Neuerung bei Überweisungen betrifft Millionen Bankkunden – 10-Sekunden-Regel kommt
Überweisungen in Sekundenschnelle, das soll bald für Millionen Bankkunden in Deutschland und anderen EU-Staaten möglich sein. Doch es gelten auch Ausnahmen.
Kassel – Millionen Bankkunden können sich auf eine Neuerung freuen. Eine neue EU-Verordnung sieht vor, dass Überweisungen künftig deutlich schneller abgewickelt werden. Das überwiesene Geld soll dann innerhalb von kürzester Zeit auf dem Konto landen. Das EU-Parlament hat die Verordnung bereits angenommen. Alles, was Verbraucher wissen müssen, hier im Überblick.
Neuerung für Millionen Bankkunden: 10-Sekunden-Regel bei Überweisung kommt
„Die Verordnung über den sofortigen Zahlungsverkehr stellt die lang erwartete Modernisierung des Zahlungsverkehrs im europäischen Binnenmarkt dar“, berichtet der Europaabgeordnete Michiel Hoogeveen in einer Mitteilung. Doch worauf können sich Bankkunden nun freuen? Der Abgeordnete erklärt: „Die Kunden können sich von der Unannehmlichkeit verabschieden, zwei oder drei Arbeitstage auf ihr Geld warten zu müssen. Wir setzen etwas um, das den Menschen und Unternehmen wirklich am Herzen liegt: Geldüberweisungen innerhalb von 10 Sekunden zu jeder Tageszeit.“
Laut dem EU-Parlament werden mit der neuen Verordnung die aktuell geltenden SEPA-Regeln des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrs aktualisiert. Auch, was es genau mit der 10-Sekunden-Regel auf sich hat, präzisiert die EU in ihrer Mitteilung nochmals.

10-Sekunden-Regel für Überweisungen in der EU: Welche Ausnahmen Bankkunden kennen sollten
Die neue Überweisungs-Regel beinhaltet nicht nur, dass das Geld innerhalb von zehn Sekunden auf dem Empfängerkonto ankommt. Gleichzeitig wird der Überweisende innerhalb von zehn Sekunden auch darüber informiert, ob das Geld dem Empfänger wirklich zur Verfügung gestellt wurde.
Doch es gibt auch Ausnahmen. Zwar gilt die 10-Sekunden-Regel auch für Banken in der EU, die nicht in der Eurozone liegen. Aber nur, wenn „Konten bereits regelmäßige Transaktionen in Euro anbieten. Dafür wird ihnen eine Übergangsperiode eingeräumt, um die Verordnung umzusetzen“, heißt es weiter. Für derartige Konten werde des Weiteren eine Ausnahme von der neuen Regel außerhalb der Geschäftszeiten gelten.
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Neue Überweisungs-Regel betrifft Millionen Bankkunden: So will die EU die Sicherheit gewährleisten
Das Überweisen soll für Bankkunden aber nicht nur schneller, sondern auch sicherer werden. Um zu verhindern, dass Geld aufgrund von Betrug oder Irrtum auf einem falschen Konto landet, werden die Banken und Zahlungsverkehrsdienstleister in die Pflicht genommen. Diese sollen nämlich eine „unverzügliche Überprüfung der Identität des Empfängers anbieten“ – und das ganz ohne Mehrkosten für die Kunden. Außerdem sollen Banken und andere Zahlungsverkehrsdienstleister die Möglichkeit einräumen, dass Kundinnen und Kunden einen Höchstbetrag für Sofortüberweisungen in Euro festlegen können.
Und noch etwas ist an der neuen EU-Verordnung für Überweisungen für Bankkunden erfreulich. Denn die Gebühren für die Sofortüberweisungen in Euro dürfen nicht höher sein, als die Kosten, die bei nicht sofortigen Überweisungen fällig werden. Auf die neue Überweisungs-Regelung hatten sich Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten bereits im November 2023 geeinigt.
Das EU-Parlament hat die Einigung jetzt formell bestätigt. Auch die EU-Länder müssen noch formell zustimmen. Nachdem die neuen Regeln in Kraft getreten sind, haben die EU-Mitgliedstaaten insgesamt 12 Monate Zeit, um die Verordnung umzusetzen.