Zickzack-Laufen im Marathon: Medaillenjagd unter erschwerten Bedingungen

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Jeder fuhr mit einer Medaille heim: (von links) Stefan Fichtl, Markus Niggl, Christian Scholz und Peter Vogt waren bei der bayerischen Marathon-Meisterschaft 2025 in Regensburg erfolgreich. Fichtl, Niggl und Vogt holten zusammen für den SV Hohenfurch Team-Silber, Scholz gewann Einzel-Gold in der M55-Klasse. © privat

Der Regensburg-Marathon hat es in sich. Das erfuhren auch vier Läufer aus dem Landkreis, die am Ende aber dennoch alle eine Medaille holten.

Regensburg – Den Marathon in Regensburg gibt es seit 1990. Mehrmals schon erwies sich der Wettbewerb als gutes Pflaster speziell für Athletinnen aus der Region. Die Iffeldorferin Mikki Heiß, jahrelang für die LG Telis Regensburg am Start, gewann zweimal bei den Frauen: im Jahr 2000 (damals noch unter ihrem Geburtsnamen Hirt) und 2016 (mit der beachtlichen Zeit von 2:47 Stunden).

Die aus Böbing stammende Maria Elisa Legelli sicherte sich 2023 mit ihrem Tagessieg in 2:50 Stunden den bayerischen Meistertitel im Marathon. Heuer hatten mehrere Männer aus dem Landkreis Grund zur Freude bei dem Lauf durch die Hauptstadt der Oberpfalz. Dabei ging es wieder um bayerische Meisterehren.

Bayerischer Altersklassentitel für Christian Scholz

Am Ende war Christian Scholz dann doch wieder versöhnlich gestimmt. Immerhin reiste er als Gesamtsiebter (2:49:21 Stunden) und bayerischer Meister der M55-Klasse heim. „Ich konnte mich an meinen Plan halten und hatte keinen Einbruch“, berichtete der Peitinger.

Allerdings waren da auch einige negative Aspekte. So ist die Streckenführung beim Regensburg-Marathon nicht das, was der Athlet der LG Allgäu als optimal bezeichnen würde. Es werden ein Halbmarathon und zwei Viertelmarathons gelaufen. Heißt: Im Rennverlauf trifft man auch auf Läufer und Walker aus den anderen Wettbewerben. Für Topläufer ist das nervig. Um zu überholen, „musst du immer zickzack laufen“, sagt Scholz. Auf seiner Laufuhr hatte er am Ende die Distanz von 42,59 Kilometern stehen – 400 Meter mehr als die eigentliche Marathon-Länge.

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Der Kurs führt obendrein durch die mit engen Gassen und Pflastersteine versehene Altstadt. Das erschwert das Überholen zusätzlich, vor allem im Bereich der Verpflegungsstellen, wenn viele Läuferinnen und Läufer „plötzlich stehen bleiben, um zu trinken“, so Scholz. „Fast schon gefährlich“ sei das. Der Marathon „ist also langsam und deshalb bei den Topläufern nicht beliebt“. Letztlich traten 45 Männer und Frauen zur bayerischen Meisterschaft an. Insgesamt gingen 540 Männer und 154 Frauen auf die klassische Distanz.

Gleichwohl gab es Dinge an der Strecke, die Scholz begeisterten. Da war eine „Studentenstadt mit dem besten Publikum überhaupt“. Auch andere Teilnehmer äußerten sich lobend über die Atmosphäre. Und dann waren da alle drei Kilometer „Verpflegungsstellen, die top waren. Endlich gab es mal viel Flüssigkeit in den Bechern“, so der Peitinger.

Trio vom SV Hohenfurch holt Team-Silber

Die Reise nach Regensburg hatte Scholz zusammen mit seinen Trainingskollegen, alle vom „Team Schönegger Käse Alm“, unternommen. Peter Vogt, Stefan Fichtl und Markus Niggl nahmen erstmals am Regensburg-Marathon teil. Da die drei in der offiziellen Meisterschaftswertung antraten, liefen sie für den SV Hohenfurch. Das Reglement verlangt den Start für einen offiziell gemeldeten Verein.

Am Ende standen die drei in der Teamwertung auf dem Podest. Hinter dem SWC Regensburg (8:44:30) holte das Hohenfurcher Trio (9:04:12) die Silbermedaille. Fünf Mannschaften waren in die Wertung gekommen. Vor allem Fichtl und er „laufen ja nicht oft so lange Sachen wie Marathon“, sagt Vogt. Daher waren sie „insgesamt schon zufrieden, vor allem mit dem Team-Titel ,Bayerischer Vizemeister‘“, fügte der Rottenbucher schmunzelnd hinzu. Es war ihr zweites Edlemetall im Verbund: 2024 hatten Niggl, Fichtl und Vogt (zusammen mit Benedikt Mergler) bei der bayerischer Halbmarathon-Meisterschaft Mannschaftsgold in der Senioren-Klasse geholt.

Bester SVH-Läufer in Regensburg war Niggl, der nach 2:48:23 Stunden als Gesamtfünfter über die Ziellinie lief. In der M40-Klasse holte er damit Bronze. Niggl lief zu Beginn gemeinsam mit Scholz, beide mit einer Kilometerzeit von rund 3:55 Minuten. Die hielt Niggl annähernd ein, die Überholvorgänge kosteten allerdings etwas Zeit, am Ende war er jeden der 42 Kilometer im Schnitt in 3:59 Minuten gelaufen.

Persönliche Bestzeiten beim Regensburg-Marathon

Fichtl (3:08:17) und Vogt (3:07:35) schafften jeweils eine persönliche Marathon-Bestzeit bei einem offiziellen Wettbewerb. Vogt verbesserte seine Bestmarke gegenüber dem Auftritt 2016 in Frankfurt um satte fünf Minuten. Beide wären „zwar auch gerne unter drei Stunden gelaufen“, so Vogt, aber die Bedingungen mit der Strecke, „vielen Überholungen bei Runde zwei und drei und doch hohen Temperaturen waren nicht die besten“. Gleichwohl zeigten die beiden starke Leistungen.

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Gemäß ihrem „Matchplan“ begannen Vogt und Fichtl mit Kilometerzeiten zwischen 4:05 und 4:10 Minuten. Bis Kilometer 14 liefen der Rottenbucher und der Hohenfurcher zusammen, danach musste Fichtl etwas das Tempo rausnehmen. Ab Kilometer 24 konnte Vogt nicht mehr ganz so schnell wie gewünscht. Im Ziel lagen sie auf den Positionen zwölf (Vogt) und 13 (Fichtl) direkt hintereinander.

Die altersklassenübergreifenden bayerischen Titel im Marathon gingen an Martina Dannheimer (3:07:39) von der LG Allgäu und Oliver Tzschoppe (2:31:21) von der LG Erlangen. Tzschoppe hatte schon im vergangenen Jahr den Titel geholt. Beide waren heuer jeweils Gesamtzweite. Die Tagesschnellsten waren Meike Freudenreich (2:59:19) von den Roadrunners Südbaden und der aus Äthiopien stammende Adane Wuletaw Belete (2:30:11) vom Peppex Sport Team. Rund 6000 Teilnehmer gingen bei dem Event auf verschiedenen Distanzen an den Start.

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