Dirndlverein nimmt Blutspende-Challenge wieder auf
Die Blutspende-Challenge geht in die nächste Runde. Dieses Mal ist Damenwahl angesagt: Der Dirndlverein Warngau nominiert drei weitere Vereine – nachdem sich seine Mitglieder am Freitagabend selbst Blut abzapfen haben lassen.
Warngau –Zuletzt war es recht ruhig geworden um die Blutspende-Challenge, die Valentin Schwatzer vom Burschenverein Oster-Oberwarngau vor vier Jahren ins Leben gerufen hatte (wir berichteten). Als Letzte hatte 2022 die Mitterdarchinger Feuerwehr die Herausforderung angenommen, danach war nichts mehr zu hören von der Initiative, die auf sportliche Weise zum Blutspenden motivieren will.
Jetzt packt es Valentin Schwatzers Schwester Melanie vom Dirndlverein Warngau wieder an: „Es besteht ein hoher Bedarf an Blutspenden“, sagt die 30-jährige Personalsachbearbeiterin. „Viele chronisch Kranke sind darauf angewiesen.“ Deshalb könne man mit einer Blutspende einen wertvollen Beitrag leisten. „Bei geringem Aufwand“, betont Schwatzer. Als junger gesunder Mensch fühle sie sich in der Pflicht: „Wir Jungen sind die optimale Quelle“, sagt sie. Viele Ältere könnten aufgrund von Krankheit oder der dauerhaften Einnahme von Medikamenten nicht spenden.
Viel Trinken vor der Blutspende
Schwatzer, die Erstspenderin ist, hat sich wie die anderen sechs Spenderinnen des Warngauer Dirndlvereins auf die Blutabnahme am Freitagabend in Holzkirchen vorbereitet: „Es ist wichtig, davor ausreichend zu trinken, eineinhalb bis zwei Liter Wasser.“ Außerdem sei es ratsam, am Tag der Spende gut und nicht zu fettreich zu essen, da das Einfluss auf die Qualität des Plasmas habe. Schwatzer ist überzeugt, dass die Blutabnahme sogar gesund für den Körper des Spenders ist: „Man muss dann wieder neues Blut bilden, und davon profitiert der Organismus.“ Tatsächlich haben laut dem Blutspende-Magazin des Deutschen Roten Kreuzes Mediziner der Charité Berlin nachgewiesen, dass regelmäßige Blutspenden den Blutdruck von Menschen mit Bluthochdruck verbessern. Sie erkranken zudem seltener an Erkältungen und haben eine gesteigerte Blutabwehr.
Das sind die Nominierten
Vielleicht ein Argument für die drei Nominierten. Dabei handelt es sich – Vereine aufgepasst! – um den SV Warngau 1962, den Burschenverein Oster-Oberwarngau und den Jugendförderverein des SV Warngau. Wenn nicht jeweils mindestens einer aus den Reihen dieser Vereine bis Ende April Blut gespendet hat, müssen die Nominierten dem Dirndlverein eine Brotzeit spendieren.
Anian Ziegler, Vorstand des Burschenvereins Oster-Oberwarngau, sagt: „Wir nehmen die Herausforderung an.“ Das sei Ehrensache, schließlich habe sein Verein selbst die Challenge vor einigen Jahren ins Leben gerufen, damals noch unter einer anderen Führungsriege. Wen sein Verein dann in der Folge nominiert, ist noch unklar: „Da müssen wir noch ratschen“, sagt Ziegler.
Der Vorstand des Jugendfördervereins, Andreas Bichler, antwortet auf die Frage, ob sein Verein die Challenge annehme: „Ja freilich!“ Sein Verein habe 100 Mitglieder. Ziel sei, mindestens 15 von ihnen für eine Blutspende zu gewinnen. „Ich hoffe, das schaffen wir“, sagt Bichler.
Damit schrumpfen die Chancen auf eine Brotzeit für den Dirndlverein. Denn auch der SV Warngau will die Herausforderung annehmen: „Wir müssen uns noch mit dem genauen Ablauf vertraut machen, aber wir sind dabei“, sagt Vorstand Christian Schöllner.
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BRK befürwortet die Challenge
Patric Nohe vom Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes freut sich sehr über die Wiederaufnahme der Challenge. „Solche Aktionen sind extrem wichtig“, sagt er. Schließlich stehe der Blutspendedienst vor der Herausforderung des demografischen Wandels: Die Gruppe jener, die auf Blutspenden angewiesen sind, werde immer größer, die Gruppe möglicher Spender immer kleiner. „Wir brauchen dringend junge Leute, die nicht nur ein Mal, sondern kontinuierlich Blut spenden“, sagt Nohe. Erst vor wenigen Monaten sei die bisherige Altersgrenze von 73 Jahren für Blutspenden aufgrund des Spendermangels aufgehoben worden. „Das hilft leider nur bedingt, weil viele Ältere aus gesundheitlichen Gründen gar nicht als Spender infrage kommen.“
Laut Nohe machen Akutfälle wie Komplikationen während der Geburt oder Unfälle den kleineren Teil des Blutspendebedarfs aus. „Das meiste Blut wird für chronisch Kranke gebraucht, etwa in der Krebstherapie.“
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