Archäologen in Ägypten machen „Übertraf unsere Erwartungen“-Fund

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Bemerkenswerte Meldungen aus Ägypten. An diesem Ort ist es Archäologen gelungen, das erste bekannte astronomische Observatorium zu finden.

Tell Al-Faraeen – Spektakuläre Entdeckungen gibt es immer wieder. Diese hat es aber besonders in sich. Denn wie das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer mitteilt, haben Archäologen das erste bekannte astronomische Observatorium des alten Ägypten entdeckt.

In der antiken Stadt Buto, heute als Tell Al-Faraeen bekannt, im Gouvernement Kafr El-Sheikh, fanden sie die Überreste einer Anlage aus dem 6. Jahrhundert vor Christus. Auch Experten, welche den Fund einordnen, zeigen sich erstaunt. Wie auch Archäologen im Kontext ihres „einzigartigen Funds“ auf Kreta.

Sensationsfund in Ägypten: Archäologen entdecken Observatorium aus dem 6. Jahrhundert vor Christus

„Alles, was wir gefunden haben, zerschlug unsere Erwartungen“, heißt es in diesem Kontext von Hossam Ghonim, dem Leiter der Ausgrabung, in der entsprechenden Mitteilung des Ministeriums. Die vor drei Jahren begonnenen archäologischen Arbeiten hätten letztlich zur Entdeckung eines L-förmigen Lehmziegelgebäudes mit über 850 Quadratmetern Fläche geführt.

In Ägypten machen Archäologen einen spektakulären Fund. © Courtesy of the Egyptian Ministry of Tourism and Antiquities

Wie Livescience berichtet, verfügte das Gebäude über einen traditionellen Torweg, Pylon genannt. Ebenso wurden Bodenmarkierungen entdeckt, welche Positionen zum Beobachten der Sonne und Sterne festlegten. Die Vermutung, dass es sich bei dem Fund in Gänze um ein Observatorium handelte, wurde durch weitere entdeckte Artefakte verstärkt – darunter eine große Sonnenuhr und ein altägyptisches Zeitmessgerät namens „Merkhet“.

„Erstes und größtes“ Observatorium des alten Ägyptens entdeckt – Archäologen hielten es zunächst für Tempel

„Dieser Fund zeigt, wie tief das astronomische Wissen und die spirituellen Praktiken der alten Ägypter miteinander verbunden waren“, ordnet Ghonim ein. Laut Livescience würde die Entdeckung der Archäologen auch eine graue Granitstatue von König Psamtik I. und eine bronzene Figur beinhalten – wodurch die religiöse Bedeutung des Observatoriums unterstrichen werde.

Laut dem Ministerium würde es sich bei dem Fund sogar um das „erste und größte“ Observatorium des alten Ägyptens handeln. Das war jedoch nicht sofort ersichtlich. Denn zunächst hätte das Archäologen-Team angenommen, einen alten Tempel entdeckt zu haben. Erst im Laufe ihrer Ausgrabungen und dem damit verbundenen Fund verschiedenster Artefakte und eingravierter Symbole sei ihnen die Tragweite ihrer Entdeckung bewusst geworden.

„Stellten sich Erde und Himmel als zwei Matten vor“: Rückschlüsse auf Techniken der alten Ägypter

Durch die verschiedenen Entdeckungen könne das Team Rückschlüsse auf die astronomischen Techniken der alten Ägypter ziehen, die verwendet wurden, um den Sonnenkalender und die Daten religiöser sowie offizieller Rituale wie der Krönung von Königen und des Landwirtschaftsjahres zu bestimmen.

Konkret hätten die Archäologen in der Halle auch einen beschrifteten Stein gefunden, der astronomische Ansichten von Sonnenauf- und -untergängen in drei Jahreszeiten darstelle. „Die alten Ägypter stellten sich Erde und Himmel als zwei Matten vor“, erklärt Ghonim. Dieser Fund, aber auch andere Inschriften würde das tiefe Verständnis der Ägypter für saisonale Veränderungen und Schwankungen der Tageslänge belegen. Derweil wurden auch die vermeintlich ältesten Höhlenmalereien der Welt entdeckt. (han)

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