FWG Warngau: Bürgermeisterkandidat geht mit Rückenwind in den Wahlkampf

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Gehen für die FWG Warngau ins Rennen: Bürgermeisterkandidat Harald Stanke (vorne 5.v.l.) mit den Gemeinderatskandidaten (v.v.l.) Alex Reschka, Andreas Taubenberger, Korbinian Thurnhuber, Max Bauer, Florian Rank, Jakob Hampel und Benjamin Weber sowie (h.v.l.) Maximilian Stielner, Thomas Engl, Peter Schliersmayer, Katrin Knabl, Josef Holzer, Emmeran Taubenberger und Kathrin Bacher (nicht im Bild: Peter Klaus). © Stefan Schweihofer

Seit 2008 stellen die Freien Wähler den Warngauer Bürgermeister. Daran will die FWG auch nach dem Rückzug von Amtsinhaber Klaus Thurnhuber zur Kommunalwahl 2026 nichts ändern: Bei der Nominierungsversammlung wurde Gemeinderat Harald Stanke zum Bürgermeisterkandidaten erkoren.

Warngau – Mit viel Rückenwind geht die Freie Wählergemeinschaft (FWG) in Warngau in die Kommunalwahlen 2026: Gut 80 Besucher, darunter auch die Gemeinderäte Hubert Deflorin (Bayernpartei) und Johann Gillhuber (Draxlhamer Liste), kamen zur Nominierungsversammlung am Mittwoch im Saal des Gasthofs Zur Post. Mehr als je zuvor, wie Georg Bauer feststellte, der durch den Abend führte: „In keiner Partei zu sein, ist wieder in. Das tut den Freien Wählern extrem gut.“

Dass die FWG keiner Parteiräson unterworfen ist, betonte auch der Bürgermeisterkandidat als Stärke. „Wir Freie Wähler sind lösungsorientiert“, sagte Stanke. Die Versammlung nominierte ihn ohne Gegenkandidaten mit 73 Stimmen bei einer ungültigen Stimme und sieben Enthaltungen.

Der 60-Jährige ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder. 2008 zog er von Wall, wo er für die Feuerwehr etwa als Vize-Kommandant lange aktiv war, nach Osterwarngau, wo er den Wasserbeschaffungsverband als Zweiter Vorsitzender mitlenkt. Seit 2020 sitzt Stanke im Gemeinderat, arbeitet in mehreren Arbeitsgruppen mit. Er warb mit seiner Erfahrung aus dem Berufsleben im technischen Außendienst bei einem Autobauer und als stellvertretender Konzernbetriebsrats-Vorsitzender für sich. Nun, in der passiven Altersteilzeit, will er nochmal eine neue Aufgabe im Warngauer Rathaus angehen.

„Nicht viel Platz für Visionen“

„Es ist nicht viel Platz für Visionen“, machte Stanke klar, „weil die Haushaltslage das nicht zulässt.“ Er verwies auf ausstehende Großprojekte: Birkerfeld II, Neubau Feuerwehrhaus Warngau und Kita Wall, Sanierung Kita Oberwarngau, Zukunft des Gasthofs Zur Post. Auch bei Baugrund wollte er nicht zu viel versprechen: „Wenn keiner was verkauft, können wir nichts ausweisen.“ Er wolle sich den Herausforderungen gerne stellen, so Stanke. Der scheidende Amtsinhaber traut es ihm zu. „Der Harry ist der richtige Mann“, sagte Klaus Thurnhuber (61) in seinem Grußwort.

Von den derzeit fünf gewählten FWG-Gemeinderäten – Katrin Knabl wechselte von den Grünen als Sechste zur Fraktion (wir berichteten) – streben mit Josef Gschwendtner und Anton Bader zwei keine neue Amtszeit an. Neben Stanke wollen Florian Rank, Max Bauer und Knabl wieder ins Gremium. Die Listenplätze wurden nach Stimmergebnis sowie nach Ortsproporz auf Vertreter aus den früheren Gemeinden Warngau und Wall verteilt.

Junge Liste, aber nur zwei Frauen

Rank konnte sogar mehr Stimmen (162) auf sich vereinen als Stanke (140). Die Liste, mit der die FWG zur Gemeinderatswahl ins Rennen geht, ist jung: Der Jüngste ist 24, der Älteste 62, Altersschnitt: knapp 42 Jahre. Das Gros steht mit Mitte 25 bis Mitte 45 mitten im Leben. „Eine tolle Mannschaft“, lobte Stanke. Dabei stellt die FWG Warngau mit Knabl und Kathrin Bacher nur zwei Frauen zur Wahl. Bacher wurde von den 81 Stimmberechtigten nur auf Listenplatz 13 gewählt. Der Name Thurnhuber bleibt auch nach dem Rückzug des amtierenden Bürgermeisters auf der Liste: Sohn Korbinian Thurnhuber kandidiert.

Sein Vater kandidiert erneut für den Kreistag, ebenso Marlene Hupfauer. Auch der Bürgermeisterkandidat will in das Gremium, um die Interessen der Gemeinde bestmöglich vertreten zu können. Welche Listenplätze die Warngauer Kandidaten bekommen, steht noch nicht fest – der Landratskandidat schon: Jens Zangenfeind stellte sich und einige Schwerpunkte vor, vom Ausbau des ÖPNV bis zur Sicherung des Krankenhauses Agatharied. Er dankte Thurnhuber als Wegbegleiter: „Für mich bist Du ein großes Vorbild.“ Moderator Georg Bauer gab Zangenfeind augenzwinkernd mit: „Wir wissen ja, dass Du es wirst. Aber wir hoffen auch, dass Du es gut machst.“