Ikea, Gaspreise, USA-Urlaub: Donald Trump ist US-Präsident – was deutsche Verbraucher erwartet
Donald Trump startet offiziell seine zweite Amtszeit. Verbraucher in Deutschland und Europa müssen sich wohl auf einiges gefasst machen.
Washington, D.C. – Kaum war Donald Trump als US-Präsident angelobt, standen zahlreiche politische und wirtschaftliche Maßnahmen in den Startlöchern. Nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch in den Bereichen Migration und gesellschaftspolitischer Rechte, etwa für trans Personen, drohten erhebliche Einschnitte. Auch in Deutschland könnten sich für Verbraucherinnen und Verbraucher mit Trumps Präsidentschaft einige Veränderungen ergeben.
Donald Trump startet in zweite Amtszeit: Diese Dinge könnten sich für deutsche Verbraucher ändern
Die zweite Amtszeit von Donald Trump könnte Europa und Deutschland „vor erhebliche wirtschaftliche, sicherheitspolitische und diplomatische Herausforderungen stellen“, erläuterte Daniela Schwarzer, Expertin für europäische und internationale Politik und Wirtschaft, kürzlich gegenüber IPPEN.MEDIA.
Verbraucherinnen und Verbraucher könnten insbesondere durch angedrohte Zölle auf europäische Importwaren mit höheren Kosten konfrontiert werden. Ingka, der Ikea-Franchisenehmer, warnte vor steigenden Preisen. In Ländern mit Zöllen bestehe „das Risiko, dass man diese als Unternehmen an die Kunden weitergeben“ müsse, erklärte Ingka-Chef Jesper Brodin der Nachrichtenagentur Reuters. Dies könnte dazu führen, dass der Einkauf beim schwedischen Möbelriesen teurer wird.
Besonders die angeschlagene deutsche Autoindustrie könnte durch mögliche Zölle von zehn bis 20 Prozent weiter belastet werden, da die USA ein bedeutender Absatzmarkt für Marken wie BMW, Audi und Volkswagen sind. Laut einer Studie des Prognose-Instituts sind in Deutschland Hunderttausende Arbeitsplätze durch potenzielle Strafzölle gefährdet.
Trotz Trump-Präsidentschaft: Sinkende Gaspreise bis 2030 möglich
In Bezug auf die Energieversorgung könnten Menschen in Deutschland ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen. Die USA sind neben Norwegen und Russland einer der wichtigsten Gaslieferanten Europas. Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine versucht die EU, ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte nach Trumps Wahlsieg im November 2024 die Absicht, künftig mehr Flüssiggas aus den USA zu beziehen. Die erhöhte Nachfrage könnte die Preise in die Höhe treiben.
Jedoch könnte laut einer Analyse von Aurora Energy Research auch das Gegenteil eintreten. Die Gaspreise in Europa könnten durch steigende Produktionsmengen in den USA bis 2030 um bis zu neun Prozent sinken. Zudem prognostizieren Finanzexpertinnen und -experten in einer Umfrage des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die EU-Länder im Hinblick auf „Wirtschaftswachstum, Konsum oder Investitionen“ nur geringe Auswirkungen durch Trumps Präsidentschaft.
Reisen in die USA: Präsident Trump könnte bei Urlaubern für Einschränkungen sorgen
Die von Trump angekündigte strikte Migrationspolitik betrifft viele Deutsche zwar nicht direkt, könnte jedoch Reisende, die in die USA möchten, vor Herausforderungen stellen. Verschärfungen und Verzögerungen bei der Einreise sind möglich. Während Einreiseverbote, die Trump bereits 2017 gegen Staatsangehörige bestimmter Länder verhängte, Deutsche wahrscheinlich nicht betreffen, könnte laut dem Fachportal reisereporter.de das Beantragen eines Visums komplizierter werden. Ein möglicher Personalabbau in der Visabearbeitung könnte dazu führen, dass Anträge länger dauern oder häufiger abgelehnt werden.
Meine news
Auch bei Fluggast- und Konsumentenrechten drohen unter Trump Rückschritte, wie das Reiseportal Afar berichtet. Hotels und Beherbergungsbetriebe könnten aufgrund strengerer Einreisebestimmungen, etwa für Saisonarbeiter, Schwierigkeiten haben, Personal zu finden. Auch andere Urlaubsländer könnten Reisenden 2025 Probleme bei der Einreise bereiten. Dennoch dürfte das Interesse an USA-Reisen laut Reiseveranstaltern nicht abnehmen. Vielmehr rückte die USA als Reiseziel durch die Wahlen im November wieder stärker in den Fokus, wie ein Reisevermittler dem Portal reisereporter mitteilte. (jm)