Krieg im Nahen Osten - Hamas-Auslandschef Hanija in Teheran getötet - Hisbollah-Kommandeur „eliminiert“
Die Nachricht von Hanijas Tötung folgte wenige Stunden nach einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. Dabei wurde nach Angaben der israelischen Armee Fuad Schukr getötet, ein ranghoher Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah. Die Hisbollah ist mit der Hamas im Gazastreifen verbündet, beide sind wiederum verbündet mit Israels Erzfeind Iran.
Seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer Gruppen auf Israel am 7. Oktober greift die Hisbollah aus Solidarität mit der Hamas Ziele im Norden Israels an. Ihre Angriffe will sie erst einstellen, wenn es in Gaza zu einem Waffenstillstand kommt.
Nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) kam außer Hanija auch einer seiner Leibwächter ums Leben. Ursache und das Ausmaß des Vorfalls werde untersucht, die Ergebnisse würden später bekanntgegeben, teilte Irans Elitestreitmacht am frühen Morgen mit.
Angriff auf Hisbollah-Kommandeur: Harris spricht Israel Recht auf Selbstverteidigung zu
Mittwoch, 31. Juli, 02.26 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf einen Hisbollah-Kommandeur in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, Israel ein Recht auf Selbstverteidigung zugesprochen. Israel habe „das Recht, sich gegen eine terroristische Organisation zu verteidigen, und genau das ist die Hisbollah“, sagte Harris am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. „Dennoch müssen wir weiterhin an einer diplomatischen Lösung arbeiten, um diese Angriffe zu beenden, und wir werden diese Arbeit fortsetzen“, betonte Harris.
Israel: Hisbollah-Kommandeur bei Angriff auf Beirut „eliminiert“
23.40 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Angriff auf das Gebiet der libanesischen Hauptstadt Beirut einen Hisbollah-Kommandeur „eliminiert“. „Die Kampfjets der israelischen Luftwaffe haben den ranghöchsten militärischen Befehlshaber der Terrororganisation Hisbollah und den Leiter ihrer strategischen Einheit, Fuad Schukr, in der Nähe von Beirut eliminiert“, erklärte das Militär am Dienstag. Israel wirft Schukr vor, für den tödlichen Raketenangriff auf den Golanhöhen verantwortlich zu sein.
Explosion in Beirut: Israel mit Vergeltungsschlag gegen Hisbollah-Kommandeur
19.30 Uhr: Als Reaktion auf den tödlichen Raketenangriff auf den Golanhöhen vor drei Tagen hat Israel nach eigene Angaben einen „gezielten Angriff“ auf den verantwortlichen Hisbollah-Kommandeur durchgeführt. Im Süden Beiruts war eine Explosion zu hören. Eine israelische Reaktion auf den vermutlichen Angriff der Hisbollah war erwartet worden, unklar war bislang die Art des Gegenschlags. In den letzten Tagen hatte das israelische Militär bereits Angriffe auf Stellungen der Hisbollah im Libanon angegriffen.
Der Kommandeur sei für den Tod der bei dem Raketenangriff auf die drusische Ortschaft Madschdal Schams getroffenen Kinder und Jugendlichen sowie weiterer israelischer Zivilisten verantwortlich, hieß es in einem Statement der israelischen Armee.
Israels Verteidigungsminister Joav Galant reagierte auf der Online-Plattform X und schrieb: „Die Hisbollah hat eine rote Linie überschritten.“ Bereits am Nachmittag war bei einem Raketenangriff auf den Norden Israels nach Angaben von Rettungskräften ein Zivilist getötet worden. Zuvor hatte es in Ortschaften an der Grenze zum Libanon Raketenalarm gegeben.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem „feindlichen Überfall“ im Beiruter Vorort Haret Hreik. Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar zeigte Bilder von chaotischen Szenen. Mindestens vier Gebäude seien bei dem Angriff beschädigt worden.
Ein Toter bei Raketeneinschlag im Norden Israels
16.04 Uhr: Bei einem Raketenangriff auf den Norden Israels ist nach Angaben von Rettungskräften ein Zivilist getötet worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom berichtete, ein etwa 30-Jähriger sei schweren Verletzungen durch Raketensplitter erlegen. Zuvor hatte es in Ortschaften an der Grenze zum Libanon Raketenalarm gegeben. Die israelische Armee teilte mit, rund zehn Geschosse seien vom Libanon aus auf israelisches Gebiet gefeuert worden. Die Raketenabwehr habe die meisten davon abgefangen. Israels Armee schieße auf die Orte, von denen aus angegriffen worden sei.
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah teilte mit, sie habe als Reaktion auf israelische Angriffe auf eine Ortschaft im Süden des Libanon, bei denen es drei Verletzte gegeben habe, einen israelischen Militärposten mit Katjuscha-Raketen beschossen. Der Militärposten liegt südwestlich von der Ortschaft, in der der Mann getötet wurde.
Erst am Samstag waren bei einem Raketenangriff in der drusischen Ortschaft Madschd al-Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden. Israel machte die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah dafür verantwortlich, diese wies dies jedoch zurück. Nach dem jüngsten Vorfall wird eine größere Eskalation in der Region befürchtet.
Hamas-Zivilschutz: 42 Leichen in Chan Junis gefunden
14.09 Uhr: Nach dem Abzug israelischer Truppen aus dem Gebiet von Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind dort nach palästinensischen Angaben Dutzende Leichen geborgen worden. Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes sagte, es seien 42 Leichen in Bani Suhaila im Osten von Chan Junis gefunden worden. Das ebenfalls von der Hamas kontrollierte Medienbüro teilte mit, binnen acht Tagen seien 255 Menschen getötet und rund 300 weitere verletzt worden. Außerdem gebe es noch Vermisste. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee teilte zuvor mit, sie habe sich gut eine Woche nach Beginn des neuen Militäreinsatzes in Chan Junis wieder aus dem Gebiet zurückgezogen. Binnen einer Woche hätten die Soldaten „mehr als 150 Terroristen ausgeschaltet, Terror-Tunnel, Waffenlager und Terror-Infrastruktur zerstört sowie Waffen gefunden“.
Die Offensive begann vor einer Woche, nachdem sich in der Stadt nach israelischer Darstellung Kämpfer der islamistischen Hamas neu organisiert hatten. Der Einsatz diente demnach auch dem Ziel, die Leichen von fünf israelischen Geiseln zu bergen. Tausende von Zivilisten flohen erneut aus dem Stadtgebiet.
Das israelische Militär war in der Vergangenheit mehrfach und auch über längere Zeiträume hinweg in Chan Junis gegen Kampfeinheiten der Hamas aktiv gewesen, hatte sich aber danach jeweils wieder auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurückgezogen.
Die Armee teilte zudem mit, die Luftwaffe habe ein Hamas-Mitglied getötet, das für Panzerabwehrraketen im Bataillon der Hamas in Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens zuständig gewesen sei. Er stehe hinter zahlreichen Angriffen auf israelische Truppen und sei für die Hamas eine „zentrale Quelle des Wissens über Panzerabwehrraketen“ gewesen.
Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 39.000 Menschen in dem Küstenstreifen getötet und mehr als 90.000 verletzt. Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen in Israel verübt hatten.
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