Kreative Ideen beim ersten Schongauer Gründerwettbewerb ausgezeichnet
Martha Sanchez hat den ersten Schongauer Gründerwettbewerb gewonnen. Ihr Business- und Finanzplan für eine mobile Aroma-Pflege überzeugte die fünfköpfige Jury. Auch die Kreativität von Sabine Glogger-Kaiser wurde belohnt, sie kam mit ihrem Konzept für den Laden „StopArts“ auf Platz zwei.
Schongau – Das „Forum Gesundes Unternehmen“ hatte für die Stadt gemeinsam mit dem Bund der Selbständigen den ersten Gründerwettbewerb ausgerufen. Unter dem Titel „Traumstart4U“ waren Menschen mit Ideen für eine Firmengründung aufgerufen, sich zu bewerben.
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Bürgermeister Falk Sluyterman und Daniela Puzzovio, in diesem Falle in der Doppelfunktion als Vizebürgermeisterin wie auch Mitglied im „Forum Gesundes Unternehmen“, konnten vier Bewerber begrüßen, die sich und ihr Vorhaben präsentierten und sich den durchaus kritischen Fragen der Jury stellten.
Alles außer 08/15
Sabine Glogger-Kaiser ist spätestens seit dem Umzug von „StopArts“ in die Münzstraße Bewohnern und Besuchern der Altstadt bekannt. Sie präsentierte der Jury eine Auswahl selbst hergestellter Stücke unterschiedlichster Art, aber immer unter dem Motto „Alles außer 08/15“.

Ein Entdecker-Stofftier für Kleinkinder oder Alzheimer-Patienten war ebenso darunter wie Ohrringe geformt aus Hornplatten von Wasserschildkröten oder ihr „Verkaufsschlager“: selbst gemachtes Butterbrotgewürz.
Kreativort für Kinder und Erwachsene
Ihr Laden ist bereits Treffpunkt einer Damenrunde, die für gute Zwecke strickt, Asylsuchende, die sich in Konversation üben und – in Zusammenarbeit mit Beatrix Amberg – ein Kreativort für Kinder und künftig auch Erwachsene.
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Der Jury gefiel, was Glogger-Kaiser bereits auf die Beine gestellt hat, „eine Bereicherung für die Altstadt“, so Florian Raab. Die Jury sah „großes Potenzial“. Die Schongauerin bekommt ein Beratungspaket im Wert von 2000 Euro.
Zeitgemäß und innovativ
Coaching und Begleitung im Wert von 4000 Euro beim Aufbau ihrer „mobilen Aroma-Pflege“ steht nun Martha Sanchez zur Verfügung: Sie gewann den ersten Schongauer Gründerwettbewerb und erhielt viel Beifall für ihr Engagement. Daniela Puzzovio lobte explizit das „sehr zeitgemäße und innovative Konzept“.

Die Peitingerin ist ausgebildete Altenpflegerin, Gerontopsychiatrische Fachkraft und bereits Aroma-Therapeutin. Verschiedene Kräuter hatte sie mit ins Rathaus gebracht, Olivenöl mit Rosmarin, Sonnenblumenöl mit Thymian, Eukalyptusblätter und Kamillenblüte. Ganz- oder Teilkörpermassagen mit verschiedenen Aromaprodukten hätten eine heilende Wirkung – förderten eine gute Stimmung, könnten aber auch bei der Bewältigung von Traumata unterstützen und negative Erinnerungen abmildern.
Auch Mini-Praxis im Finanzplan
„Die Körper vieler Menschen sind durch die Einnahme von Medikamenten sehr belastet, die Aromapflege kann helfen, Medikamente zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren“, so Sanchez. Als Zielgruppe nannte die Therapeutin ältere Menschen, die sie dann auch in ihren gewohnten Räumlichkeiten besuchen würde. Aber auch die Anmietung einer Mini-Praxis hat sie durchgerechnet in ihrem Finanzplan.
Den Ansatz, etwas für die Schongauer Altstadt, ihre Bewohner und die Neubürger ganz gleich welcher Nationalität zu tun, hatte Alexander Klein. Jeder Fünfte in Schongau habe keinen deutschen Pass, stattdessen aber Kompetenzen. Dieses „Know-how“ würde der Schongauer Künstler gerne nutzen und fördern – und, ähnlich wie eben von „Asyl im Oberland“ vorgeschlagen, einen Raum der Begegnung eröffnen. Gemeinsames Kochen und Essen, auch verschiedene Aktivitäten, könnten alle zusammenbringen, vielleicht sogar die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden. „Anerkennung und Kommunikation führen zu einer besseren Integration“, ist Klein überzeugt.
Ideen in die Welt setzen
Auch wenn die Idee von der Jury gelobt wurde, sei für eine Umsetzung „nichts greifbar“, Klein bewege sich eher noch im Stadium der Konzeption. „Ich will die Lanze brechen für die Kulturschaffenden, es muss nicht immer der ausgereifte Plan sein, manchmal muss man auch Ideen in die Welt setzen“, fand dagegen Standortförderin Tina Birke.
Letztlich setzte sich Klein aber ebenso wenig durch wie Romana Meßmer, die mit ihrem Fachwissen im Personalmanagement und als Wirtschaftsmediatorin Unternehmen dabei unterstützen möchte, ihre eigenen personellen Ressourcen besser zu nutzen und durch zufriedene Mitarbeiter dem Fachkräftemangel entgegenzutreten – als neutraler, externer Personaler und Berater. Die Schongauerin hatte „fantastische Unterlagen“ vorgelegt, wie Raab lobte. „Die Idee trifft den Zeitgeist.“
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Für Sanchez und Glogger-Kaiser habe man sich aber deshalb entschieden, weil sie „einen Mehrwert für die Schongauer Altstadt“ brächten, so Puzzovio.