Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: USA veröffentlichen neue Zahlen
Neue Zahlen zum Ukraine-Krieg: Pentagon-Chef Austin spricht von hohen russischen Verlusten und enormen finanziellen Einbußen.
Simi Valley – Im Zuge des Ukraine-Konflikts sind genaue Zahlen zu Opfern und Vermissten – sowohl militärisch als auch zivil – immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Darum drehte sich auch der jüngste Schlagabtausch im Netz zwischen dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj und dem designierten US-Präsidenten Donald Trump. Nun kommen neue Zahlen aus dem Pentagon.
Trump schrieb kürzlich auf seiner eigenen Social-Media-Plattform „Truth Social“, dass „fast 600.000 russische Soldaten verwundet oder tot in einem Krieg liegen, der niemals hätte beginnen dürfen und ewig andauern könnte“. Lloyd Austin, der aktuelle Verteidigungsminister der Biden-Regierung, korrigierte diese Zahl nach oben. In seiner Ansprache am 7. Dezember, beim Reagan National Defense Forum in Simi Valley (Kalifornien), machte er darauf aufmerksam, dass die Streitkräfte unter Russlands Präsident Wladimir Putin seit Kriegsbeginn im Februar 2022 mindestens 700.000 Opfer zu verzeichnen haben.

Hohe Verluste im Ukraine-Krieg: Finanzielle Einbußen Russlands haben historische Ausmaße
Am Sonntag, dem 8. Dezember, veröffentlichte das ukrainische Verteidigungsministerium eigene Zahlen zu den russischen Verlusten. Laut dem Bericht wurden seit Kriegsbeginn etwa 750.000 Militärangehörige verletzt oder getötet. Darüber hinaus werden technische Verluste aufgelistet: Über 9.500 Panzer, mehr als 19.000 weitere bewaffnete Fahrzeuge und etwa 21.000 Artilleriesysteme der russischen Armee sollen in den vergangenen zwei Jahren zerstört worden sein. Der Bericht führt zudem jeweils 300 Flugzeuge und Helikopter auf.
Austin wies in seiner Rede auch auf die finanziellen Verluste Russlands hin. Nach seinen Angaben hat Russland „mehr als 200 Milliarden Dollar“ im Krieg verloren. Die Verluste Russlands im ersten Kriegsjahr mit der Ukraine „scheinen höher zu sein als die Verluste Moskaus in all seinen Konflikten seit dem Zweiten Weltkrieg – zusammengenommen.“ Dies sei der „erschütternde Preis“ des Krieges für Russland, so der Pentagon-Chef.
Pentagon kündigt neues Verteidigungspaket der USA für Kiew im Ukraine-Krieg an
Austin unterstrich die Bedeutung des Widerstands gegen den Kreml und der Unterstützung für die Ukraine. Er appellierte an seine Nachfolger in der kommenden Trump-Regierung, diese Politik beizubehalten. „Gemeinsam haben wir der Ukraine geholfen, einen Generalangriff des größten Militärs Europas zu überstehen“, betonte er. Er verwies auf die Arbeit der Ukraine Defence Contact Group, auch als Ramstein-Format bekannt, die die Verbündeten der Ukraine zusammenbringe. Darüber hinaus seien der Ukraine Sicherheitshilfen von über 57 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt worden.
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Am Samstag, dem 7. Dezember, kündigte das US-Verteidigungsministerium an, ein weiteres Verteidigungspaket bereitzustellen. Dieses soll fast eine Milliarde, genauer gesagt 988 Millionen US-Dollar, umfassen und könnte eines der letzten Hilfspakete sein, bevor Donald Trump sein Amt antritt. Trump hatte zuvor angekündigt, die Unterstützung für die Ukraine zu kürzen.
Austin hob außerdem hervor, dass es den USA gelungen sei, eine nukleare Auseinandersetzung mit Russland zu verhindern. Er verwies auf die Stärkung der NATO-Ostflanke, die eine zunehmende Bedrohung für Putin darstellen könnte. Die jährlichen Verteidigungsausgaben der NATO-Länder sind um fast 80 Milliarden Dollar gestiegen. (smk)