Krieg im Nahen Osten - Israel prüft neuen Hamas-Vorschlag für Geisel-Deal
Israel prüft neuen Hamas-Vorschlag für Geisel-Deal
Donnerstag, 04. Juli, 04.55 Uhr: In den zähen Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen prüft Israel nach eigenen Angaben einen neuen Vorschlag der islamistischen Hamas. Die Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten hätten dem israelischen Verhandlungsteam einen Kompromiss-Entwurf der Terrororganisation vorgelegt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch mit. Israel werde den Vorschlag nun prüfen und den Vermittlern dann seine Antwort übermitteln.
Die Hamas teilte mit, sie tausche mit den Vermittlern „einige Ideen„ aus, um ein Ende des Kriegs in dem abgeriegelten Küstenstreifen zu erreichen. Der Inhalt des Hamas-Vorschlags und inwieweit er vom zuletzt diskutierten Plan abweicht, war zunächst nicht bekannt.
„Unser Ziel ist es, den Krieg zu beenden und einen vollständigen Rückzug (der israelischen Streitkräfte) aus dem Gazastreifen zu erreichen„, zitierte die Zeitung “The Times of Israel“ aus einer Stellungnahme der Islamisten. Die Hamas sei flexibel in ihren Forderungen, während Israel versuche “zu täuschen und auszuweichen“.
Weiterer Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet
19.44 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet. Er soll für eine Abteilung zuständig gewesen sein, die für den Abschuss von Raketen auf Israel verantwortlich gewesen war, teilte das Militär mit. Nach israelischen Angaben war er einer der „bedeutendsten Hisbollah-Terroristen im Südlibanon“.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass bei dem Drohnenangriff in Hosch nahe der Küstenstadt Tyros auch noch eine weitere Person getötet wurde. Es soll sich nach Angaben der Hisbollah um den Personenschützer des Kommandeurs gehandelt haben. Die Hisbollah bestätigte den Tod der beiden Personen, ohne weitere Details zu nennen. Als Reaktion erklärte die Miliz, unter anderem 100 Raketen vom Typ Katjuscha auf israelische Ziele in den Golanhöhen abgefeuert zu haben
Israel und die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nahezu täglich Gefechte. Zuletzt nahm deren Intensität deutlich zu. Auf beiden Seiten gab es Tote. Es wird befürchtet, dass sich der Konflikt ausweiten könnte. Israel will, dass sich die Hisbollah hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UN-Resolution vorsieht. Die vom Iran unterstützte Miliz will mit ihrem Beschuss wiederum erst aufhören, wenn es einen Waffenstillstand im Gazastreifen gibt.
Palästinensische Behörde: Vier Tote bei israelischem Angriff im Westjordanland
04.49 Uhr: Im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge vier Palästinenser bei einem israelischen Angriff getötet worden. Der Angriff habe sich gegen die Flüchtlingssiedlung Nur Schams nahe der Stadt Tulkarm im Nordwesten gerichtet, erklärte das Gesundheitsministerium der palästinensischen Autonomiebehörde am Mittwoch. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, bei den Toten handele es sich um junge Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren.
Israels Militär: „Haben in Rafah 900 Terroristen getötet“
04.44 Uhr: Bei ihrer Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens haben die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben über 900 Terroristen getötet. „Darunter mindestens einen Bataillonskommandeur, viele Kompaniekommandeure und zahlreiche Kämpfer“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstag bei einem Truppenbesuch am Grenzübergang Kerem Schalom. „Wir konzentrieren uns jetzt auf die Zerstörung der terroristischen Infrastruktur, was Zeit braucht. Es handelt sich um einen langen Einsatz, denn wir wollen Rafah nicht mit einer intakten terroristischen Infrastruktur verlassen.“
In der nächsten Phase werden die israelischen Streitkräfte ihre Taktik ändern, wie Halevi ankündigte. Ziel sei es, den Gegner zu zermürben und die Mission zu erfüllen. „Wir brauchen Willenskraft, Geduld und Ausdauer, dann werden die Ergebnisse in der Zukunft für sich selbst sprechen“, sagte der Generalstabschef.
Israels Armeechef rechnet mit langer Schlacht gegen Hamas
Mittwoch, 03. Juli, 02.25 Uhr: Israels Armeechef Herzi Halevi rechnet mit einer langen Schlacht gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas. Es sei eine lange Schlacht, aber mit „Entschlossenheit und Ausdauer“ werde Israel seine Aufgaben erfüllen, sagte Halevi am Dienstag vor Truppen. „Mehr als 900 Terroristen“ seien bei Kämpfen in der Region Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden.
Zuvor hatte die „New York Times“ unter Berufung auf israelische Sicherheitskreise berichtet, dass hochrangige Generäle eine Waffenruhe als als besten Weg ansehen würden, um die Freilassung verbleibender Geiseln zu erreichen - auch wenn dies bedeute, nicht alle Kriegsziele zu erreichen.
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