- Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: Liebe linke Frauen, dieser weiße SPD-Mann zeigt euch den "Stadtbild"-Weg
Die Video-Kolumne von FOCUS-online-Chefkorrespondent Ulrich Reitz über den Brandbrief von 50 prominenten Frauen gegen Friedrich Merz hat eine heftige Leserdebatte ausgelöst. Reitz wirft darin den Unterzeichnerinnen – darunter Luisa Neubauer und Ricarda Lang – Arroganz und Realitätsferne vor. Er spricht von einer "Cancel-Kritik", die Debatten verhindern solle. Die Empörung über Merz sei vor allem kulturell motiviert und habe mit dem Alltagsgefühl vieler Menschen wenig zu tun. Unter den Lesern gibt es viel Zustimmung für Reitz’ Klartext auf der einen Seite, scharfe Kritik an linker Symbolpolitik und prominenter Selbstinszenierung auf der anderen. Zugleich zeigen sie, wie emotional die Themen Sicherheit, gesellschaftliche Ordnung und Meinungsfreiheit inzwischen wahrgenommen werden.
Kritik an realitätsfernen, prominenten Frauen
Die schärfsten Reaktionen richten sich gegen die fünfzig prominenten Frauen, die Friedrich Merz wegen seiner Äußerungen zum Stadtbild attackiert hatten – darunter Luisa Neubauer und Ricarda Lang. Für viele Leser bestätigt ihre Stellungnahme genau das, was FOCUS-Online-Chefkorrespondent Ulrich Reitz in dem Beitrag kritisiert: eine politische und gesellschaftliche Elite, die an der Realität vorbeispreche.
Reitz nennt die Erklärung der Frauen "an Arroganz kaum zu überbieten". In den Kommentaren wird dieser Eindruck geteilt. Die Prominenten stünden symbolisch für eine Generation von Funktionärinnen, die vor allem reden, aber wenig gestalten. Dass sie Merz Rassismus vorwerfen, halten viele Leser für überzogen und selbstgerecht. Hinter der Empörung steht der Wunsch nach Stimmen, die aus Erfahrung sprechen – nicht aus sozialer Distanz.
"Wer beschäftigt sich denn noch mit Luisa Neubauer und Ricarda Lang?" Zum Originalkommentar
"Unter Prominenz stelle ich mir etwas anderes vor. Diese 50 Damen sind mir nicht vollumfänglich bekannt und die Bekannten lösen bei mir nur negative Gefühle aus. Arroganz, Nichtwissen und Geltungssucht." Zum Originalkommentar
"Es ist nicht zu glauben, was diese Frauen von sich geben, sie verschließen sich jeglicher Realität." Zum Originalkommentar
Sorgen um Sicherheit und Ordnung
Inhaltlich knüpfen viele Leser an das an, was Reitz als "Realitätswahrnehmung der Straße" bezeichnet: das Gefühl, dass sich das öffentliche Leben spürbar verändert hat. Sie berichten von Unsicherheit, Gewalt und sozialer Verwahrlosung in den Städten – Entwicklungen, die sie in politischen und medialen Debatten zu wenig gespiegelt sehen. Merz’ Hinweis auf das "veränderte Stadtbild" wird daher nicht als Provokation verstanden, sondern als Bestätigung einer alltäglichen Beobachtung. Reitz und Blüchel hatten betont, dass Politik diese Wahrnehmung ernst nehmen müsse, um Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Genau diese Forderung nach Wirklichkeitsnähe zieht sich durch zahlreiche Leserbeiträge.
"Da weiß man nicht mehr, was man sagen soll. In unseren Städten geht’s drunter und drüber, und demonstriert wird nicht gegen die Gewalttäter, sondern 'gegen Rechts'." Zum Originalkommentar
"Deutschland hat ein Problem mit sich selbst. Die Zahlen sprechen für sich, was an Gewalttaten alltäglich ist. Das Vertrauen in Sicherheit ist verloren." Zum Originalkommentar
"Das Stadtbild ist das eine, die Lebensqualität aller Deutschen das andere. Keine Erziehung, kein Anstand, kein Respekt – Integrationswille gleich null." Zum Originalkommentar
"Ich habe so eine Wut im Bauch, wie viele Leugner es gibt, dass wir ein Migrationsproblem haben. Die Städte sehen teilweise verheerend aus." Zum Originalkommentar
Forderung nach echtem Wandel
Rund 13 Prozent fordern von Friedrich Merz und der CDU sichtbare Verbesserungen statt reiner Stimmungspolitik. Sie teilen zwar seine Diagnose, kritisieren aber mangelnde Konsequenz. Auch Reitz und Blüchel haben darauf hingewiesen, dass der politische Streit über Rhetorik hinausgehen müsse. Einige Leser bemängeln, Merz bleibe zu vage, wenn es um Lösungen für Sicherheit, Integration oder Sozialpolitik gehe. Die Botschaft: Worte genügen nicht – wer Realismus einfordert, muss ihn auch umsetzen.
