Alles im Zeitplan bei Murnauer Großprojekten
Wohnungen, Haus für Kinder, Feuerwehrhaus: Der Markt Murnau hat mehrere Großprojekte am Laufen. Laut Rathaus ist alles im Zeitplan.
Murnau – Die Zeiten waren in Murnau in finanzieller Hinsicht schon mal besser. Nach langem Ringen soll in absehbarer Zeit der Haushalt für das Jahr 2024 beschlossen werden. Die Marktgemeinde hat derzeit mehrere größere Bauvorhaben am Laufen. Diese werden heuer fortgeführt. „Die verschiedenen Bauprojekte liegen alle im Zeitplan“, teilt Rathaussprecherin Annika Röttinger mit. Ein Überblick.
Haus für Kinder am Längenfeldweg
Alle unter einem Dach: So lautet die Devise beim Haus für Kinder, das gerade am Längenfeldweg entsteht. Das Gebäude soll Kindergarten, Krippe und Hort unter einem Dach vereinen. Während der Winterpause „erfolgt die Vorfertigung des Holzbaus im Werk“, sagt Kreszentia Oppenrieder, Geschäftsleiterin im Rathaus. Das Aufstellen der Holzbauteile sei ab dem zweiten Quartal vorgesehen, „und danach beginnt der Innenausbau“. Die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2025 anvisiert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 10,1 Millionen Euro. Eine spannende Frage wird sein, ob das nötige Personal akquiriert werden kann.

Wohnbau-Projekt in Hechendorf
So rasch wie möglich kostengünstigen Wohnraum schaffen – das ist derzeit eines der wichtigsten Ziele vieler bayerischer Städte und Kommunen. In Murnau will die Gemeinde im Ortsteil Hechendorf tätig werden. Das Gebiet heißt „In der Au“. Was sind die nächsten Schritte? „Es wurde beschlossen, dass ein städtebaulicher Entwurf von Architekturbüros entsprechend den Planungsvorgaben erstellt werden soll“, informiert Oppenrieder. Die Büros wurden angeschrieben und können bis Freitag, 19. Januar, ihr Interesse bekunden. Sobald Entwürfe eingehen, werden diese den Gremien vorgelegt. Es soll ein Mix aus Doppelhäusern, Mehrspännern und Geschosswohnungsbau entstehen. Die Gesamtgröße des Areals umfasst 20 800 Quadratmeter, abzüglich der Erschließungsstraße, den Grünzonen und dem Biotop, das erhalten werden soll.
Wohnungsbau am Bahnhof
Auch am Bahnhofplatz will der Markt Murnau dem Mangel an erschwinglichen Wohnungen begegnen. Der Spatenstich für den Kommunalen Wohnungsbau erfolgte Ende Oktober. Zwölf Einheiten sollen bis zum kommeden Jahr entstehen. Dabei ist auch eine Mobilitätszentrale mit Ladesäulen für E-Fahrzeuge vorgesehen. Beheizt wird die Immobilie mit Fernwärme. Der Vorgängerbau war in die Jahre gekommen, die Räume waren verschimmelt. Die Ratsmehrheit entschied sich daher für den Abriss. Die Gesamtkosten betragen rund fünf Millionen Euro. Die staatlichen Fördergelder sind beträchtlich.
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Feuerwehrhaus am alten Volksfestplatz
Seit einer halben Ewigkeit sehnen sich die Murnauer Feuerwehrleute nach einem neuen Domizil. Dieses will der Markt Murnau am alten Volksfestplatz errichten. Die Planung zieht sich über Jahre. „Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Durchführung eines Architektenwettbewerbs“, teilt Oppenrieder mit. Die Unterlagen werden zusammengestellt, das Preisgericht gebildet und die erforderlichen Termine abgestimmt.
Erweiterung der Fernwärme
In Sachen Fernwärme geht ebenfalls etwas voran. Im Zuge der kommunalen Wärmeplanung werden die Gemeindewerke den weiteren Ausbau prüfen. Hierzu sollen in einer Machbarkeitsstudie die Bereiche festgestellt werden, die energietechnisch und wirtschaftlich mit Fernwärme erschlossen werden könnten, sagt Oppenrieder. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird ihr zufolge auch Auswirkungen auf die Standortsuche für eine neue Energiezentrale haben, um unnötige lange Zuleitungen von dort bis zum Verbraucher zu vermeiden. „Wir rechnen mit einem Ergebnis aus den Studien bis Mitte des Jahres, das dann den Gremien und der Öffentlichkeit vorgestellt wird, um die weiteren Schritte anzugehen.“ Die Planungen für die Erweiterung des Biomasseheizwerks im Kemmelpark waren aus verschiedenen Gründen gestoppt worden. Zum einen hätte das Vorhaben deutlich mehr gekostet als vorgesehen. Die Zahl der Hackschnitzel-Anlieferungen wäre nahezu auf das Doppelte angestiegen. Auch mangelnder Platz spielte eine Rolle.
Skaterpark am Bahnhof
Ein Projekt für die Jugend geht am Murnauer Bahnhof seinen Weg: der Bau eines Skateparks. Die Erdarbeiten starteten im Herbst. Im November gab die Verwaltung die Kosten mit circa 600 000 Euro an. Allerdings muss der Markt Murnau bei weitem nicht alles aus der eigenen Tasche bezahlen. Es steht zu vermuten, dass die Anlage für die Jugend ein ziemlicher Magnet wird. Das Besondere daran: Die Fläche wird vollintegrativ, also auch für Rollstuhlfahrer benutzbar sein. Zudem können Menschen mit Roller, Rollerblades, Rollschuhen und Rädern über den Platz kurven. Die Initiative war von der Kinder- und Jugendvertretung (KJV) gekommen. Der Skaterplatz soll bis zum Sommer 2024 fertig sein.
Beim Startschuss werden sich wohl auch Mitglieder der KJV engagieren. Vor ein paar Wochen trafen sich die Jugendlichen zur Vollversammlung. Es wurde darüber gesprochen, eine Orga-Gruppe für die Eröffnungsfeier einzuberufen. Zudem will man „gute Skater involvieren, die Stunts und Shows zeigen“, heißt es im Protokoll zur Versammlung.
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