Kommunalwahl 2026: Wer fordert Ostenrieder heraus?

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Wer führt ab 2026 als Bürgermeister die Amtsgeschäfte der Gemeinde Peiting im Rathaus? Darüber entscheiden die Peitinger in einem Jahr bei der Kommunalwahl. © Hans-Helmut Herold

Noch steht die Bundestagswahl im Fokus, doch schon in einem Jahr wird auch in den Kommunen neu gewählt. In Peiting werden bereits erste Namen für den Posten des Bürgermeisters heiß gehandelt. Ein Überblick über das sich bereits warmlaufende Kandidatenkarussell.

Vor fünf Jahren war der Kampf ums Peitinger Rathaus eine durchaus heiße Angelegenheit. Gleich fünf Kandidaten wollten den scheidenden SPD-Bürgermeister Michael Asam damals beerben. Am Ende setzte sich bekanntlich Peter Ostenrieder (CSU) erst in der Stichwahl gegen Annette Luckner (SPD) durch.

Ostenrieder will Bürgermeister bleiben

Auch wenn ihm zuletzt immer wieder Ambitionen auf den Posten des Landrats nachgesagt wurden: Vieles spricht dafür, dass die CSU 2026 mit dem Amtsinhaber ins Rennen um das Peitinger Rathaus gehen wird. Ostenrieder selbst ließ daran jüngst im Jahresinterview mit der Heimatzeitung wenig Raum für Spekulation: „Ich habe in Peiting noch viel vor, von daher gehe ich Stand heute davon aus, dass ich 2026 wieder für den Bürgermeisterposten kandidiere“, gab er zu Protokoll.

Dem will der Ortsvorsitzende Stephan Walter nicht widersprechen. „Wir sind froh, dass wir ihn haben.“ Gleichzeitig führt man bei der CSU bereits Gespräche mit potenziellen Kandidaten für die Gemeinderatsliste. Eine Aufgabe, die nicht leichter geworden sei, wie Walter erklärt. „Das geht aber allen Parteien und Gruppierungen so.“

Vorgespräche mit potenziellen Interessenten

Auch bei der Bürgervereinigung (BVP) haben die ersten Aktivitäten für den Kommunalwahlkampf bereits begonnen. Man sei bezüglich der Liste für den Gemeinderat bereits in Vorgesprächen mit potenziellen Interessenten, sagt Sprecher Franz Seidel. Ein Vorlauf sei wichtig, denn natürlich müssten potenzielle Kandidaten Zeit haben, sich ausreichend Gedanken zu machen. „Es ist schließlich ein ernsthaftes Mandat.“

In Sachen Bürgermeisterkandidat fällt im Zusammenhang mit der BVP seit längerem immer wieder ein Name: Fabian Kreitl. Der frühere Marktbaumeister der Gemeinde sitzt, seit er 2022 seinen Job im Bauamt kündigte, regelmäßig unter den Zuschauern der Gemeinderatssitzungen. Die Gerüchte, dass Kreitl für die BVP kandidieren werde, kenne er auch, sagt Seidel. Bestätigen will er sie nicht. Nur so viel verrät der BVP-Sprecher: Man habe sich in Sachen Bürgermeisterkandidat darauf verständigt, im Frühsommer an die Öffentlichkeit zu gehen.

Sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in die Karten blicken lassen, das will auch die SPD. Wenngleich auch hier mit der Ortsvorsitzenden Claudia Steindorf, die 2023 zusätzlich den Fraktionsvorsitz im Gemeinderat übernahm, hinter den Kulissen bereits eine Sozialdemokratin als heiße Kandidatin für das Amt des Rathauschefs gehandelt wird. Tatsächlich sei sie schon öfters darauf angesprochen worden, sagt Steindorf, ohne sich näher dazu äußern zu wollen. „Lassen Sie sich überraschen.“

Natürlich stehe man mit Dominik Streit in Kontakt

Möglicherweise zaubert die SPD wie beim letzten Mal auch einen ganz anderen Kandidaten aus dem Hut. Mit Dominik Streit lebt seit einigen Jahren der frühere Kreisvorsitzende der SPD in Peiting, der zuletzt zweimal für die Sozialdemokraten für den Landtag kandidierte. Natürlich stehe man mit Streit in Kontakt, „das wäre ja seltsam, wenn nicht“, so Steindorf.

Bei den Unabhängigen Peitingern geht man den bevorstehenden Kommunalwahlkampf „mit großer Gelassenheit“ an, wie Christian Lory auf Nachfrage erklärt. Lose Gespräche mit potenziellen Kandidaten führe man immer wieder, doch konkreter werde man erst nach der Bundestagswahl in das Thema einsteigen, so der Peitinger, der vor fünf Jahren selbst seinen Hut für das Bürgermeisteramt in den Ring geworfen hatte. Ob er einen neuen Anlauf wagen wird, wie kolportiert wird, dazu hält sich Lory noch bedeckt. Eine Entscheidung kündigt er für den Sommer an. „Der Anspruch ist aber auf jeden Fall, dass wir einen Kandidaten ins Rennen schicken.“

Auch die Grünen führen Gespräche in Sachen Kandidatur

In Sachen Liste ist man bei den Grünen schon „ziemlich durch“, wie Ortsvorsitzende Heike Dietrich erklärt. Was einen Bürgermeisterkandidaten angeht, steht man dagegen noch am Anfang. „Gespräche führt man natürlich“, sagt Dietrich. Bei der letzten Kommunalwahl trat Gemeinderat Thomas Elste für die Partei an. Der Peitinger will eine erneute Kandidatur nicht ausschließen. „Das vielfältige Amt des Bürgermeisters ist eine interessante Aufgabe. Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet und werde mich deshalb erst entscheiden, wenn die Zeit dafür reif ist und die Rahmenbedingungen klarer bekannt sind.“

Fehlt noch die ÖDP, die seit der letzten Wahl mit Marion Gillinger erstmals im Gemeinderat vertreten ist. Dieses Ergebnis wolle man 2026 wiederholen und am besten ausbauen, blickt Ortsvorsitzende Diana Nocker voraus. Genug Kandidaten für die Liste zu finden, sei dabei durchaus ein Kraftakt. „Aber wir sind zuversichtlich, haben ja auch noch etwas Zeit.“ Eher unwahrscheinlich ist, dass die ÖDP in den Kampf um den Chefsessel im Rathaus einsteigen wird. Ausschließen möchte Nocker allerdings nichts. „Wer entsprechende Ambitionen hat und sich mit unserem Programm identifiziert, kann sich gerne melden.“

Keine Rolle bei der Kommunalwahl in Peiting spielte beim letzten Mal die AfD. Dies könnte sich diesmal womöglich ändern. Hartnäckig halten sich Gerüchte, wonach die Partei die Gründung eines Ortsverbands im Mittelzentrum anstrebt. Ob es tatsächlich so kommt, wird sich zeigen.

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