Weidel beleidigt Baerbock im Live-TV: „Annalenchen“

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AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sorgt für einen Eklat: Im Interview beleidigt sie Außenministerin Baerbock unter anderem mit einer Verniedlichung.

Berlin – In einem Live-Interview in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ am Sonntagabend (8. Dezember) sorgte Alice Weidel, die Kanzlerkandidatin der Alternative für Deutschland (AfD), für Aufsehen, als sie Außenministerin Annalena Baerbock als „Annalenchen“ titulierte – und sie daraufhin weiter beleidigte.

Weidel-Kritik an Außenpolitik der Baerbock: „Nicht einmal als Praktikantin“

Weidel äußerte sich über die Außenpolitik Deutschlands unter Baerbock und sagte: „Die Franzosen mögen uns nicht, die Polen mögen uns nicht, die Ukrainer auch nicht, die Russen nicht mehr, die Chinesen nicht mehr, die US-Amerikaner nicht mehr. Das ist das Ergebnis einer unseriösen Außenpolitik unter Annalenchen Baerbock.“ Diese dürfte „nicht einmal als Praktikantin“ im Außenministerium arbeiten.

Die persönliche Attacke erfolgte inmitten des AfD-Wahlkampfs; Weidel wurde am vergangenen Samstag zur Spitzenkandidatin für die am 23. Februar geplante Bundestagswahl nominiert. Mit Weidels Nominierung stellt die AfD erstmals in ihrer Geschichte eine eigene Kanzlerkandidatin, doch ihre Chancen auf das Kanzleramt gelten als gering, da keine Partei im Bundestag mit der AfD koalieren möchte.

Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel sorgt in einem ZDF-Interview für Aufregung, als sie Außenministerin Baerbock mit „Annalenchen“ tituliert. © Foto links: IMAGO / Bernd Elmenthaler | Foto rechts: IMAGO / Avalon.red

Gemischte Reaktionen im Netz, Weidel spricht über Trump

Die Reaktionen auf Weidels Aussage blieben nicht aus, und auf Social Media hagelte es – neben Beifallsbekundungen von Weidel-Sympathisanten – Kritik. Ein X-Nutzer bezeichnete das Interview vonseiten der Moderation als „absolutes Versagen“ und monierte, dass Weidel die Grünen-Politikerin unwidersprochen „Annalenchen Baerbock“ nennen durfte. Weitere User fordern ein Umdenken im politischen Diskurs und eine respektvollere Kommunikation zwischen den Politikern.

Weidel, die sich in die Sendung zuschaltete, brachte auch ihre außenpolitische Agenda zur Sprache. Sie betonte, dass Deutschland als Partner in der Welt an Glaubwürdigkeit verloren habe und sprach sich für einen Dialog mit den USA und Russland aus, um Frieden in der Ukraine zu erreichen. Anders als ihr Parteikollege Höcke, der Moskau vorziehen würde, würde Alice Weidel, sollte sie Kanzlerin werden, zum Auftakt ihrer Amtszeit nach Moskau und Washington reisen.

Gegen Donald Trump habe es im US-Wahlkampf eine „unsägliche Hetze“ gegeben, sie wolle mit dem designierten Präsident nun „ins Gespräch kommen“. Trump sei ein wichtiger Partner für Deutschland, „den die Vorgängerregierungen absolut verprellt haben“.

AfD-Co-Parteivorsitzender Tino Chrupalla: „Ein großer Tag“

Trotz ihrer persönlichen Angriffe und provokanten Aussagen zeigt die Nominierung Weidels, dass die AfD weiterhin darauf abzielt, ihren Machtanspruch in Deutschland zu untermauern. „Ein großer Tag für die Partei“, so Co-Parteivorsitzender Tino Chrupalla, der die Entscheidung am Wochenende als historischen Schritt für die AfD bezeichnete.

Die Bundestagswahl im kommenden Februar wird eine entscheidende Prüfung nicht nur für Weidel, sondern für die gesamte politische Landschaft Deutschlands darstellen, die sich durch die wiedererstarkte AfD zunehmend polarisiert.

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