Grüne und UWV haben noch keinen Bürgermeisterkandidaten gefunden. Mit der Kandidatensuche für die Stadtratslisten zeigen sich die Schongauer Parteien vor den Aufstellungsversammlungen aber recht zufrieden.
Daniela Puzzovio (ALS) war die Erste, die im Frühjahr ihre Ambitionen als Bürgermeisterkandidatin verraten hatte. Einstimmig stimmten die Mitglieder der ALS jüngst für eine erneute Kandidatur der amtierenden Vizebürgermeisterin. Der Termin für die Aufstellungsversammlung der Stadtratskandidaten ist am 23. November (alle Termine siehe Infokasten).
Die Termine der Aufstellungsversammlungen
Der Schongauer Ortsverband der Grünen lädt für Montag, 3. November, um 19 Uhr in den Turmsaal des Münzgebäudes ein zur Aufstellungsversammlung der Stadtratskandidaten.
Die SPD Schongau kürt ihre Kandidaten im Ballenhaus Schongau, und zwar am Freitag, 7. November, um 19 Uhr.
Eine Woche später, am Donnerstag, 13. November, lädt die CSU Schongau zur Listen-Aufstellung ein. Gebucht hat man hierfür den Pfarrsaal Verklärung Christi (19.30 Uhr).
Die ALS Schongau lädt wieder in den Turmsaal ein. Die Kandidaten für den Stadtrat stellen sich dort am Sonntag, 23. November, den Bürgern vor (15 Uhr).
Das Schlusslicht macht die UWV Schongau mit ihrer Aufstellungsversammlung für die Stadtratskandidaten am Donnerstag, 27. November, im Sparkassenforum um 18 Uhr.
Wie gestaltet sich die Suche nach interessierten Bewerbern? „Wir haben eine schlagkräftige Truppe“, so ALS-Vorsitzender Gregor Schuppe. Man werde keine 24er-Liste haben, könne aber sicher noch Kandidaten aufnehmen. „Wir sind schwer geschrumpft nach der Grünen-Trennung, auch Corona hat uns stark entzweit.“ Aktuell sei aber viel passiert. „Wir sind wenige, aber alle, die dabei sind, sind stark engagiert.“ Zu Schuppes großem Bedauern zieht sich eine Konstante zurück: Stadträtin Nina Konstantin will nicht mehr antreten.
Die ersten, die in Schongau ihre Kandidatenliste für die Stadtratswahl am 8. März 2026 präsentieren, sind die Grünen, und zwar am Montag, 3. November. Während im Frühjahr von Fraktionssprecherin Bettina Buresch angedeutet worden war, dass man Puzzovio unterstützen wolle, war Grünen-Sprecherin Esra Böse von diesem Vorpreschen weniger begeistert. So etwas müssten alle Mitglieder gemeinsam entscheiden.
Möchten die Grünen denn selbst einen Kandidaten küren? Leider habe man bisher niemanden, bedauert Böse. „Das ist sehr schmerzlich, es täte gut“, daher wolle man die Frage offen lassen. „Vielleicht tut sich noch was – es ist ja noch Zeit.“
Man habe intern Gespräche geführt, sie selbst habe auch überlegt, sich aber gegen eine Kandidatur entschieden. „Das ist nicht so einfach, wenn man voll im Beruf ist“, weiß die Architektin. Dafür habe man eine starke Stadtratsliste mit vielen neuen, aber auch altbekannten Gesichtern. „Alle bisherigen Stadträte der Fraktion kandidieren wieder“, verrät sie. Neben Böse und Buresch sitzt Markus Keller im Gremium.
Über die UWV in Schongau wird gemunkelt, dass man gerne einen bestimmten Kandidaten aus den eigenen Reihen überreden würde, sich als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung zu stellen, der aber partout nicht will. Was ist dran an diesem Gerücht?
Bis auf einen ziemlich geräuschlosen Wechsel an der Fraktionsspitze zu Jahresbeginn – Vorsitzender Stephan Hild hatte seinen Posten an Thomas Schleich abgegeben, seine Stellvertreterin Mona Maucher den ihren an Winfried Schaur – hörte man bisher wenig zum Thema Wahl. „Wir sind auf der Suche, haben aber niemanden, der für uns ins Rennen geht“, bestätigt Schleich, der selbst kurz darüber nachgedacht habe – „aber es ist einfach nicht die Zeit dafür“.
Der Termin für die Aufstellungsversammlung im Sparkassenforum ist aber fix. „Und ich bin guter Dinge, dass wir die Liste vollbringen, auch wenn es nicht leicht ist, engagierte Bürger zu finden.“ Lose habe man auch darüber gesprochen, ob man einen der drei anderen Kandidaten unterstützen wolle, „aber wir stehen ja für Unabhängigkeit“.
Der SPD-Ortsverein Schongau hatte es schon vor der anstehenden Kommunalwahl spannend gemacht. Selbst nach der Bekanntgabe der Landratskandidatur von Bürgermeister Falk Sluyterman gab es offiziell nur den Hinweis auf den Herbst. Als es dann an die Aufstellung eines Bürgermeisterkandidaten ging, meldeten sich, eher ungewöhnlich, derer sogar zwei.
Der Name von Tobias Fuhrmann lag schon Anfang des Jahres in der Luft. Und dann hob noch Stefan Konrad die Hand. Im September entschieden sich die Mitglieder für den erfahreneren Stadtrat Konrad. Nun geht es am Freitag, 7. November, um die Stadtratsliste. Auch hier wird vorab nicht viel verraten, „es soll ja auch einen gewissen Überraschungseffekt haben“, sagt SPD-Vorsitzender Walter Popp. Ob die amtierenden Stadträte alle weitermachen, darüber hält man sich ebenfalls bedeckt. Nur so viel verrät Popp: „Die Liste vollzubekommen, wird knapp, aber wir arbeiten hart daran.“
Bei der CSU gibt es dafür wenig Geheimnisse, da war man schon mit Bekanntgabe des Bürgermeisterkandidaten Franz Zwingmann in die Vollen gegangen – die Wahlwerbung am Gartenzaun des Familienanwesens ist aber längst wieder entfernt. „Ich wollte Rechtssicherheit und hatte einen Fragenkatalog an die Stadt geschickt, aber nur die Plakatierverordnung zurückbekommen. Offen blieb die Frage, ob es sich bei meinen Plakaten wirklich um Wahlwerbung handelt“, so Zwingmann. Trotz des großen Zuspruchs habe er sich als Bürgermeisterkandidat nicht dem Vorwurf aussetzen wollen, „ein Rechtsbrecher“ zu sein – und alles wieder abgehängt.
Ortsvorsitzender Simon Weiß verrät, dass sich noch ein paar Kandidaten Bedenkzeit erbeten hätten, er sei aber zuversichtlich, die Liste vollzubekommen. Auch wenn man noch jünger sein wolle und es noch mehr Frauen geben könne, sei er sehr zufrieden. „Es ist eine gute Mischung gelungen aus Personen, die immer wieder für die CSU unterwegs waren, aber auch neue Gesichter sind dabei.“ Die Stadträte Kornelia Funke, Marianne Porsche-Rohrer, Florian Jocher und Hans Rehbehn treten erneut an. Nicht mehr mit von der Partie sind der ehemalige Ortsvorsitzende Oliver Kellermann (wir berichteten), Jiri Faltis und Peter Bommersbach.