Kinderkrankentage: Welche Regelung gilt für berufstätige Eltern aktuell?
Der Nachwuchs liegt flach, ein Elternteil muss sich kindkrank melden. Damit es Kinderkrankengeld gibt, braucht das Kind eine Krankschreibung.
Gerade in der Erkältungszeit stehen Eltern häufiger vor dem Problem: Das Kind hat eine Rotznase oder bekommt plötzlich Fieber. Doch beide Eltern sind berufstätig, und ein Elternteil muss sich beim Arbeitgeber abmelden, um das kranke Kind daheim zu betreuen. Was sollten Eltern wissen?
Zahlt der Arbeitgeber während dieser Zeit keinen Lohn, springt bei gesetzlich versicherten Berufstätigen die Krankenkasse ein. Sie zahlt das Kinderkrankengeld. Bedingungen dafür sind unter anderem, dass das Kind unter 12 Jahre alt ist, keine andere Person im Haushalt die Betreuung übernehmen kann und Elternteil und Kind nicht privat krankenversichert sind. Außerdem benötigen Eltern ab dem ersten Tag zwingend eine Bescheinigung der Kinderarztpraxis, aus der hervorgeht, dass das Kind betreut werden muss, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Ist das Kind krank und man kann deshalb nicht zur Arbeit erscheinen, muss man dies dem Arbeitgeber zudem unverzüglich melden.

Wie viele Kinderkrankentage pro Kind und Jahr?
Insgesamt besteht für jedes gesetzlich versicherte Kind ein Anspruch auf den Lohnersatz für längstens 15 Arbeitstage jedes Elternteils im Kalenderjahr. Alleinerziehende Versicherte können das für 30 Tage nutzen. Leben mehrere Kinder unter 12 im Haus, wird das Kinderkrankengeld jedem Elternteil für höchstens 35 Tage im Jahr gezahlt.
Wann kann ein Kind telefonisch krankgeschrieben werden?
Gut zu wissen: Seit Dezember 2023 können Eltern eine Kinderkrankengeld-Bescheinigung beim Kinderarzt auch telefonisch für bis zu fünf Tage anfordern, betont die Stiftung Warentest auf Test.de – allerdings müssten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit die Kinderkrankmeldung vom Arzt auf dem telefonischen Weg erfolgen kann: Das Kind müsse der Praxis durch vorangegangene Untersuchungen bekannt sein, und es handele sich um eine leichte Erkrankung des Kindes. Die Bescheinigung könnten die Eltern in der Praxis abholen oder sich zuschicken lassen, heißt es zudem in dem Beitrag auf Test.de. Wissen sollten Eltern grundsätzlich aber auch, dass sie keinen rechtlichen Anspruch auf eine telefonische Krankschreibung ihres Kindes haben. „Ärztin oder Arzt entscheiden, ob das Vorgehen medizinisch vertretbar ist.“ Kinderärzte stellen dann nach einer telefonischen Anamnese die sogenannte „Ärztliche Bescheinigung für den Bezug von Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes“ aus.
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Braucht es für die Kinderkrankschreibung die Versichertenkarte?
Der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zufolge muss die elektronische Gesundheitskarte des Kindes nicht eingelesen werden, um eine Kinderkrankschreibung ausstellen zu können – auch dann nicht, wenn Eltern im aktuellen Quartal nicht mit dem Kind in der Praxis waren, wie dpa (Stand: 28. März) berichtete. Die Praxis übernimmt, wie der Bericht erklärt, die Versichertendaten für die Abrechnung aus der Patientenakte. Wichtig: Die Bescheinigungen für das Kinderkrankengeld gibt es den Angaben zufolge weiterhin in Papierform – Stichwort: rosa Schein.
Wenn Eltern selbst krankgeschrieben sind, wandert die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dagegen mittlerweile in den meisten Fällen in digitaler Form zum Arbeitgeber.