TVöD-Erhöhung wird ausgezahlt: Die Spitzengehälter für Beschäftigte im öffentlichen Dienst

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Die Auszahlung der TVöD-Gehaltserhöhung steht für zahlreiche Bedienstete noch aus. Wie hoch das Gehalt ausfällt, hängt von der Einstufung ab – die Unterschiede sind erheblich.

München – Anfang April schlossen Gewerkschaften, Bund und die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) eine neue Tarifvereinbarung für den öffentlichen Dienst ab. Millionen Arbeitnehmer müssen sich weiterhin bezüglich der nachträglich wirksamen Lohnsteigerung in Geduld üben. Laut Informationen von öffentlicher-dienst.info erfolgt die Auszahlung - „je nach Abrechnungsstelle – voraussichtlich erst Ende August bzw. Ende September.“

Angestellte öffentlicher Dienst TVöd
Öffentlichen Angestellten winkt bald die TVöD-Erhöhung. Doch wie viel bekommen eigentlich Spitzenverdiener im öffentlichen Dienst? © WEstend61/Imagi

Neben einer neuen Urlaubsregelung winkt Angestellten rückwirkend ab 1. April 2025 eine Steigerung der Tabellenvergütungen um 3,0 Prozent, mindestens aber um 110 Euro monatlich. Doch was bedeutet das nun konkret für Angestellte im öffentlichen Dienst? Und welche Gruppen werden im öffentlichen Dienst am besten entlohnt?

TVöD-Steigerung 2025: Zuordnung zur Entgeltgruppe bestimmt Lohn im öffentlichen Dienst

Die Gehälter von öffentlich Angestellten sind nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, dem sogenannten TVöD, geregelt. Das Vergütungssystem im öffentlichen Dienst basiert auf einem strukturierten System aus Entgeltgruppen (EG) und Entgeltstufen. Die Gehälter der jeweiligen Vergütungsgruppe sowie die möglichen Lohnstufen sind transparent in der Vergütungstabelle des jeweiligen Tarifvertrags einsehbar.

Die Entgeltgruppen (E1 bis E15) des TVöD Bund und VKA richten sich nach der Qualifikation und Verantwortung der Position, wie das Karriereportal academics.de aufschlüsselt:

Entgeltungsgruppe Voraussetzungen/Anforderungen
E1 bis E4 ungelernte Mitarbeiter ohne Berufsausbildung
E5 bis E9a dreijährige Berufsausbildung
E9a bis E12 Hochschulabsolventen mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss (Bachelor)
E12 bis E15 höheren Universitätsabschluss (mindestens Master)

Berufserfahrung entscheidend für Einstufung öffentlich Angestellter nach TVöD

Innerhalb der meisten Vergütungsgruppen gibt es sechs (Stufe 1 bis 6), mindestens aber fünf Vergütungsstufen, die die Berufserfahrung widerspiegeln. Vergütungsstufe 1 bedeutet im Grunde, dass die Person keine einschlägige Berufserfahrung vorweist. In Stufe 2 werden Angestellte nach einem Jahr eingestuft. Alle weiteren Vergütungsstufen erreichen öffentlich Angestellte wie folgt:

  • Stufe 3: nach drei Jahren
  • Stufe 4: nach sechs Jahren
  • Stufe 5: nach zehn Jahren
  • Stufe 6: nach 15 Jahren

Die Einstufung kann jedoch auch je nach gesuchter und ausgeübter Tätigkeit variieren, wie das Bundesverwaltungsamt (BVA) gegenüber IPPEN.MEDIA klarstellte. Davon könne man unter anderem abweichen, um Personalbedarf zu decken oder qualifiziertes Personal zu halten, schreibt auch academics.de. Üblicherweise wird die jeweilige Vergütungsgruppe in den entsprechenden Ausschreibungen ausgewiesen oder kann im Lauf des Bewerbungsprozesses erfragt werden.

Wichtig zu beachten: Der Tarifabschluss gilt nicht für Angestellte im öffentlichen Dienst der Länder. Für diese beginnen die Tarifverhandlungen erst im Herbst 2025, da der TV-L noch bis zum 31. Oktober 2025 gültig ist. Für verbeamtete Mitarbeiter gelten hingegen andere Besoldungstabellen.

So viel verdienen öffentlich Angestellte in der höchsten Vergütungsgruppe und -stufe des TVöD

Je nach Einstufung in der entsprechenden Vergütungsgruppe und der jeweiligen Berufserfahrung ergeben sich für den öffentlichen Dienst somit für dieselben Berufsgruppen zum Teil unterschiedliche Gehälter. Verdeutlichen soll das ein Beispiel eines Spitzenverdieners, der laut TVöD Bund angestellt ist. In der Regel haben Angestellte nach E15 große Entscheidungsgewalt, koordinieren komplexe Prozesse oder führen Organisationseinheiten. Laut academics.de könnten das etwa Abteilungsleiter in Behörden, leitende Juristen, IT-Programmmanager oder Hochschulreferenten mit Gesamtverantwortung für Forschungs- oder Verwaltungsbereich sein.

Laut der Vergütungstabelle verdient ein öffentlicher Angestellter der Vergütungsgruppe 15 in der ersten Vergütungsstufe 5669,12 Euro brutto pro Monat. Hat er hingegen 15 Jahre Berufserfahrung, dann erfolgt die Entlohnung nach Vergütungsstufe 6. Das bedeutet für den Angestellten ein Bruttomonatsgehalt von 7980,65 Euro. Hinzu kommt auch eine Sonderzahlung in Höhe von rund 4788 Euro.

Zum Vergleich das untere Ende der Tabelle. Angestellte der Gruppe E1 kommen auch nach 15 Berufsjahren auf maximal 2679,47 Euro monatlich. Jemand, der im öffentlichen Dienst in der Pflege arbeitet, erhält in der höchsten Vergütungsstufe (P16) maximal 6748,74 Euro brutto. Mit 6773,65 Euro einen ähnlichen Maximalbetrag erhalten auch öffentliche Angestellte im Sozial- oder Erziehungsdienst in der höchsten Stufe S18. (jm)

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