Der neue Rektor ist ein Teamplayer
Nachdem Susanne Coldwell zum Ende des vergangenen Schuljahres in den Ruhestand verabschiedet wurde, hat Armin Mutzbauer die Rektorenstelle an der Peißenberger Josef-Zerhoch-Mittelschule übernommen. Der 46-Jährige will vor allem beim Ausbau der Digitalisierung sowie in der berufsorientierten Pädagogik Akzente setzen.
An den ersten Schultagen nach den Sommerferien geht es im Sekretariat der Josef-Zerhoch-Mittelschule durchaus hektisch zu. Es muss viel organisiert und geregelt werden. Für einen neuen Rektor, der sich an seinem neuen Arbeitsplatz erst zurechtfinden muss, vermutlich keine einfache Aufgabe. Das Pressegespräch mit Armin Mutzbauer verzögert sich denn auch um rund fünf Minuten. Der neue Chef muss noch ein Telefonat führen. Mutzbauer bittet höflich um Entschuldigung. „Bis ich weiß, wie hier der Hase läuft, wird wohl ein Jahr vergehen. Aber das ist völlig normal“, sagt er.
Zeit für neue berufliche Herausforderung
Mutzbauer geht seine neue berufliche Herausforderung nach eigenem Bekunden mit „Demut“ an. Nach fünf Jahren als Konrektor an der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Schule in Weilheim hat er sich beim Schulamt für die vakante Rektorenstelle in Peißenberg beworben und im April den Zuschlag erhalten. Die Übernahme der Schulleitung in Peißenberg war für den gebürtigen Oberpfälzer, der mit seiner Familie in Peiting wohnt, ein ganz bewusster Schritt: „Ich hatte in Weilheim tolle Jahre. Aber es war an der Zeit, die Komfortzone zu verlassen.“ Schon nach drei Wochen Amtszeit an der Josef-Zerhoch-Mittelschule weiß Mutzbauer: „Es war die richtige Entscheidung. Ich bin wunschlos glücklich. Es hat sich genau das bestätigt, was ich vorher schon wusste: Die Josef-Zerhoch-Mittelschule ist super geführt.“
Mutzbauer spricht von einer „tollen Schulfamilie“, von einem „tollen Kollegium“, von einem „tollen Sekretariat“, von einem „tollen Hausmeister“ und von einem „unfassbar gut gepflegten Schulgelände“. „Mir wurde der Einstieg sehr leicht gemacht“, betont Mutzbauer, wobei er vor allem seinen Konrektor lobt: „Herr Kolahsa ist mir eine ganz große Hilfe.“ Aus diesen Statements kann man bereits schließen, dass Mutzbauer ein „Teamplayer“ ist. „Ich bin `The Normal-One` und nicht `The Special-One`“, lautet in Anlehnung an einen Spruch von Ex-Liverpool-Trainer Jürgen Klopp seine Selbsteinschätzung. Apropos Fußball: Mutzbauer ist bekennender „Roter“, also FC-Bayern-Anhänger. „Die Schule wird rot“, kündigt er im Spaß an. Vermutlich ein schwieriges Unterfangen, denn im Kollegium gibt es viele „Blaue“, also 1860-Fans.
Schultätigkeit als echte Berufung
Für Mutzbauer ist seine Schul- und Pädagogentätigkeit eine echte Berufung: „Die Aufgabe macht mir unheimlich viel Freude.“ Es sei faszinierend, den Entwicklungsprozess von Schülern zu begleiten. Auch sei es ihm wichtig, das Image der Mittelschulen weiter zu verbessern. „Die Mittelschulen nehmen die Kinder so, wie sie sind. Wir sind eine sehr menschliche Schulart.“ Noten seien natürlich auch in der Mittelschule wichtig, aber sie seien dort eben „nicht alles“: „Wir sehen auch die zweite oder dritte Ebene, die hinter den Kindern steckt.“
Konkret an der Zerhoch-Mittelschule will Mutzbauer zunächst einmal das „Erbe Coldwells“ weiterführen. Die Digitalisierung der Lernformen soll zudem ausgebaut werden, wobei Mutzbauer wieder den Teamgedanken betont: „Das soll alles in Abstimmung mit der Schulfamilie geschehen. Ich will nichts überstülpen.“ Dabei spiele auch die Elternschaft eine große Rolle: „Wenn im Elternhaus über die Schule geschimpft wird, dann ist das Band zu den Kindern schon durchschnitten“, sagt Mutzbauer.
Großes Ziel sei es zudem, den Schülern individuell angepasste Angebote in der Berufsorientierung bereitzustellen. Mutzbauer wird dazu neben seiner Verwaltungstätigkeit als Fachlehrer einen Beitrag leisten. Den Bezug zum Unterrichten als „Kerngeschäft von Lehrern“ nicht zu verlieren, ist ihm wichtig. Fachlich liegt Mutzbauer übrigens Mathematik „wahnsinnig am Herzen“.
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Die Formalwissenschaft sei unverdientermaßen mit einem Klischee behaftet: „Mathe kann ein unfassbar tolles Fach sein“, erklärt Mutzbauer – vor allem weil es nicht nur theoretische Elemente, sondern viele direkte Verbindungen zum praktischen Alltag beinhalte: „Der Lebensbezug ist es, der die Mittelschulen generell auszeichnet“, so der neue Rektor der Mittelschule.
Ich würde mich als humorvoll bezeichnen. Aber das wird wohl jeder Schulleiter von sich behaupten.