Putins thermobarischer Flammenwerfer geht in Feuerball auf – Ukraine gelingt verheerender Drohnenschlag

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Russland nutzt viele gefürchtete Waffen im Ukraine-Krieg. Kiew ist es nun gelungen, einen der gefährlichen russischen „Flammenwerfer“ zu zerstören.

Kiew/Moskau – Die Ukraine soll einen weiteren thermobarischen Flammenwerfer Russlands im Ukraine-Krieg zerstört haben. Laut dem ukrainischen Militärmagazin Militarnyi soll die Ukraine die Maschine mit einer FPV-Drohne getroffen haben. In einem Video der ukrainischen FATUM-Einheit auf Telegram sieht man das Fahrzeug in Brand, während eine weitere Drohne auf das gepanzerte Fahrzeug zusteuert.

Der Mehrfachraketenwerfer ist eine von Russlands gefürchtetsten Waffen im Ukraine-Krieg. Die Besonderheit des Geräts liegt dabei vor allem in den Sprengköpfen der verschossenen Raketen. Anders als der Name vielleicht vermuten lässt, hat der „Flammenwerfer“ nicht viel mit einem gewöhnlichen Flammenwerfer, wie man ihn etwa aus Film und Fiktion kennt, gemeinsam. Der Raketensprengkopf nutzt den Sauerstoff in der Umgebung, um eine extrem hohe Temperatur zu erzeugen. Dabei entsteht eine gewaltige Druckwelle, die im Vergleich zu anderen konventionellen Waffen deutlich mehr Zerstörungskraft hat.

Eine Demonstration des TOS-1 Buratino Flammenwerfers. 2015
Eine Demonstration des TOS-1 Buratino Flammenwerfers. Der gepanzerte Mehrfachraketenwerfer kann mehrere Geschosse mit thermobarischen Sprengköpfen abfeuern und ist im Ukraine-Krieg eine gefürchtete Waffe Russlands. © Donat Sorokin/TASS

Vakuumbombe oder thermobarische Waffen im Ukraine-Krieg

Zunächst versprüht der Sprengkopf eine Wolke aus Brennstoff, sodass sich der Brennstoff mit der Luft vermischt und ein Aerosol entsteht. Dabei kann das Gemisch auch in Bunkeröffnungen oder feindliche Gräben strömen. Kurz danach explodiert die zweite Sprengstoffladung, die das in der Luft befindliche Aerosol entzündet. Dabei können Temperaturen von bis zu 3000 Grad Celsius entstehen, wie Militarnyi schreibt. Durch die Verbrennung des Aerosols entsteht in der Umgebung eine Sogwirkung beziehungsweise ein Untertruck vergleichbar mit einem Vakuum. Daher werden thermobarische Waffen auch umgangssprachlich als Vakuumbomben bezeichnet.

Bei dieser exothermen Reaktion wird der in der Umgebungsluft befindliche Sauerstoff verbraucht. Durch die Druckwelle und den Sauerstoffentzug der Umgebung können auch Menschen durch die Bombe zu Schaden kommen oder sterben, die sich nicht im eigentlichen Explosionsradius des Sprengkopfs befinden. Russland kann mehrere TOS-1 Raketenwerfer gleichzeitig einsetzen und mehrere Raketen auf ein großes Gebiet abfeuern und so ein Areal von mehreren hundert Metern dem Erdboden gleichmachen.

Russlands TOS-Raketenwerfer als Lieblingsziele der Ukraine

Für die Ukraine ist die Zerstörung eines TOS-1 Raketenwerfers immer wieder ein großer Erfolg. Denn die gefürchtete Waffe ist teuer. Ein solches Gerät kostet den Russen zwischen 6,5 und 15 Millionen Dollar, wie Newsweek schreibt. Laut Militärtechnologie-Experte David Hambling sei die Zerstörung thermobarischen Raketenwerfer für die Ukraine eine „hohe Priorität“, denn Moskau habe nur eine „geringe Stückzahl“ der Flammenwerfer. Insgesamt sollen mittlerweile über 30 der Geräte im Ukraine-Krieg durch Kiew zerstört worden sein.

Dabei sind die Brandwaffen auch der Human Rights Watch (HRW) ein Dorn im Auge. In einer kürzlich veröffentlichten Studie plädiert die Menschenrechtsorganisation an die internationale Gemeinschaft, die Nutzung solcher Waffen einzuschränken. Dabei spricht HRW auch die Nutzung der weißen Phosphorbomben der Israelis in Gaza an. In dem Bericht heißt es: „Der jüngste Einsatz von Brandwaffen sollte alle Staaten motivieren, Maßnahmen zu ergreifen. Länder sollten dringend Gespräche mit dem Ziel einleiten, das internationale Recht zu stärken, um die menschlichen Kosten dieser grausamen Waffe zu verringern.“ (sischr)

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