Hoher Leidensdruck der Münsinger: Sie wollen gemeinsam den Verkehr ausbremsen

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Das Thema Verkehrsberuhigung brennt einigen Münsingern auf den Nägeln. Aus diesem Grund haben sie kürzlich einen Arbeitskreis gegründet. © Tanja Lühr

Zwei Dutzend Münsinger schließen sich zum Arbeitskreis Verkehrsberuhigung zusammen. Dieser möchte gemeinsam mit der Gemeinde Lösungen finden.

Münsing – Der Leidensdruck bei den Münsingern ist angesichts der derzeitigen Verkehrsprobleme groß. Das zeigte zuletzt eine gut besuchte Veranstaltung der örtlichen Grünen (wir berichteten). Der Ostuferschutzverband (OSV) hat nun einen „Arbeitskreis (AK) Verkehrsberuhigung“ gegründet, der partei- und ortsteilübergreifend und zusammen mit der Gemeinde Lösungen finden möchte. Ein Dutzend Betroffener aus Ambach, Ammerland, Münsing und Holzhausen traf sich im Ambacher Kiosk. Noch einmal so viele Bürger hatten laut OSV-Vizevorsitzender Petra Schule im Vorfeld per E-Mail Interesse an einer Mitarbeit bekundet.

Seit vielen Jahren beklagen die Bewohner in einigen Ortsteilen immer wieder den starken Verkehr. In Münsing wünscht man sich Querungshilfen über die Hauptstraße, insbesondere für Schulkinder und Senioren. Außerdem bereitet der Schwerlastverkehr, der zu zwei größeren Betrieben in Degerndorf durch Münsing bis zur Degerndorfer Straße rollt, Sorgen.

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Durch Holzhausen rasen vor allem Ausflügler Richtung Starnberger See und zurück, was oftmals zu gefährlichen Situationen führt. Auf der Seestraße in Ambach und Ammerland schließlich haben die Rennrad- und Mountainbike-Fahrer zugenommen, die sich ohne Rücksicht auf langsamere Radler und Fußgänger Wettrennen liefern.

All das ist der Gemeinde seit langem bekannt, und Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) wandte sich in der Vergangenheit auch mehrmals an das Landratsamt, beziehungsweise das Staatliche Straßenbauamt in Weilheim. Die beiden Behörden sind für die genannten Kreis- und Staatsstraßen zuständig. Zudem wurde das Verkehrsbüro Modus Consult mit der Untersuchung der neuralgischen Punkte Ortsdurchfahrt Münsing, Ortsdurchfahrt Holzhausen und Seeuferstraße beauftragt. Ergebnisse erwartet Grasl im November.

Arbeitskreis bittet Gemeinde um Blitzer

Neuen Schwung hat die Thematik jetzt erhalten, weil das Straßenverkehrsgesetz geändert wurde. Die offizielle Durchführungsverordnung soll noch heuer publiziert und wirksam werden. Ihr zufolge haben die Kommunen künftig mehr Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung. Es können Gründe wie Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz geltend gemacht werden.

Erste Ideen für Maßnahmen wurden bereits bei der AK-Gründung gesammelt. Man will die Gemeinde bitten, feststehende – allerdings sehr teure – Blitzer aufzustellen. Die Geräte, die nur die Geschwindigkeit anzeigen und nicht blitzen, hätten sich ebenfalls bewährt, so die Meinung der AK-Mitglieder. Eine neue Zählung von Schulkindern und anderen Passanten, die die Hauptstraße überqueren, wurde angeregt.

Bürgermeister bereit zur Kooperation

„Wir bieten unsere Unterstützung an“, sagte Mechthild Felsch. An der Seestraße, so der Vorschlag der Versammlung, könnte man mit einer Aktion zunächst einmal nur auf die ungute Situation mit den Radfahrern hinweisen. Petra Schulze schwebt vor, dass Künstler optische Hindernisse und Piktogramme auf die Straße malen. Mit den Planern von Modus Consult und der Gemeinde würde sich der Arbeitskreis gerne an einen Runden Tisch setzen.

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Bürgermeister Michael Grasl signalisierte in einer ersten Reaktion auf die AK-Gründung seine Bereitschaft zur Kooperation. Er sagt, es sei „sehr zu begrüßen, dass sich Engagierte zusammentun, um Lösungen zu erarbeiten“. Gleichzeitig bittet der Rathauschef jedoch darum, nicht kleinteilig Anträge zu verschiedenen Punkten einzureichen, zu denen man derzeit noch nicht Stellung beziehen könne. Von Tanja Lühr

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