Helfer für Asylhelferkreis: Benediktbeurer Nachbarschaftshilfe „Zammlebn“ braucht Unterstützung

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Austausch über Integration: (v.l.) Rudi Mühlhans (Gemeinderat), Marlies Sitzberger-Jall (Koordinatorin Helferkreis), Trust Osadolor, Lu-ul Sultan, Diakon Hubertus Klingebiel, Anton Lugauer (Bäckermeister), Pfarrerin Cristina Burkert-Huber, Benediktbeuerns Bürgermeister Anton Ortlieb, Pfarrer Pater Bernhard Stiegler und Torsten Moebes (Geschäftsführer Firma „Elprog“). © Privat

In Benediktbeuern wird derzeit eine Containeranlage für Geflüchtete gebaut. Um den rund 80 Neuankömmlingen zu helfen, macht der Asylhelferkreis der Nachbarschaftshilfe „Zammlebn“ Benediktbeuern-Bichl mobil.

Benediktbeuern – In Bichl und Benediktbeuern gibt es seit zehn Jahren einen Helferkreis für Geflüchtete. Dieser ist Teil der Nachbarschaftshilfe „Zammlebn“ Benediktbeuern-Bichl. Die ehrenamtlichen Helfer suchen nun Unterstützung. Denn Anfang nächsten Jahres sollen voraussichtlich 80 Flüchtende in Benediktbeuern ankommen, wie Gemeinderat Rudi Mühlhans mitteilt.

Benediktbeuern: Asylhelferkreis der Nachbarschaftshilfe „Zammlebn“ engagiert sich für Integration und Geflüchtete

An einem Treffen des Helferkreises nahmen kürzlich rund 60 Interessierte teil. Unter anderem ging es um die Containerunterkunft, die derzeit in Benediktbeuern gebaut wird. Auch die Frage, was getan werden kann, damit die Integration der Neuankömmlinge bestmöglich gelingen kann, war Thema, wie Mühlhans berichtet.

Bereits vor einiger Zeit stellte Benediktbeuern ein Grundstück an der Meichelbeckstraße für eine Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung. Andreas Baumann, Sachgebietsleiter Asyl im Tölzer Landratsamt, informierte bei dem Treffen des Asylhelferkreises, dass die Unterkunft ab Februar nach und nach belegt werden soll.

Mitengagieren beim Asylhelferkreis

Das nächste Treffen des Asyl-Helferkreises findet am Montag (13. Januar 2025) statt. Beginn ist um 19.30 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Benediktbeuern. Infos und Kontakt online unter www.asyl-bichl-benediktbeuern.de und bei Marlies Sitzberger-Jall unter Telefon 08857/3968 oder per Mail an asylhelfer@zammlebn.de. Für den 9. Januar plant die Gemeinde eine Veranstaltung zu der Flüchtlingsunterkunft.

Die langjährige Koordinatorin des Asylhelferkreises Marlies Sitzberger-Jall stellte bei der Veranstaltung die Aufgaben der Ehrenamtlichen vor. Patenschaften für Geflüchtete, Unterstützung bei Behördengängen und niederschwellige Sprachkurse würden benötigt. Auch der Kontakt zu örtlichen Vereinen, Unterstützung bei der Praktikums-, Arbeits- und Wohnungssuche und die Radlwerkstatt im Maierhof des Klosters Benediktbeuern seien hilfreich bei der Integration.

ein raum in dem zuschauer auf stühlen sitzen.
Großes Interesse: Rund 60 Menschen waren zu der Auftaktveranstaltung des Asylhelferkreises gekommen. © Privat

Bei einem Pressegespräch im Vorfeld zum Treffen des Helferkreises, war man sich laut Mühlhans einig, dass es eine Chance ist, wenn Menschen ins Oberland kommen. Anton Lugauer, selbstständiger Bäckermeister, stellvertretender Kreishandwerksmeister und Gemeinderat berichtete bei diesem Anlass von einem seiner Gesellen, Trust Osadolor. Dieser habe seine Ausbildung als Bester abgeschlossen und wurde mit dem bayerischen Staatspreis ausgezeichnet, nachdem er 2015 aus Nigeria immigriert war. Lugauer betonte auch, dass im Handwerk schon länger ein Fachkräftemangel bestehe.

Geschäftsführer von Benediktbeurer Firma „Elprog“: 40 Prozent der Angestellten haben Migrationshintergrund

Torsten Moebes, Geschäftsführer des Dienstleistungsunternehmens für Industrieelektronik „Elprog“ – mit 130 Mitarbeitenden der größte Arbeitgeber in Benediktbeuern – berichtete, dass 40 Prozent seiner Angestellten einen Migrationshintergrund hätten. Darunter seien Geflüchtete aus der Ukraine und Eritrea ebenso wie Russlanddeutsche. „Es wird immer schwieriger, Lehrlinge zu finden“, sagte Moebes. Diese seien aber von großer Bedeutung für jedes Unternehmen, machte er deutlich.

Rudi Mühlhans betonte bei dem Pressetermin, dass „kaum jemand seine Heimat ohne Not verlässt“. Es brauche Unterstützung, um in einer fremden Welt mit unbekannter Sprache und Gebräuchen anzukommen. Pfarrer Pater Bernhard Stiegler und Pfarrerin Cristina Burkert-Huber erinnerten einvernehmlich daran, dass es „eine urchristliche Aufgabe ist, für Notleidende zu sorgen“, so Mühlhans.

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