„Angenehm überrascht“: Hugo Mann schließt eine Titel-Lücke — Christian Scholz ärgert sich trotz starker Zeit

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Hugo Mann vom TSV Penzberg (Mitte, hier bei der Siegerehrung) gewann in der M70-Klasse mit der Zeit von 40:38 Minuten ganz souverän. © Privat

Bei der DM im 10-Kilometer-Straßenlauf glückte Hugo Mann (Penzberg) ein besonderer Triumph. Christian Scholz (Peiting) wurde für eine beachtliche Leistung nicht belohnt.

Leverkusen – Beim „Straßenlauf Rund um das Bayer-Kreuz“ in Leverkusen wurden heuer die deutschen Meister über die 10 Kilometer ermittelt. Mit dabei waren auch Athleten aus der Region, die beachtliche Leistungen ablieferten. Hugo Mann holte gar die Goldmedaille.

TSV Penzberg: Hugo Mann läuft in souveräner Manier zu Gold

Es ist fast nicht zu glauben, aber der deutsche Meistertitel im 10-Kilometer-Straßenlauf fehlte Hugo Mann (Jg. 1954) noch in seiner langen Liste an Langstrecken-Erfolgen. Die Lücke im Portfolio hat der promovierte Finanzwissenschaftler nun geschlossen. Mit der Zeit von 40:38 Minuten gewann der Athlet des TSV Penzberg souverän in der M70-Klasse. Von der Platzierung und von der Laufzeit zeigte sich Mann „äußerst angenehm überrascht und entsprechend happy“. Mit dem Triumph ist nun der Medaillensatz bei deutschen Meisterschaften komplett, denn davor hatte der Penzberger über die 10 Kilometer Silber (in der M65) und Bronze (M60) geholt.

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Zufrieden war Mann auch angesichts des Umstands, „dass ich meine Konkurrenten auf Abstand halten konnte“. So kam der Penzberger 3:13 Minuten vor Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott) ins Ziel, der sich Bronze holte. Bei der bayerischen Crosslaufmeisterschaft vor einigen Wochen hatte Mann dem Konkurrenten den Vortritt lassen müssen. Damals lagen etwa eineinhalb Minuten zwischen den Kontrahenten.

Einfach nicht zu stoppen: Hugo Mann vom TSV Penzberg gewann in der M70 mit der Zeit von 40:38 Minuten ganz souverän.
Einfach nicht zu stoppen: Hugo Mann vom TSV Penzberg gewann in der M70 mit der Zeit von 40:38 Minuten ganz souverän. © Privat

Für das Rennen hatte Hugo Mann statt der leichten Wettkampfschuhe erstmals die etwas schwereren Laufschuhe mit Carboneinlage gewählt. „Gefühlt ist die Laufdynamik zumindest am Beginn des Rennens etwas besser“, sagte der Langstreckenspezialist. „Ob und wie es sich in den Zeiten niederschlägt, bleibt offen. Zumindest scheinen die neuen Schuhe nicht geschadet zu haben.“

Hugo Mann vertraut auf Laufschuhe mit Carboneinlage

Der Startschuss eröffnete ein Rennen, bei dem ein hohes Tempo angeschlagen wurde. Den ersten Kilometer lief Mann in 3:46 Minuten. „Für mich eigentlich zu schnell, aber angesichts der laufstarken Konkurrenz und der Vielzahl an Läufern wollte ich den Start keinesfalls verschlafen“, so Mann.

Im Chempark von Leverkusen/Köln waren vier Runden a 2,5 Kilometer zu absolvieren. Nach der ersten Runde hatte sich eine Gruppe gebildet, der sich Mann anschließen konnte. In ihr war der Penzberger nicht der einzige, der zu schnell angegangen war. Denn auch die Mitstreiter wurden in der Folge etwas langsamer, sodass bis Kilometer neun alle zusammenblieben. Runde drei und vier wurden noch mit einer Kilometerzeit von 4:09 Minuten absolviert.

Auf dem letzten Kilometer zerfiel die Gruppe, „da ein paar Läufer noch Spurtreserven hatten“, so Mann. Er gehörte nicht dazu, was angesichts des starken Auftritts aber zu verschmerzen war. „Aus meiner Sicht war es ein sehr gutes Rennen, auch wenn mit mehr Tempo-Konstanz und etwas weniger Verkehr durch sehr langsame Läufer noch ein paar Sekunden mehr drin gewesen wären“, bilanzierte Mann.

