Kommunalwahl 2026: Wer tritt an in Schongau?

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Wer wird der nächste Chef im Schongauer Rathaus? Im kommenden Jahr haben die Bürger die Wahl, und die Parteien stellen im Laufe des Jahres ihre Kandidaten auf. © Archiv Schongauer Nachrichten

Die Vorbereitungen für die Kommunalwahl 2026 sind angelaufen. Während sich Bürgermeister Falk Sluyterman noch nicht explizit äußern möchte, hat sich Daniela Puzzovio (ALS) bereits entschieden. Bei der CSU wird in Kürze ein Kandidat präsentiert.

Ein gutes Jahr vor den Kommunalwahlen merkt man bereits, dass sich die Schongauer Parteien und Gruppierungen neu aufstellen.

SPD: Sluyterman hält sich bedeckt

Bei der SPD will man sich mit Aussagen noch zurückhalten. Bürgermeister Falk Sluyterman wiederholte im Jahresinterview der Heimatzeitung, dass er sich eine Kandidatur als Landrat natürlich zutraue, fand es aber „auch eine schöne Vorstellung“, sich für eine weitere Amtszeit als Bürgermeister zu bewerben.

Nachgefasst beim SPD-Ortsvorsitzenden Walter Popp, verweist dieser darauf, dass man erst noch die Bundestagswahlen abwarten wolle, bis man sich positioniere. „Aber Gespräche laufen, mögliche Kandidaten gibt es.“ Man habe einen guten Bürgermeister und sei glücklich, ihn zu haben.

Für den Fall einer Landratskandidatur von Sluyterman kursieren in Schongau verschiedene Namen, darunter auch der von Tobias Fuhrmann. „Ob ich selbst für das Amt des Bürgermeisters kandidieren könnte, hängt von vielen Faktoren ab“, so der stellvertretende Vorsitzende. „Entscheidungen über Kandidaturen werden wir im Team treffen, zum richtigen Zeitpunkt und mit Blick auf das Beste für unsere Stadt“, so Fuhrmann.

ALS: Puzzivio will antreten

Vize-Bürgermeisterin Daniela Puzzovio (ALS) ist schon einen Schritt weiter und lässt keine Zweifel daran: „Wenn ich gesundheitlich fit bin, möchte ich gerne Bürgermeisterin werden.“ Womöglich erneut gegen einen amtierenden Bürgermeister anzutreten, sei nicht einfach, aber sie sei im Rathaus gut angekommen. „Ich habe zwar kein eigenes Büro dort, aber gehöre dazu, bin fast wie ein Mitarbeiter und auch jede Woche bei der Abteilungsleiterrunde dabei.“ Die ALS wolle wieder eine eigene Liste aufstellen, man überlege bereits, wen man ansprechen könnte.

Das bestätigt auch Fraktionssprecher Gregor Schuppe: „Dass die ALS wieder antritt, ist an sich schon eine Nachricht, dies war keineswegs sicher“, spricht er von großen Veränderungen, zuletzt noch einmal durch die Corona-Pandemie. Aber es gehe weiter. „Wir sind eine kleine, schlagkräftige Gruppe.“

Mit den Stadtteilgesprächen habe man bereits gestartet. Denn gerade das Miteinanderreden fehle in Schongau. Schuppe findet Puzzovio „als Bürgermeisterin außerordentlich gut geeignet“, sie habe bereits bewiesen, was sie bewegen kann. „Sie hat gezeigt, dass sie mit Personal gut kann, das ist nämlich verbesserungswürdig im Rathaus“, so Schuppe.

Grüne: Derzeit viel Zulauf

2019 hatte die ALS entschieden, künftig den Weg ohne die Grünen zu gehen, die daraufhin einen eigenen Ortsverband gründeten. Über die Kommunalwahlen habe man sich bisher wenig Gedanken gemacht, sagt Fraktionssprecherin Bettina Buresch. „Aber wir haben derzeit viel Zulauf, jede Woche kommen zwei neue Mitglieder dazu.“ Seitens der Bürger schwappe den Grünen viel Sympathie entgegen, was zuletzt die Nachtführung durch Schongau gezeigt habe (siehe unten). „Das macht unheimlich Mut und gibt Auftrieb.“

Über einen möglichen eigenen Bürgermeisterkandidaten habe man zwar noch nicht geredet, aber ihrer Meinung nach könnten die Grünen gut mit Kandidaten anderer Parteien leben. Buresch nennt konkret Daniela Puzzovio, die sie sehr schätze. „Wenn sie erneut antritt, wollen wir auf keinen Fall mit einem eigenen Kandidaten dazwischengrätschen.“

CSU: Entscheidung steht an

Spannend macht es die Schongauer CSU: „Ich kann noch nichts dazu sagen, ich bin noch in der Findungsphase“, sagt Hans Rehbehn, der bei den Kommunalwahlen 2020 bei den Stichwahlen knapp Bürgermeister Falk Sluyterman unterlegen war und auch bei der Wahl zum Vize-Bürgermeister das Nachsehen hatte. Lange Zeit nehmen kann sich Rehbehn nicht mehr für seine Überlegungen, denn bereits in den kommenden Tagen steht eine Vorstandssitzung an, bei der sich die CSU Schongau auf einen Bürgermeister-Kandidaten festlegen möchte, wie Ortsvorsitzender Oliver Kellermann verrät. „Es wird eine Entscheidung fallen, wir haben schon Vorgespräche geführt.“ Nach der Bundestagswahl und dem Schockerberg müsse der Ortsvorstand neu gewählt werden. „Dann können sich die Mitglieder positionieren, und wir gehen in Richtung Listenaufstellung“, so Kellermann.

UWV: Wechsel der Fraktionssprecher

Auch bei der UWV gibt es bereits Bewegung: Nach mehr als zwölf Jahren als Fraktionsvorsitzender hat Stephan Hild zum Jahreswechsel seine Position in die Hände von Thomas Schleich gegeben. Und auch Hilds bisherige Stellvertreterin, Mona Maucher, räumt ihren Posten: Das Amt übernimmt ab sofort Winfried Schaur.

„Nach zwölf Jahren darf man den Staffelstab schon mal weitergeben“, so Hild. Einen besonderen Grund habe das nicht, man arbeite gut zusammen. „Wenn ich mir unsere UWV-Truppe so anschaue, harmoniert das super.“ Schleich mache sein Amt sehr engagiert, und auch Schaur habe wieder mehr Zeit, da er sich beruflich neu aufgestellt habe.

Und gibt es vielleicht auch einen möglichen Bürgermeisterkandidaten? „Da haben wir gar keinen Druck“, so Hild. In manchen Jahren habe man einen eigenen Kandidaten aufgestellt, in anderen nicht. Noch sei man nicht im Wahlkampfmodus, „aber die Zeit läuft schnell dahin“, erinnert er daran, dass in einem guten Jahr bereits die Briefwahlen starten.

Auch in der Marktgemeinde Peiting dreht sich längst das Rad für die Kommunalwahl 2026, wie sich die Parteien schon jetzt positionieren, lesen Sie hier.

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