„Abgefahren“: So heißt das neue Projekt, das die Kulturgemeinschaft Penzberg im Bürgerbahnhof startet. Dabei soll sich die alte Wartehalle in eine abendliche Musikkneipe verwandeln. Erstmals geöffnet haben wird sie am Freitag, 20. September.
Erst im Januar 2023 hatten Alexandra Link-Lichius und Fritz Hauenstein unter dem Dach der evangelischen Kirche das „Café Ab und Zu(g)“ im ehemaligen Wartesaal des Penzberger Bahnhofsgebäudes ins Leben gerufen. Seither hatte es jeden Monat einmal geöffnet, außerdem an Heiligabend – macht zusammen mittlerweile etwa 21 Öffnungstage, bei denen es gegen Spenden Musik, Vorträge und Theater, Kaffee, Kuchen und Wein gab. Ende Juni hatte das Café-Team dann bekannt gegeben, dass das Projekt mit dem Ehrenamtspreis der evangelischen Kirche in Bayern ausgezeichnet wird.
Doch schon seit längerer Zeit träumt Link-Lichius von einem weiteren Projekt, mit dem der Bürgerbahnhof nun auch abends belebt werden soll: eine Bahnhofs- oder Musikkneipe, in der Interessierte bei verschiedener Live-Musik zusammenkommen und ihren Feierabend bei Musik, einem Glas Wein und ein paar Knabbereien gemeinsam genießen können. Mit dieser Idee sei sie zur Kulturgemeinschaft gegangen, in der sie auch selbst Mitglied ist, und sei bei Vorsitzendem Thomas Sendl gleich auf offene Ohren gestoßen.
Kneipe künftig einmal im Monat geplant
Die Musikkneipe „Abgefahren“ soll künftig einmal monatlich stattfinden. „Immer am dritten Freitag eines Monats“, erklärt Link-Lichius. Bei der Premiere am kommenden Freitag, 20. September, ab 19 Uhr werde die Band „Salty Rose“ live Musik der 60er und 70er Jahre spielen. Zur Gruppe gehören neben den Brüdern Daniel und Matthias Friedrich, die seit ihrer Kindheit zusammen Musik machen und einst den .Gautinger “Hitchhikers“ angehörten, die Keyboarderin und Sängerin Bettina Bergau sowie der Drummer Jens Freyberg aus Murnau. Welche Bands bei den folgenden Kneipenabenden spielen werden, steht laut Link-Lichius noch nicht fest.
Auf die Frage, warum sie sich neben dem „Café Ab und Zu(g)“ jetzt noch ein weiteres Projekt vorgenommen hat, muss die Lehrerin lachen. „Weil es Spaß macht“, sagt sie. Außerdem sei sie früher viel mit dem Zug gereist und sei viel in Bahnhofsgebäuden gestrandet: Vielleicht habe sie deshalb eine besondere Beziehung zu diesen Orten, von denen heute einige verfallen, andere neu belebt werden – so wie der Bahnhof in Penzberg.
Bürger haben „großen Schatz“ bekommen
Mit dem Bürgerbahnhof hätten die Bürger Penzbergs von der Stadt einen großen Schatz übergeben bekommen. Diesen gelte es nun auch angemessen zu würdigen und was daraus zu machen. „Es ist doch ein super charmantes Projekt, wenn die Stadt einem so einen Ort zur Verfügung stellt.“
Link-Lichius würde sich deshalb wünschen, dass noch viel mehr Menschen mit eigenen Ideen den einstigen Wartesaal beleben und so zu einem vielseitigen Treffpunkt machen, „an den jeder einfach mal hingehen kann“.
Sie jedenfalls habe noch jede Menge Ideen, was man im Bürgerbahnhof auf die Beine stellen könnte, beispielsweise einen Brunch am Wochenende – doch derartige Pläne müssten nun andere in die Tat umsetzen.