Angehende Erzieher lassen Leselernhelfer sichtbarer werden
Die Klasse FAKS 2b der Fachakademie für Sozialpädagogik am BSZ Freising hat Werkzeuge entwickelt, durch die Leselernhelfer eine größere Sichtbarkeit erreichen können.
Freising – Den Verein „Mentor“ gibt es als Zweigstelle seit 2021 in Freising, und zwar unter der Leitung von Hendrik Stöwe und Romy Sawilla-Stöwe. Das Ziel von „Mentor“: Das Fördern von Kindern und Jugendlichen mit Leseproblemen oder sprachlichen Defiziten – und zwar mit dem 1:1-Prinzip. Heißt im Klartext: Ein Mentor kommt zu einem Kind oder Jugendlichen, um mit diesem gemeinsam zu lesen.
Der Bedarf steigt
„Lesementoren sollen die Zeit und die Motivation aufbringen, Kinder mit viel Geduld und Humor für das Lesen zu begeistern“, heißt es auf der Homepage des Vereins. In Freising, so Hendrik Stöwe auf FT-Nachfrage, gibt es aktuell rund 30 Mentoren und 40 Kinder, die pro Woche miteinander lesen. Das Besondere: Die Mentoren gehen zum Lesen zur Schule und lesen dort zusammen mit dem jeweiligen Kind rund 45 Minuten. „Das ist eine Art Ergänzungsstunde“, erklärte Stöwe. In Anspruch nehmen das aktuell verschiedene Schulen in Freising – wie etwa die Grundschule St. Lantpert oder die Grundschule am Steinpark. Hendrik Stöwe weiß: Der Bedarf steigt.
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Initiiert wurde die Bewegung „Mentor“ übrigens von einem Buchhändler im Jahr 2003, fünf Jahre später wurde der Bundesverband „Mentor“ gegründet. Aktuell gibt es deutschlandweit rund 115 Mentor-Vereine.
Probe aufs Exempel
Doch was haben damit die angehenden Erzieherinnen und Erzieher an der Fachakademie zu tun? Die Erklärung dazu: Im Rahmen des Studiums steht auch das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ auf dem Lehrplan. Katharina Maas, unter anderem Lehrerin für Deutsch und Literatur- und Medienpädagogik an der Fachakademie für Sozialpädagogik, war hier dann die treibende Kraft, das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ gleich an einem richtigen Verein auszuprobieren.
„Sichtbarer“ Verein
Die Aufgabenstellung war somit klar, nämlich wie der Mentor-Verein in der Öffentlichkeit sichtbarer werden kann, um neue Mentoren, wie aber auch Sponsoren für das Projekt gewinnen zu können. So wurde etwa an Plakaten in Buchform gebastelt, ein kurzer Werbefilm samt Jingle für den Verein gedreht, an neuen Flyern gewerkelt und verschiedene Social Media-Kanäle auf die Beine gestellt. Das gesamte Material steht nun dem Verein zur Verfügung. Ein Höhepunkt: ein weiteres Lesezeichen als Werbegeschenk, das einen ganz besonderen Aufdruck hat. Für die grafische Unterstützung haben Kinder der Grundschule St. Lanpert ihre Ideen und Gedanken zum Thema Lesen zeichnerisch aufs Papier gebracht. Was dabei herauskam, kann sich sehen lassen: Das Lesezeichen ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein kleines Freisinger Kunstwerk.
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Nach gut einer Stunde Präsentation musste sich Hendrik Stöwe erst einmal sammeln. „Das sind so viele wunderbare Eindrücke, da können wir so viel davon gebrauchen“, so sein großes Lob. „Ich würde euch allen eine Eins mit Sternchen geben.“ Daran gearbeitet hat die Klasse 2b, namentlich sind das Laura, Max, Maxi, Franzi, Leah, Anna-Maria, Lukas, Franzi, Maxima, Nina, Marie, Kimba, Chantal, Lukas, Eva, Roxana, Erik, Lisa, Emily, Anna, Vera, Johanna, Sven. Eine weitere Besonderheit, die Maas zum Schluss verriet: 2025 ist ein Übungsfach für die Studierenden geplant – dann sollen sie, so der Plan, selbst Mentoren werden und dabei wertvolle Praxiserfahrungen sammeln können und gleichzeitig einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit leisten.
Begeistert vom Engagement der Klasse war dann auch Schulleiterin Ingrid Link, die ihr Lob äußerst berührend formulierte: „Ich bin sehr stolz auf die Leistungen von Frau Maas und ihren Studierenden.“
Gut zu wissen: Wer mehr über den Verein „Mentor“ erfahren oder spenden möchte, kann dies unter www.mentor-freising.de tun.
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