Trump will Migrationsgegnerin Kari Lake als Mexiko-Botschafterin

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Donald Trump will seine treue Unterstützerin Kali Lake offenbar nach in die US-Hauptstadt holen – für eine radikale Politik an der Grenze.

Washington, D.C. – Die Republikanerin Kari Lake ist die Top-Anwärterin auf den Botschafterposten in Mexiko, der nach dem Amtsantritt von Donald Trump im Weißen Haus besetzt werden muss. Das berichtete der Online-Nachrichtendienst Semafor am Montag (9. Dezember) und beruft sich auf zwei anonyme Personen, die mit der Situation vertraut sein sollen. Mit Lake als Botschafterin wäre ein weiterer Teil der künftigen Regierung bekannt, in der Trump überaus kontroverse Akteure wie Elon Musk, Pete Hegseth, Kash Patel und Robert F. Kennedy Jr. um sich schart und in hochrangigen Ämtern einsetzt.

Lake, eine ehemalige Fernsehmoderatorin in Arizona, erlangte politische Bekanntheit, als sie sich 2022 um die republikanische Gouverneursnominierung in diesem Bundesstaat bemühte. Damals wurde sie knapp von Katie Hobbs besiegt. Trump unterstützte Lakes Kandidatur für das Gouverneursamt sowie ihre erneut erfolglos gebliebene Kandidatur für den Senat 2024. Diese Wahl verlor sie gegen den gewählten demokratischen Senatoren Ruben Gallego.

Die Republikanerin Kari Lake ist enge Verbündete Trumps und soll in der neuen Regierung mit Mexiko verhandeln.
Die Republikanerin Kari Lake ist enge Verbündete Trumps und soll in der neuen Regierung mit Mexiko verhandeln. © IMAGO/Joe Rondone/The Republic

Propagandistin Kari Lake fiel im Wahlkampf mit Waffen-Rhetorik auf

Sie gilt als eine der wichtigsten Verbündeten Trumps und als Verfechterin der „Big Lie“-These der Republikaner. Darin wird die verlorene Wahl von Joe Biden im Jahr 2020 als Wahlfälschung deklariert. Zu Beginn der Präsidentschaftswahl 2024 fiel die 54-Jährige mit einer Aussage auf, die in einem Video der NBC News festgehalten wurde. Darin sagt sie bei einer Kundgebung über die anstehenden Wahlen: „Wir werden die Rüstung Gottes anlegen. Und vielleicht schnallen wir uns auch für alle Fälle eine Glock um.“

Als US-Botschafterin in Mexiko wäre Lake für die Zusammenarbeit mit der Regierung der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum verantwortlich. Verhandelt werden müssen dabei einige strittige Fragen, wie etwa Migration, Drogenbekämpfung und das Versprechen Trumps, neue Zölle auf Importe zu erheben. Wie Trump befürwortet auch Lake eine strenge Begrenzung der Einwanderung in die USA. Im Februar 2024, während des Wahlkampfs, hat Lake den Zustrom von Migranten in die USA als „Invasion“ bezeichnet.

Lake unterstützt Trumps umstrittenes Abschiebeprogramm

Die Republikanerin gilt als Hardlinerin, wenn es um die Grenzsicherung geht. Sie warb für die Fertigstellung der Mauer an der mexikanischen Grenze und unterstützt die sogenannte „Remain in Mexiko Policy“, ein umstrittenes Programm aus der ersten Amtszeit Trumps. Dieses 2019 vorgestellte Dekret betraf zehntausende Asylbewerber aus Süd- und Mittelamerika, die über Mexiko in die USA gelangt sind. Sie wurden nach Mexiko zurückgeschickt, bis ihre Asylanträge geprüft und über sie entschieden wurde. 2021 hat die Biden-Regierung das Programm eingestellt.

Trump kündigte im September während des Wahlkampfes an, das Programm wieder einzuführen. „Am ersten Tag meiner neuen Regierung werde ich alle Migrantenflüge stoppen“, sagte er bei einer Rede in Wisconsin. „Ich werde ‚Remain in Mexico‘ wiederherstellen. (…) Wir werden die Grenze abriegeln.“ Darüber hinaus hat Kari Lake sich in der Vergangenheit für die Erhöhung der Zahl der Richterinnen und Richter, die über Asylanträge entscheiden und für den Bau zusätzlicher Hafteinrichtungen an der südlichen Grenze ausgesprochen. (smk)

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