Warum schließt beliebte Kette plötzlich massenhaft Filialen? Neue bittere Details

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Blick auf eine Sausalitos-Filiale
Blick auf eine Sausalitos-Filiale. © IMAGO/Horst Galuschka

Rund die Hälfte der Filialen hat eine bei Stammgästen beliebte Kette inzwischen geschlossen. Natürlich stellt sich die Frage nach den Hintergründen.

Gelsenkirchen – Die bei vielen beliebte Gastro-Kette Sausalitos befindet sich schon länger in Schieflage. Das zeigte sich bereits vor Monaten mit der Insolvenz. Und es hat jetzt für viele Stammgäste auch deutlich sichtbare Folgen: Rund die Hälfte der einst rund 40 Filialen hat inzwischen geschlossen.

Sausalitos schloss am 29. Juni massenhaft Filialen – am 7. Juli folgte die nächste

Der 29. Juni war ein denkwürdiger Tag. An jenem Sonntag verkündeten etliche Niederlassungen zeitgleich um 10 Uhr morgens über ihre Social-Media-Kanäle das Aus. Es handelte sich um die Restaurants in Hannover (Osterstraße und Lister Meile), Hamburg (Bergedorf und Chilehaus), Berlin (Uber Platz und Fasanenstraße), Essen (Am Markt), Landshut, Wuppertal, Düsseldorf, Wolfsburg, Köln (Hohenzollernring), Krefeld, Karlsruhe, Braunschweig und Stuttgart (Marienstraße). Die nächste Hiobsbotschaft folgte am 7. Juli für die Filiale in Köln (Heumarkt). Laut wa.de macht Ende Juli auch das Lokal in Dortmund dicht.

Sausalitos-Fans bedauern Restaurant-Schließungen

Aktuell verzeichnet die Sausalitos-Webseite lediglich noch 17 aktive Standorte — die Dortmunder Location mitgerechnet. Die loyalen Gäste der geschlossenen Lokale reagieren mit tiefer Enttäuschung. Das zeigt sich etwa in Karlsruhe bei dem Instagram-Post. „Sehr bedauerlich. Alles Gute für euch! Waren immer gerne dort, danke für alles“, lautet ein Kommentar. Ein anderer: „So schade zu hören! Danke für all die tollen Abende, das leckere Essen und die unvergessliche Stimmung. Ihr werdet definitiv fehlen! Alles Gute für euch.“

Zum Instagram-Post der Kölner Heumarkt-Filiale schreibt ein Nutzer: „Diese Bar hat für immer einen großen Platz in unserem Herzen. Die letzten zwei Jahre haben wir mit euch ins neue Jahr gefeiert und ihr habt unsere Köln-Urlaube zu etwas ganz Besonderem gemacht! Danke, dass wir dabei sein durften. Alles Gute für jeden einzelnen von euch!“

Zahlreiche Sausalitos-Filialen haben inzwischen geschlossen (Symbolfoto)
Nur noch 17 Filialen sind auf der Sausalitos-Homepage zu finden – viele sind akteull geschlossen. (Symbolfoto) © IMAGO/Elke Münzel

Gründe für Sausalitos-Schließung in Wolfsburg: Sprecher von Insolvenzverwalter geht ins Detail

Andere wollen Hintergründe wissen. „Wieso?“, fragt jemand beim Karlsruher Beitrag, „Gibt‘s da keine Erklärung für?“ beim Wolfsburger. Die Erklärung liefert Sebastian Brunner, Sprecher des Insolvenzverwalters Michael Schuster, zumindest für den Wolfsburger Standort. Er sagte der Wolfsburger Allgemeinen: „Aufgrund der anhaltenden Verluste ist es nicht möglich, diesen Store im Insolvenzverfahren längerfristig fortzuführen. Auch gab es angesichts der Situation keine Interessenten mit umsetzbaren Angeboten für eine Fortführung.“

Gastronomie habe „grundsätzlich damit zu kämpfen, dass die Leute sparen müssen“

Brunner sieht die Schwierigkeiten im größeren Kontext: Die Gastronomie habe „grundsätzlich damit zu kämpfen, dass die Leute sparen müssen“. Er betont seine rechtlichen Grenzen: Der Insolvenzverwalter könne und dürfe „im Insolvenzvorgang einen dauerhaft defizitären Betrieb nicht fortführen. Bestenfalls wenn eine Aussicht besteht, dass ein Interessent bereitsteht, den Betrieb zu übernehmen.“

Obwohl sich diese Aussagen speziell auf Wolfsburg beziehen, könnten sie auch für andere Filialen zutreffen. Von den ursprünglich etwa 40 Sausalitos-Restaurants wird wohl nur ein Teil übrig bleiben – und die Mitarbeiter bangen, ob weitere Schließungen folgen. Während diese Kette ums Überleben kämpft, floriert eine andere Gastronomie-Marke und plant sogar die Expansion – dort speiste kürzlich auch Christian Rach. (lin)

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