Neue Umfrage zeigt Trend bei Vize-Frage: Wer Harris im Wahlkampf unterstützen könnte

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Wer unterstützt Kamala Harris bei ihrer Kampagne als Vizepräsidentschaftskandidat? Zwei Namen kristallisieren sich hinaus. Die Wähler haben einen Favoriten.

Washington – Joe Biden ist raus, und Kamala Harris springt ein. Dass die bisherige Vizepräsidentin nach Bidens Rückzug nun selbst Präsidentin der USA werden will, bedeutet, dass sie dringend einen Vizepräsidentschaftskandidaten braucht. Glaubt man aktuellen Umfragen, wünschen sich für diesen Job viele Pete Buttigieg.

Kandidaten und Kandidatinnen als Harris‘ Vize: Buttigieg, Whitmer, Shapiro, Beshear und Kelly

Für die Stelle gibt es logischerweise aber viele Interessenten, schließlich zeigt auch Harris‘ Beispiel, wie schnell aus einem Vize ein Präsidentschaftskandidat werden kann. Neben Buttigieg schielen wohl auch die Gouverneure Gretchen Whitmer aus Michigan, Josh Shapiro aus Pennsylvania und Andy Beshear aus Kentucky auf den begehrten Posten. Es deuten aber gleich mehrere Umfragen auf Buttigieg als Harris‘ Partner hin.

Kamala Harris und Pete Buttigieg
Kamala Harris (l.) und Pete Buttigieg: Regieren sie bald gemeinsam im Weißen Haus? © Archivfotos: Zuma Wire/Imago Images | Collage: IPPEN.MEDIA

Buttigieg hat 2020 als Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für Furore gesorgt. Heute ist der 42-jährige Verkehrsminister in Bidens Kabinett und damit der erste offen schwule Bundesminister der USA. Allerdings gibt es an seiner bisherigen Leistung in dem Amt durchaus Kritik. Als vor anderthalb Jahren in East Palestine in Ohio ein Zug mit giftigen Chemikalien entgleiste, reagierte Buttigieg sehr spät. Republikaner Trump nutzte das für einen aufsehenerregenden Wahlkampftermin in dem betroffenen Örtchen.

Eine Umfrage, die diesen Monat von PBS News/NPR/Marist durchgeführt wurde, ergab, dass 21 Prozent der Wähler sich Buttigieg wünschen. Whitmer erhielt in der Umfrage ebenfalls 21 Prozent, während 17 Prozent auf der Seite von Shapiro standen und 13 Prozent sich für den Senator von Arizona, Mark Kelly, aussprachen.

Umfragen sehen Buttigieg in Wählergunst als Vizepräsidentschaftskandidaten vorne

Am Donnerstag veröffentlichte außerdem die University of New Hampshire die Ergebnisse einer Umfrage unter demokratischen Wählern in Maine, die Buttigieg mit 21 Prozent als Sieger ergab, während 17 Prozent für Kelly, 7 Prozent für Shapiro, 6 Prozent für Beshear und 3 Prozent für Whitmer stimmten.

Auch die Organisation FairVote hat auch die Ergebnisse ihrer Rangfolgeumfrage veröffentlicht, die Buttigieg als die erste Wahl unter demokratischen und unentschlossenen Wählern ermittelte. Die Umfrage bot den Befragten eine Reihe von Möglichkeiten für einen Harris-Vizekandidaten und in der neunten Wahlrunde wählten 52 Prozent ein Ticket mit Harris und Buttigieg, verglichen mit 48 Prozent mit Harris und Whitmer.

Ex-Austronaut Kelly: Wettbüro und Washington Post glauben an ihn als Harris‘ Vize

Das Wettbüro William Hill sieht das nicht ganz so: Es bot diese Woche 14/1 (6,7 Prozent) für Buttigieg als Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten, die Quoten verbesserten sich am Donnerstag (25. Juli 2024) auf 4/1 (20 Prozent). Der Favorit des Wettbüros ist aber Kelly mit 11/8 (42,1 Prozent). Auch die renommierte Washington Post sprach sich in einem Kommentar dafür aus, dass Kelly die beste Wahl sei.

Mark Kelly
Der 60-jährige Kelly, ein ehemaliger Astronaut, holte für die Demokraten 2020 den Senatssitz in Arizona zum ersten Mal seit fast 60 Jahren. © Christopher Brown/ZUMA Press Wire/dpa

Seit 2020 ist Kelly Senator von Arizona, einem weiteren Swing State, den Präsident Joe Biden vor vier Jahren ganz knapp für sich entschied. Der 60-Jährige war früher Soldat und Astronaut. In seinem Wahlkampf setzte er sich für strengere Waffenkontrollen ein – auch aus persönlicher Betroffenheit. Seine Frau, die ehemalige demokratische Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, entging 2011 nur knapp dem Tod, als ihr bei einem politischen Auftritt aus nächster Nähe in den Kopf geschossen wurde.

Vizepräsident sollte aus taktischen Gründen aus Swing State kommen

Wer es auch wird: Es muss schnell gehen. Jamie Harrison, Vorsitzender des Democratic National Committee, legte bereits einen Zeitplan für Harris‘ Wahl eines Vizekandidaten vor. „Um in allen 50 Staaten auf dem Wahlzettel zu stehen, müssen wir das alles bis zum 7. August unter Dach und Fach haben. Wenn der Kandidat es also wünscht, werden wir unseren Vizepräsidentenkandidaten wahrscheinlich auch bis zum 7. August haben“, erklärte Harrison in der Sendung „Morning Joe“ von MSNBC.

Taktisch klug wäre es, wenn sich Harris einen Running Mate aus einem umkämpften Bundesstaat aussuchen würde. Sogenannte Swing States sind Staaten, die bei der Wahl weder den Republikanern noch den Demokraten fest zuzurechnen sind. Ein weißer Mann wie Buttigieg oder Kelly als Harris‘ Partner würde für die Demokraten ebenfalls Sinn ergeben. (cgsc mit dpa)

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