Neue Langzeitstudie zeigt bemerkenswertes Warnzeichen für höheres Schlaganfall-Risiko
Einsamkeit betrifft nicht nur die Psyche, sondern auch die körperliche Gesundheit. Forschende aus den USA haben nun einen neuen Zusammenhang entdeckt.
München – Smartphones, Social Media, Arbeitsstress – gerade in vermeintlich modernen Gesellschaften leiden viele Menschen unter Einsamkeit. Wie groß die Einsamkeit in Deutschland ist, hat eine Studie der Familienministerin Lisa Paus (Grüne) gezeigt. Ein Einsamkeitsbarometer zeigt, welche Menschen sich in Deutschland besonders einsam fühlen. Eine aktuelle Untersuchung aus den USA zeigt nun weiter: Das Risiko für Schlaganfälle steht in engem Zusammenhang mit dem subjektiven Empfinden von Einsamkeit.

Experten warnen: Einsamkeit schadet der Gesundheit
Eine Forschergruppe der Universitäten Harvard, Cambridge und Boston hat ihre Ergebnisse im Online-Journal The Lancet veröffentlicht. Sie werteten Daten von Teilnehmern aus, die zwischen 2006 und 2018 an einer Langzeitstudie teilgenommen und Angaben zu ihrem Einsamkeitsempfinden gemacht hatten. Sie sollten unter anderem angeben, ob sie sich von anderen ausgeschlossen fühlen oder Menschen haben, denen sie vertrauen können.
Neues Warnzeichen: Höheres Schlaganfallrisiko bei anhaltender Einsamkeit
Vier Jahre später wurden die Teilnehmer erneut befragt, um Veränderungen in ihrem Einsamkeitsempfinden zu dokumentieren. Die Auswertung ergab: Personen, die an beiden Zeitpunkten konstant hohe Einsamkeitswerte aufwiesen – also sich dauerhaft sehr einsam fühlten – hatten ein um 56 Prozent höheres Schlaganfallrisiko im Vergleich zu denen, die dauerhaft niedrige Einsamkeitswerte angaben.
Bemerkenswert ist auch: Im Gegensatz zu früheren Studien zeigt sich, dass das erhöhte Risiko durch Einsamkeit weitgehend unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren oder gesundheitlichen Zuständen war.
Schlaganfall: Diese Risikofaktoren sollten Sie kennen
Laut der Weltgesundheitsorganisation sind Schlaganfälle weltweit die zweithäufigste Ursache für Todesfälle, direkt hinter der koronaren Herzkrankheit. Zudem nimmt die Zahl der Schlaganfälle kontinuierlich zu – zwischen 1990 und 2019 um ganze 70 Prozent. Zu den bedeutendsten Risikofaktoren zählen:
- Bluthochdruck
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- ungesunde Ernährung
- Alkoholkonsum
- Übergewicht
- Stress
- Depressionen
Quelle: WHO
Fast ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland betroffen
Bluthochdruck ist einer der häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall. Laut der AOK leidet in Deutschland nahezu jeder dritte Erwachsene an der Krankheit. Experten raten neben regelmäßiger körperlicher Aktivität zu einer salzarmen Ernährung sowie dem Verzicht auf Zigaretten. Auf einer speziellen Website steht ein kostenloser „Bluthochdruck-Coach“ zur Verfügung, der Interessierten dabei hilft, sich zu informieren und einen gesünderen Lebensstil zu fördern. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe betont, dass 70 Prozent der Schlaganfälle vermeidbar sind. Offenbar senken auch Abnehmspritzen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
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