Pfeilschnell durch Paris: Athletin aus dem Oberland glänzt bei Halbmarathon an der Seine
Eine Athletin aus Böbbing hat beim Paris-Halbmarathon einen persönlichen Rekord erzielt. Der Lauf war für sie aber nur Durchgangsstation mit Blick auf London.
Paris – Da war was los auf den Straßen von Paris: Rund 48.000 Frauen und Männer nahmen am Halbmarathon in der französischen Metropole teil. Der Wettbewerb, traditionell im Frühjahr ausgetragen, zählt zu den größten Laufevents in Frankreich.
Wer in so einem Rennen in den Top-15 der Gesamtwertung landet, ist wahrlich schnell. Maria Elisa Legelli, aus Böbing stammend, hat das geschafft: Bei den Frauen belegte die 33-Jährige den 13. Platz – unter 20.500 Finisherinnen wohlgemerkt.
Maria Legelli läuft in Paris persönlichen Halbmarathon-Rekord
In dem Zusammenhang weist Legelli darauf hin, „dass ich zwar sehr ambitioniert trainiere, aber kein Profi bin“. Ihr Geld verdient die IT-Spezialistin als gewöhnliche Arbeitnehmerin. Von daher sei eine Top-20-Platzierung in einem Feld mit zahlreichen Profi-Athletinnen für sie „eine herausragende Leistung“.
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Beeindruckend war allerdings nicht nur die Platzierung, sondern auch die Zeit. Die Ziellinie am berühmten Place de la Bastille mit der weithin sichtbaren Julisäule überquerte Maria Legelli nach gerade mal 1:16:38 Stunden, für die in Füssen lebende Oberbayerin war das eine persönliche Bestleistung. Im Schnitt war sie mit einem Tempo von 16,52 km/h unterwegs, das entspricht einer Kilometerzeit von 3:38 Minuten. Ihre bisherige Bestmarke, 2023 im Rahmen des Berlin-Marathons gelaufen, unterbot Legelli um rund sechs Minuten. „Überraschend deutlich“ fiel die Steigerung über die 21,1 Kilometer aus, so eine spürbar zufriedene Langstreckenathletin.

Das Ergebnis ist umso erstaunlicher, da Legelli gar nicht speziell auf den Wettkampf in Paris trainiert hatte, sondern ihn als Vorbereitung für den London-Marathon im April sah. Darüber hinaus ergab sich für die 33-Jährige die „Möglichkeit, die neuen Wettkampfschuhe zu testen“. Legelli vertraut in dieser Saison auf Schuhe der Marke 361°, für die sie auch derlei Rennen absolviert. Bei offiziellen Meisterschaften muss ein Athlet für einen Verein antreten, in Legellis Fall handelt es sich um die Laufarena Allgäu.
Zehn Kilometer in 36:32 Minuten
Mit ihrer bisherigen Bestzeit als Referenz erhielt Legelli in Paris „die tolle Gelegenheit, direkt hinter den Eliteläufern im ersten Startblock zu starten“. Die günstige Situation wusste sie auch auszunutzen. Der Startschuss erfolgte am Boulevard St. Germain. Danach ging es den ersten Teil in östlicher Richtung an der Seine entlang zum Chateau de Vincennes und zurück über das Quai de Bercy zum Place de la Bastille.
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Die ersten fünf Kilometer hatte Legelli nach 18:20 Minuten hinter sich gebracht, die 10-Kilometer-Marke passierte sie nach 36:32 Minuten. Als sie den 15. Kilometer erreichte, zeigte die Uhr für die Böbingerin 54:29 Minuten an. Von einem Top-Ten-Rang war Legelli im Ziel etwa zwei Minuten entfernt. Wie beim Münster-Marathon im vergangenen Jahr war sie beste Deutsche.
In der Saison-Rangliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für den Halbmarathon steht Legelli mit ihrer Zeit von Paris derzeit an der fünften Stelle. Die besten drei – Miriam Dattke (Team-Europameisterin im Marathon 2022), Gesa Felicitas Krause (zweimal WM-Bronze über 3000 Meter Hindernis) und Domenika Mayer (amtierende deutsche Marathonmeisterin) – haben allesamt eine Zeit um die 1:09 Stunden zu Buche stehen. Die Vierte, Katharina Saathoff (Braunschweig), lief die 21,1 Kilometer heuer in Den Haag in 1:14 Stunden.
Den Tagessieg in Paris bei den Frauen holte die Kenianerin Jackline Cherono (1:07:14) vor Muluhabt Tsega (1:08:34) aus Äthiopien. Bei den Männern lagen vier Kenianer vorn; Bester war Kennedy Kimutai (1:00:16).