sind Fragen, die viele Demokraten im Vorfeld der US-Wahl 2024 beschäftigt. Dabei geht es um drei Bundesstaaten, in denen die Demokratische Partei normalerweise dominiert: Michigan, Wisconsin und Pennsylvania. Garantiert ist das allerdings nicht. Deshalb zählen sie auch zu den sogenannten Swing States.

Seit Wochen liefern sich hier Kamala Harris und Donald Trump in den Umfragen zur US-Wahl 2024 ein enges Rennen. Dies ist für Harris durchaus problematisch, da Siege in diesen drei Staaten für die 60-Jährige eigentlich unerlässlich sind. Dies hängt mit dem speziellen Wahlsystem der USA zusammen, bei dem nicht das Volk direkt, sondern das Electoral College entscheidet, das insgesamt 538 Wahlleute aus den Bundesstaaten entsendet. Wer 270 Wahlleute für sich gewinnen kann, hat die Wahl gewonnen.

Michigan, Wisconsin und Pennsylvania könnten Harris bei US-Wahl 2024 zum Sieg über Trump verhelfen

 Ein mögliches Szenario für Harris könnte so aussehen: Wenn sie in den sieben Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin gewinnt und Trump in den restlichen vier (Arizona, Georgia, Nevada und North Carolina) die Oberhand behält, hätte die Demokratin 269 Wahlleute und Trump 268.

Dann käme es auf Nebraska an. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesstaaten, wo die „Alles oder nichts“-Regel gilt, werden in Nebraska einige Wahlleute in einzelnen Bezirken bestimmt. Daher könnte die Stimme aus dem Bezirk Omaha entscheidend sein. In den Umfragen liegt Harris hier deutlich vorne.

Umfrage sieht Harris vor US-Wahl 2024 in Michigan und Wisconsin vor Trump – was ist mit Pennsylvania?

Wie fallen nun die aktuellen Daten aus Michigan, Pennsylvania und Wisconsin aus? Eine aktuelle Umfrage des TV-Senders CNN bringt sowohl gute als auch schlechte Nachrichten für Harris. Sie liegt in zwei der drei Staaten relativ deutlich vor Trump, aber in einem Staat herrscht Gleichstand. Es ist zu beachten, dass dies nur eine Umfrage ist, nicht ein Gesamtdurchschnitt (siehe Grafik weiter oben).

Bundesstaat Umfrage-Ergebnis
Michigan Harris +5
Pennsylvania =
Wisconsin Harris +6

Die Umfrage berücksichtigt auch diejenigen, die ihre Stimme bereits abgegeben haben. In allen drei Bundesstaaten fällt das Ergebnis des sogenannten Early Voting deutlich zugunsten von Harris aus. Auch hier bestätigt sich der Trend: In Michigan und Wisconsin schneidet Harris besser ab als in Pennsylvania.

Bundesstaat Umfrage-Ergebnis
Michigan Harris +26
Pennsylvania Harris +17
Wisconsin Harris +22

Umfrage vor der US-Wahl 2024: Trump setzt Harris in Pennsylvania schwer unter Druck

Sollten die Ergebnisse in Pennsylvania so bleiben, würde dies eine deutliche Verschiebung zugunsten von Trump im Vergleich zu den Briefwahlstimmen bei der Wahl 2020 bedeuten. Damals erhielt Biden insgesamt 76 Prozent dieser Stimmen, Trump nur 23 Prozent.

Es ist zu beachten, dass Trump im Gegensatz zu 2020 seine Fans diesmal ausdrücklich dazu aufgefordert hat, das Early Voting zu nutzen. Daher haben sich auch die Zahlen bei der vorzeitigen Stimmabgabe leicht verschoben. So machen registrierte Republikaner in Pennsylvania laut TargetSmart etwa 32,5 Prozent der vorzeitig abgegebenen Stimmen aus. Vor vier Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt 23,6 Prozent.

Siege in Michigan, Pennsylvania und Wisconsin wären bei US-Wahl 2024 beste Chance für Harris gegen Trump

Es ist durchaus möglich, dass das Ergebnis in Pennsylvania diesmal anders ausfällt als in Michigan und Wisconsin. Das wäre allerdings überraschend. Seit 1992 haben die drei Bundesstaaten stets eine Einheit gebildet, fast immer zugunsten der Demokraten. Nur Donald Trump durchbrach 2016 dieses Muster. Aber auch damals stimmte die gesamte Region überein: Der Republikaner gewann alle drei Staaten.

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Die Frage ist also, ob Michigan, Pennsylvania und Wisconsin auch diesmal wieder ein Paket bilden werden. Für Kamala Harris wären Siege in diesen drei Staaten der einfachste und klarste Weg, um die US-Wahl 2024 gegen Donald Trump zu gewinnen. Sollte die „Blaue Wand“ jedoch tatsächlich einstürzen, könnte dies für Harris bereits das Ende ihrer Hoffnungen auf das Weiße Haus bedeuten. (cs)

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