Nicht zufrieden: Mareike Ressing (TSV Penzberg) wurde Fünfte.
Nicht zufrieden: Mareike Ressing (TSV Penzberg) wurde Fünfte. © Theo Kiefner

Bereits ab der zweiten Runde erfolgten Überrundungen. Da die Innenbahn nicht freigegeben wurde, mussten die Überholenden zusätzliche Meter laufen. „An den Platzierungen für die Meisterschaft hätte es aber nichts geändert, da die Bedingungen für alle Läufer gleich waren“, betonte Mann.

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Nicht zufrieden mit ihrem Ergebnis war TSV-Athletin Mareike Ressing (Jg. 1970). Sie überquerte nach 40:36 Minuten die Ziellinie, was ihr in der W50-Klasse den fünften Platz bescherte. Ressing wollte eigentlich zwei Minuten schneller sein. Damit hätte sie in diesem Rennen die Silbermedaille gewonnen.

LG Allgäu Christian Scholz läuft stark, verpasst aber Bronze

Das war wirklich bitter: Da schafft Christian Scholz (Jg. 1969) mit 36:10 Minuten (netto 30:09) seine zweitschnellste Zeit über die 10 Kilometer seit 2016 (damals war er zwei Sekunden schneller), doch am Ende reichte es nicht für eine Medaille. In der M55-Klasse belegte der Peitinger, der für die LG Allgäu antritt, den vierten Platz. Bei der deutschen Meisterschaft im 10-Kilometer-Straßenlauf im vergangenen Jahr, in Bad Liebenzell, hätte Scholz’ Zeit von heuer für Bronze gereicht. Der Abstand zu Silber hätte damals auch nur zwei Sekunden betragen. Doch in Leverkusen war das Niveau höher.

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Scholz war enttäuscht: „Also der vierte Platz – und nicht viel Wert“, stellte er fest. Sein Ziel war „eine hohe 35“, berichtete der Peitinger. Doch um das zu schaffen, „hätte ich mich früher lösen müssen“. Aber sich aus einer Gruppe abzusetzen, ist halt immer auch ein Vabanquespiel. Scholz war aber auf alle Fälle gut drauf. Den letzten Kilometer lief er noch in 3:26 Minuten; es war sein schnellster Split. Für den Peitinger der Beleg, „dass ich früher in die Offensive gehen muss“. Im Vorjahr holte er mit dem Team die Bronzemedaille, doch das fiel diesmal aus, da zwei Kollegen kurzfristig absagten.

Kamen alle mit einer 35er-Zeit ins Ziel: (v.l.) Stefan Fichtl, Peter Vogt und Benedikt Mergler belegten in der Teamwertung den 77. Platz bei den Männern.
Kamen alle mit einer 35er-Zeit ins Ziel: (v.l.) Stefan Fichtl, Peter Vogt und Benedikt Mergler belegten in der Teamwertung den 77. Platz bei den Männern. © Privat

Für Scholz war es eigenem Bekunden nach „eine Ehre“, mit Top-Athlet Miguel Molero-Eichwein gemeinsam ein Rennen bestritten zu haben. Der Athlet von Spiridon Schleswig hält mit 32:22 Minuten den deutschen M55-Rekord über die 10 Kilometer. In Leverkusen holte er sich mit 32:51 Minuten den Titel. Die weiteren Medaillen gingen an Johannes Ritter (TV Refrath/35:14) und Guido Vollkommer (Hannover 96/ 35:18).

SV Hohenfurch: Vogt, Fichtl und Mergler mit beachtlichen Zeiten

Für gewöhnlich sind sie unter dem Teamnamen „Schönegger Käse Alm“ in Aktion, doch bei offiziellen Meisterschaften treten Peter Vogt (Jg. 1985), Stefan Fichtl (Jg. 1984) und Benedikt Mergler (Jg. 1989) für den SV Hohenfurch an. Das Reglement fordert einen Start unter dem Dach eines eingetragenen Vereins. Das Trio belegte unter 104 Teams bei den Männern den 77. Platz.

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Vogt hatte sich in der Einzelwertung „mehr erhofft“, wie er via Instagram mitteilte. In Bad Füssing hatte er zum Start in die Saison eine persönliche Bestzeit (34:23) erzielt. In Leverkusen wollte der Rottenbucher „nochmal etwas schneller“ sein. Letztlich kam Vogt bei der DM nach 35:22 Minuten ins Ziel. Damit belegte er in der M35-Klasse den 35. Platz. Vogt nahm es sportlich: „Es kann nicht immer alles klappen.“

Laufkollege Mergler (35:24) wurde in derselben Klasse zwei Ränge hinter dem Rottenbucher notiert. Am schnellsten war Fichtl unterwegs: Der Hohenfurcher lief die Distanz in 35:02 Minuten. In der M40 landete er damit auf dem 18. Rang.

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