„Seitensprung auf die Bahn“: Läufer aus der Region holen auf für sie ungewohntem Terrain Medaillen

  1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport
  4. Schongau

KommentareDrucken

Vollauf zufrieden: Stefan Fichtl (l.) und Peter Vogt vom „Team Schönegger Käse Alm“ holten in ihren Altersklassen jeweils Silber über 5000 Meter. © Privat

Das lief ja bestens: Mehrere Athleten aus dem Landkreis nahmen an der bayerischen Seniorenmeisterschaft auf der Bahn teil — und kehrten mit Medaillen zurück.

Aichach - Laufschuhe haben sich Peter Vogt und Stefan Fichtl, seitdem sie 2011 ernsthaft mit dem Laufsport angefangen haben, schon einige zugelegt. Doch vor ein paar Wochen tätigten die beiden Athleten vom Team „Schönegger Käse Alm“ einen Einkauf, den sie noch nie gemacht hatten.

Vogt und Fichtl – ansonsten bei Straßen-, Berg- und Trailläufen in Aktion – schafften sich Spikeschuhe an. Damit gingen sie nun bei der bayerischen Seniorenmeisterschaft in Aichach auf die Bahn und waren durchaus erfolgreich.

Medaillen für Peter Vogt und Stefan Fichtl

Vogt und Fichtl nahmen jeweils die 5000 Meter in Angriff. In dem Rennen gingen vier Altersklassen gemeinsam an den Start. Am Ende hatten Vogt (M35) und Fichtl (M40) jeweils die Silbermedaille gewonnen. Beide waren „voll zufrieden“. Es habe „echt Spaß gemacht auf der Bahn“, berichtete Vogt. Man werde „bestimmt wieder mal so einen Lauf machen“.

Die Zeiten der beiden, die bei Meisterschaften offiziell für den SV Hohenfurch antreten, waren auch nicht von schlechten Eltern, wenngleich sie gern etwas schneller im Ziel gewesen wären. Der Rottenbucher Peter Vogt überquerte die Ziellinie nach 17:03,86 Minuten, für den Hohenfurcher Stefan Fichtl stoppte die Uhr bei 17:11,90 Minuten. Für noch schnellere Zeiten „war‘s etwas zu warm und taktisch“, berichtete Vogt.

(Alle News und Geschichten sind auch auf der Facebook-Seite der Schongauer Nachrichten zu finden.)

Die Top-Zeit in dem Lauf über die zwölfeinhalb Stadionrunden lief der Sieger der M40-Klasse, Michael Lang (SV Amberg), mit 15:49,70 Minuten. Er lag auch bei den einzelnen Zwischenmarken 1000 Meter (3:05,39), 3000 Meter (9:30,96) und 4000 Meter (12:44,18) vorn. In Vogts Klasse gewann Luis Fernando Ferreira Motta Barbosa (16:45,61) von der LG Westallgäu.

Leichtathlet Christian Scholz (rechts) bei der bayerischen Seniorenmeisterschaft 2024 in Aichach. Zu sehen ist die Siegerehrung fürs 400-Meter-Rennen.
Er kann auch sprinten: Christian Scholz (rechts) von der LG Allgäu gewann in Aichach unter anderem Bronze über die 400 Meter. Gold holte Jörg Ritter (TV Hauzenberg). © Privat

Einen „Seitensprung auf die Bahn“, wie er es ironisch nannte, unternahm für die Titelkämpfe auch Christian Scholz. Der Peitinger ging im Trikot der LG Allgäu zweimal im Langsprint (200 und 400 Meter) sowie auf einer Mittelstrecke (800 Meter) an den Start. Für Scholz war es in Bezug aufs Laufen mit Spikeschuhen „ein Comeback nach 40 Jahren“. Wie seine Trainingskollegen Vogt und Fichtl machte auch er eine gute Figur.

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.

Über die Stadionrunde belegte Christian Scholz in der M55-Klasse mit 63,56 Sekunden den dritten Platz. „400 Meter sind ganz schön lang“, sagte der Langstreckenspezialist mit einem Schmunzeln. Gold ging in dieser Disziplin an Jörg Ritter (58,79) vom TV Hauzenberg. Den 200-Meter-Sprint beendete Scholz (29,81) als Siebter. Auch über die halbe Stadionrunde war Ritter (26,27) der Beste. Nur wenige Stunden nach dem Lauf nahm Scholz noch am 800-Meter-Rennen teil. Dort bedeutete die Zeit von 2:27,02 Minuten den dritten Platz. Den M55-Titel gewann Jean-Jacques Faurie (2:16,95) vom MTV Ingolstadt. Scholz widmet sich nun der Vorbereitung auf die deutsche Halbmarathon-Meisterschaft.

Kölbl lässt die Hürden höher als gefordert einstellen

In Aichach waren auch zwei Athleten des TSV Penzberg in Aktion. Andreas Kölbl aus Sindelsdorf gewann über die 100 Meter Hürden mit 16,19 Sekunden die Goldmedaille. Dabei ließ er sich die Hürden auf die offizielle Männerhöhe von 1,067 Meter einstellen. Normalerweise werden die Hürden in der Altersklasse M30, in der Kölbl mittlerweile antritt, auf 0,99 Meter gestellt. Der TSV-Athlet misst sich normalerweise nur mit Athleten der Männer-Hauptklasse.

Michael Speinle aus Penzberg trat im 400-Meter-Sprint an. In der M30-Klasse belegte er mit 58,49 Sekunden den sechsten Rang. Es siegte Benedikt Saur (51,52) vom MTV Ingolstadt mit persönlicher Bestzeit. Einen Start hatte auch Mittelstrecklerin Paulina Kisselbach angepeilt. Sie zog sich allerdings, so ist auf der TSV-Homepage zu lesen, im Abschlusstraining eine Oberschenkel-Blessur zu und musste verletzungsbedingt passen.

Auch interessant

Kommentare