Lenggrieser Ortskern: Schöner und geordneter – Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen
Viel Geld hat die Gemeinde Lenggries in den letzten Jahren in die Sanierung des Ortskerns gesteckt. Die Arbeiten sind nun abgeschlossen.
Lenggries – Rund drei Millionen Euro hat die Gemeinde Lenggries in den vergangenen zwei Jahren in die Umgestaltung des öffentlichen Raums im Ortskern rund um die Isarstraße gesteckt. Seit wenigen Tagen ist alles fertig – und es ist schön geworden.
Klar definierte Stellflächen: Öffentlicher Raum in Lenggries wird neu geordnet
Die abschließenden Asphaltierungsarbeiten fanden kurz nach Leonhardi statt. Dabei bekam auch der erste Bauabschnitt, der bereits im vergangenen Jahr in Angriff genommen worden war, die letzte Deckschicht. Früher habe das keinen Sinn gemacht, weil die schweren Baumaschinen für die Arbeit am zweiten Bauabschnitt auch immer wieder durch den bereits umgestalteten Bereich rollten, erklärt Karl Ertl, Leiter des Technischen Bauamts, bei einem Ortstermin. Zunächst hatte sich die Gemeinde die Isarstraße und deren Abzweigungen vorgenommen. Im zweiten Bauabschnitt, an dem ab diesem Frühjahr gearbeitet worden war, standen dann vor allem der Karl-Pfund-Weg bis zur Marktstraße und die Flössergasse auf dem Programm.

Der öffentliche Raum wurde neu geordnet. Besonders deutlich wird das im Bereich der Einmündung des Karl-Pfund-Wegs in die Marktstraße. „Bislang sind die Autos hier immer fast bis ans Hauseck gestanden“, sagt Bürgermeister Stefan Klaffenbacher. Nun gibt es klar definierte Stellflächen. Die Einfahrtsituation hat sich deutlich verbessert.
Gehwege sind barrierefrei
An einigen Stellen wurden die Fahrbahnen ein Stück verschoben, um auf der anderen Seite einen Gehweg und Parkplätze zu schaffen. Gehwege gebe es nun eigentlich durchgehend, an der einen oder anderen Stelle sind sie nur etwas schmaler ausgefallen, „weil wir eine Straßenbreite von drei Metern brauchen“, sagt Klaffenbacher. Die schwarze Fahrbahn hebt sich nun optisch deutlich von den gepflasterten Gehwegen und Parkplätzen ab. Er habe immer wieder Kritik daran gehört, dass man auf Pflastersteine gesetzt habe, verbunden mit der Vermutung, diese seien nicht barrierefrei. Das stimme aber nicht, betont der Rathauschef. Für die Gehwege seien nämlich gesägte Steine verwendet worden, „und die sind barrierefrei“.
Fährt man mit der Hand über den Bodenbelag, wird der Unterschied zu den ebenfalls gepflasterten Parkplätzen sofort erkennbar: Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen sollten keine Probleme haben über die glatten Steine der Gehwege zu kommen. Auch die Gredplatten, die den Eingang zu den Geschäften markieren, sollten kein Hindernis darstellen. An einigen Schlüsselstellen sind zudem taktile, also ertastbare, Elemente in den Gehweg eingelassen, um sehbehinderten Menschen die Orientierung zu erleichtern. Ein Irrglaube sei übrigens auch, dass durch die Umgestaltung Parkflächen verloren gegangen seien, betont Ertl. „In Summe sind es jetzt vier, fünf mehr.“
Private Grundstücksanlieger haben sich beteiligt
Gelungen ist die Neugestaltung auch deshalb, weil sich fast alle privaten Grundstücksanlieger daran beteiligt haben und ihre Zufahrten und Freibereiche umgestalteten. Der Vorteil: Wie die Gemeinde kommen auch sie im Zuge der Ortskernsanierung in den Genuss öffentlicher Fördermittel. „Das macht schon Freude, wenn man sieht, dass die Privaten mitmachen“, sagt Klaffenbacher. 50 Prozent der Kosten übernahm die Gemeinde, die sich wiederum 80 Prozent davon aus der Städtebauförderung wiederholte. Natürlich sei die Bauphase für die Anlieger, gerade auch für die Geschäfte, nicht leicht gewesen. „Es war eine Herausforderung“, sagt der Bürgermeister. Viel geholfen habe der kurze Draht zur Baufirma Kilian Willibald und deren Unterstützung in allen Lagen.
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Verbaut wurden im Ortskern aber nicht nur Steine. Bäume sorgen für grüne Akzente. Scharlachapfel, Mehlbeere oder auch Felsenbirne wurden gepflanzt. An ausgewählten Stellen zieren Rankgitter, an denen unter anderem Rosen wachsen, Mauern.
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Wie im ersten Bauabschnitt auch nutzte die Gemeinde die Gelegenheit, um Kanal und Wasserleitungen zu erneuern. Auch Breitband wurde verlegt. Rund drei Millionen Euro wurden in die beiden Bauabschnitte investiert, mehr als eine Million davon verschwand im Untergrund. Dafür gibt es keine Förderung, den Rest aber bezuschusst die Städtebauförderung aus dem Programm Stadtumbau West mit 80 Prozent.
Weiter gehen dürfte es mit der Sanierung in der Kirchstraße. „An der öffentlichen Toilette besteht Handlungsbedarf“, sagt Klaffenbacher. „Und dann werden wir auch gleich den Umgriff mitmachen.“ Deutlich länger dürften dann die Planungen für die Marktstraße dauern. Wann deren Neugestaltung angegangen wird, dafür gebe es jetzt noch keinen Zeitplan, so Klaffenbacher. (va)