Mit ihrem Sieg im Bottwartal feiert Maria Legelli einen gelungenen Saisonabschluss und blickt bereits auf den Berlin-Halbmarathon im kommenden Jahr.
Steinheim – Es war ihr erster Wettkampf über eine Ultra-Distanz, doch von Zurückhaltung gab es bei Maria Elisa Legelli nichts zu spüren. Als der Startschuss gefallen war, stürmte sie los, nur ein Mann lag vor ihr, als es aus Steinheim/Murr hinausging. Das hohe Tempo behielt die aus Böbing stammende Athletin bei – am Ende hatte sie nicht nur die Frauenwertung gewonnen, sondern auch eine exquisite Zeit hingelegt.
Den „Urmensch-Ultralauf“ mit 52 Kilometern und rund 1000 Höhenmetern im Rahmen des Bottartal-Marathons absolvierte die 33-Jährige in 3:53:01 Stunden. Damit kam sie fast 43 Minuten vor der zweitbesten von insgesamt 18 Frauen ins Ziel. Als Maria Elisa Legelli mit freudig erhobenen Armen die letzten Meter abspulte, hatten gerade mal drei Männer vor ihr die Ziellinie passiert. Tagesschnellster Athlet war Sven Schauerhammer (3:41:23), der auch Triathlon betreibt.
Legelli freute sich über „eine sehr starke Performance“ zu ihrem Saisonabschluss. „Die Streckenbedingungen waren super, es war nicht matschig und die flowigen Trails haben mir sehr viel Spaß gemacht“, berichtete die IT-Projektmanagerin. Die Strecke führt von Steinheim über Schotter- und Waldwege und durch Weinberge zum Feuersee und zum Harzberg, dem höchsten Punkt. Danach geht es im Wald zur Sinzenburg. Burg Lichtenberg bildet die Wendemarke. Die Bezeichnung „Urmensch-Ultralauf“ bezieht sich auf den 1933 in Steinheim gefundenen fossilen Schädel einer Frau, die vor rund 300.000 Jahren gelebt hatte.
16 Wettkämpfe, zahlreiche Siege
Zusammen mit dem Ultralauf kommt Legelli in diesem Jahr auf 16 Wettkämpfe. Eine beachtliche Zahl, auch und gerade angesichts der Tatsache, dass sie ihren Sport faktisch als Hobby neben ihrer Berufstätigkeit betreibt. Den Ultralauf hatte sich die in Füssen lebende Langstreckenspezialistin herausgesucht, „da ich nach dem Münster-Marathon noch etwas Neues ausprobieren wollte“. Vor vier Wochen hatte sie in Münster über die 42,195 Kilometer mit 2:40:39 Stunden eine persönliche Bestzeit erzielt. Deutschlandweit liegt sie damit heuer in der DLV-Rangliste auf Rang zwölf. Die Topzeit hat Fabienne Königstein (MTG Mannheim) mit 2:22:17 Stunden, gelaufen in Berlin, geschafft.
Die Saison ist für Legelli bestens verlaufen. „Ein Super-Ergebnis nach dem anderen“ habe sie erreicht, „worauf ich sehr stolz bin“. Ganz besonders freute sie sich über den Titelgewinn bei der bayerischen Halbmarathon-Meisterschaft im September und über zwei persönliche Marathonbestzeiten – in London (2:41:08) und eben in Münster. Darüber hinaus gelang ihr in Paris im März ein persönlicher Rekord im Halbmarathon (1:16:38), mit dem sie den 13. Platz im internationalen Feld belegte. Obendrein lief sie im Trailbereich regelmäßig Top-Ränge ein, „obwohl ich mich aktuell nicht spezifisch auf Trails vorbereite, sondern die Wettkämpfe als Abwechslung mitnehme“. Für Legelli werde es diesbezüglich „spannend, was 2026 noch so möglich ist“. Die 52 Kilometer in Steinheim „haben mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn die Streckenlänge es schon in sich hat“.
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Im November wird Legelli eine Pause vom Laufen inklusive eines längeren Urlaubs einlegen. Danach geht es, unterstützt von Coach Michael Hiemeyer, in die Vorbereitungen auf die ersten Wettkämpfe 2026. „Erstes großes Highlight“, so Legelli, wird die Teilnahme am Berlin-Halbmarathon Ende März sein.