"Die 'Stadtbild'-Äußerung von Merz dient ja nicht der Problemlösung, es fehlt jeder Ansatz, etwas zur Verbesserung zu machen. Ihr einziger Zweck war, die CDU-Wähler hinters Licht zu führen." Zum Originalkommentar
"Werter Herr Reitz – anstatt sich mit linken Frauen zu beschäftigen, sollten Sie mal aufzeigen, was Merz besser macht als die Ampel. Ach so – da gibt es nichts zu berichten." Zum Originalkommentar
"Und wann stellt Herr Merz wie versprochen alles auf den Prüfstand? Wieder alles Lüge?" Zum Originalkommentar
"Merz sollte das jetzt mal durchziehen. Die AfD lacht sich schepp. Die muss nur zugucken, wie der Kanzler demontiert wird." Zum Originalkommentar
Empörung über Symbolpolitik und Wahlniederlage
Neun Prozent der Kommentare wenden sich gegen eine aus ihrer Sicht symbolgetriebene und realitätsferne Politik, vor allem von SPD-Vertreterinnen. Sie werfen den Sozialdemokraten Naivität und Selbstzufriedenheit vor. Aktionen wie Baumpflanzungen oder Werte-Appelle werden als abgehoben empfunden. Manche Leser prognostizieren der SPD einen weiteren Absturz, sollten ihre Vertreterinnen – auch in der aktuellen Stadtbild-Debatte – keine Kurskorrektur vornehmen. Diese Kritik spiegelt das Misstrauen wider, das Reitz und Blüchel in ihrer Analyse ebenfalls beschrieben: Politik verliere Akzeptanz, wenn sie sich auf Moral statt auf Wirkung stütze.
"Wenn die SPD nicht wirklich bei ihrer linken Politik gegensteuert, wird sie bei den nächsten Wahlen einstelligen ..." Zum Originalkommentar
"Was sich diese Altparteien erlauben ist an Arroganz nicht mehr zu überbieten, sie stellen die Bürger als Lügner hin und lassen Sozialbetrüger gewähren." Zum Originalkommentar
"Die SPD-Frauen wohnen alle in irgendwelchen geschmacklosen Neubausiedlungen am Stadtrand. Da verirrt sich das Klientel, von dem Merz spricht, noch nicht hin." Zum Originalkommentar
Lob für offene Debatte
Einige Leser begrüßen ausdrücklich den offenen Ton von Ulrich Reitz. Viele sehen in seiner Kolumne eine notwendige Gegenstimme zu einer als einseitig empfundenen öffentlichen Diskussion. Sie loben Reitz für Klartext und Mut, gesellschaftliche Realitäten auszusprechen. Gleichzeitig verweisen sie auf eine wachsende Proteststimmung: Der Begriff der "Cancel-Kritik" wird hier vielfach aufgegriffen und zustimmend verwendet.
"Deshalb Danke! Herr Reitz. Seit Jahren wird mit Aussagen wie Alternativlosigkeit und 'Rechte Ecke' viele Themen und Positionen mundtot gemacht ..." Zum Originalkommentar
"Reitz hat mal wieder recht. 50 Frauen, die der AfD mit ihrem Verschweigen der Probleme helfen." Zum Originalkommentar
"Meinen persönlichen Dank an Herrn Ulrich Reitz, danke für die Offenheit und Mut, mal Klartext zu reden. Die linke Blase kocht und die Verdrehungen nehmen zu." Zum Originalkommentar
"Man muss sie auch mal loben. Die Linken sind wirkliche Meister darin, die Debatten in falsche Richtungen lenken zu wollen und scheitern regelmäßig." Zum Originalkommentar
Zustimmung zu Merz und Kritik an Linksargumenten
Zehn Prozent der Kommentare äußern offene Zustimmung zu Merz’ Aussagen über das Stadtbild und teilen seine Einschätzung der gesellschaftlichen Entwicklung. Migration, Verwahrlosung und soziale Spannungen werden als reale Probleme benannt, linke Relativierungen dagegen als Teil des Problems. Viele Leser betonen, Merz habe ausgesprochen, was viele sehen – und Reitz habe ihm dabei Rückendeckung gegeben.
"Volle Zustimmung, kann jedem und jeder empfehlen, durch die ehemaligen Einkaufsstraßen der eigenen Stadt zu gehen und überlegen, wie es dort vor 25 Jahren aussah." Zum Originalkommentar
"Merz hat Recht, es hat sich was geändert im Stadtbild, und aus meiner Sicht Richtung 'zuviel', es wird immer 'unlustiger'." Zum Originalkommentar
"Wer nur Menschen als Stadtbild sieht, der denkt auch nur von der Wand bis zur Tapete." Zum Originalkommentar
"Warum diese unzutreffenden Bezeichnungen 'Leute aus Rumänien und Bulgarien'? Facharbeiter auf dem Bau sind gesucht, aber viele plündern unser Sozialsystem." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Mit 25 Prozent bündelt sich der Rest der Kommentare: Ironie, Spott, aber auch Frustration über Politik und Medien. Viele Leser machen sich über die Reaktionen auf Merz lustig oder hinterfragen, warum die Medien prominente Kritikerinnen so hervorheben. Andere äußern Misstrauen gegenüber der politischen Berichterstattung insgesamt.
"Warum gibt auch ein Herr Reitz diesen Frauen so viel Beachtung? Ich würde den Frauen keinerlei Beachtung schenken." Zum Originalkommentar
Hat die Stadtbild-Debatte das richtige Thema getroffen? Wie nehmen Sie die Veränderungen in Städten wahr? Repräsentiert die politische Debatte Ihre Sicht oder fühlen Sie sich von einseitigen Sichtweisen ausgeschlossen? Diskutieren Sie mit und bringen Sie Ihre Erfahrungen, Sorgen oder Ideen ein!