Neue Studie enthüllt, wie Olivenöl das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte senken kann

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Olivenöl könnte eine Rolle bei der Herzgesundheit spielen, zeigt eine aktuelle Forschungsarbeit. Dazu sind aber weitere Umstellungen in der Ernährung wichtig.

Kassel - Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann durch eine vollwertige, pflanzliche und fettarme Kost sinken – besonders, wenn sie mit nativem Olivenöl angereichert ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-amerikanische Studie, die behauptet, dass insbesondere Lebensmittel aus der mediterranen Küche und ungesättigte Fettsäuren vorteilhaft sind. Allerdings kann ein falscher Konsum den Effekt beeinträchtigen.

Forschungsarbeit zeigt auf: Olivenöl spielt Rolle bei Regulierung des Cholesterinspiegels

Die Studie wurde von Wissenschaftlern der University of Florida und des National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases durchgeführt. Sie konzentrierten sich auf Erwachsene im Alter von 18 bis 79 Jahren, die ein mittleres bis hohes Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen.

Die Forschungsergebnisse bestätigten, dass eine reduzierte Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und eine erhöhte Aufnahme von ungesättigten Fettsäuren positive Auswirkungen auf den LDL-Rezeptor im Körper haben. Dieser Rezeptor spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Cholesterinspiegels in den Zellen. Die Ergebnisse wurden Ende Juli 2024 im Journal of the American Heart Association veröffentlicht.

Zur Studie

Die Studie mit dem englischen Originaltitel „Recipe for Heart Health: A Randomized Crossover Trial on Cardiometabolic Effects of Extra Virgin Olive Oil Within a Whole‐Food Plant‐Based Vegan Diet“ wurde am 24. Juli auf dem Portal der Journal of the American Heart Association veröffentlicht und ist kostenlos zugänglich. Für die Studie wurden Erwachsene mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen jeweils 4 Wochen lang durch eine vollwertige, pflanzliche Ernährung begleitet, je nach Gruppe mit hohem (4 Esslöffel/Tag) oder niedrigem (<1 Teelöffel/Tag) Anteil von rohem nativen Olivenöl. Anschließend folgte eine einwöchige „Auswaschphase“, bevor die Testpersonen weitere vier Wochen mit der alternativem Öl-Anteil in ihrer Ernährung beobachtet wurden.

Olivenöl für die Herzgesundheit? US-Studie geht Diät-Vorschlägen für Risiko-Menschen auf die Spur

Die Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Beide Gruppen ernährten sich ausgewogen, rein pflanzlich, fettarm und mit Zugabe von nativem Olivenöl. Eine Gruppe konsumierte jedoch einen höheren Anteil (48 Prozent) an nativem Olivenöl im Vergleich zur Gesamtenergie, die andere einen niedrigeren (32 Prozent). In beiden Fällen hatte die Zugabe von Olivenöl positive Auswirkungen, wobei die geringere Zugabe etwas vorteilhafter war. Olivenöle werden deutlich teurer. Zugleich nimmt die durchschnittliche Qualität ab, wie Stiftung Warentest aufzeigt.

Der gemäßigte Konsum von Olivenöl hat laut der Wissenschaft viele positive Effekte auf den Körper. © IMAGO / Panthermedia

Die Forscher betonten jedoch, dass bei der Gruppe mit dem niedrigeren Anteil darauf geachtet wurde, dass die Teilnehmer dafür andere unraffinierte pflanzliche Fette zu sich nahmen. Dazu gehörten Avocados, Nüsse, Samen und ganze Oliven. Diese könnten das positive Ergebnis bei geringerem Olivenölkonsum demnach zusätzlich beeinflusst haben. Es bleibt demnach unklar, welche Menge an Nahrungsfett, insbesondere nativem Olivenöl, optimal ist.

In dem Studienbericht heißt es aber auch: „Der Zusatz von nativem Olivenöl extra nach dem Verzehr geringer Mengen im Rahmen einer vollwertigen, pflanzlichen Ernährung kann die Risikominderung beeinträchtigen.“

Natives Olivenöl im Gesundheitscheck

Was macht natives Olivenöl im nicht-erhitzten Zustand aus? „Das aus Oliven gepresste Öl besteht zu 70 Prozent aus einfach ungesättigten Fettsäuren, vorwiegend Ölsäure. 10 Prozent machen mehrfach ungesättigte Fette aus. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren liefern dem Körper gesunde essentielle Fettsäuren wie Linolsäure und die Omega-3-Fettsäuren Linolensäure und Eicosapentaensäure. Die günstige Fettsäurezusammensetzung von Olivenöl hilft, schädliches LDL-Cholesterin zu senken.“

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Neue US-Studie: Olivenöl kann das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte senken - auf die Kombination kommt es an

Laut den Autoren ist eine mangelhafte Ernährung weltweit einer der führenden Risikofaktoren für kardiometabolische Todesfälle (Tode infolge einer Herz-Kreislauf-Erkrankung). Daher werden häufig zwei Arten von Diäten auf pflanzlicher Basis empfohlen: die Mittelmeerdiät (MedDiets) und eine vegetarische/vegane Ernährung. Beide sollen laut aktuellem medizinischen Wissen das Risiko senken.

Es wurde sich speziell auf die positiven Auswirkungen von nativem Olivenöl konzentriert, da diese auf Beobachtungsanalysen in den MedDiets basieren. Diese verwenden das Öl vor allem als gesunden Ersatz für tierische Nahrungsfette, die laut dem Bericht das Risiko für Dyslipidämie erhöhen können. Zu den tierischen Nahrungsfetten werden unter anderem Milchprodukte, Butter, Mayonnaise, Schmalz sowie Fleisch aufgezählt.

Eiscreme, Sahne-Shakes, Pizza und Käse-Brezeln – alles super lecker, aber auch super ungesund. Und es gibt noch viele weitere Lebensmittel, die schlecht fürs Herz sind. (nz)

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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