Endlich hat die Sanierung der Pfarrkirche in Forst begonnen
Die schon ein paar Jahre geplante Sanierung der Pfarrkirche St. Leonhard in Forst hat nun begonnen. Sie fällt umfangreicher aus, als ursprünglich gedacht war.
Forst – Zunächst war es ein Schock, als bei einer routinemäßigen Untersuchung vor ein paar Jahren ans Licht kam, dass die Pfarrkirche St. Leonhard in Forst saniert werden muss. „Es wurden statische Mängel am Dachstuhl und an den Emporen festgestellt“, sagte der Kirchenpfleger der Forster Pfarrei St. Leonhard, Johannes Schelle, im Januar 2018 bei einem Pressetermin, als bekannt gegeben wurde, dass umfangreichere Renovierungsmaßnahmen anstehen, damit die Sicherheit der Gottesdienstbesucher weiterhin gewährleistet ist. „Wir haben ein Mords-Sicherheitsproblem“, sagte Schelle damals. Einige Balken im Dachstuhl und die Aufleger, auf denen die doppelte Empore lastet und die in die Wand hineinragen, seien angefault.
Damals konnten nur deshalb weiter Gottesdienste in dem im Jahr 1726 errichteten Gotteshaus gefeiert werden, weil die Empore mit zusätzlichen Holzbalken abgestützt wurde. Um die Zeit herum wurde dann auch damit begonnen, Spenden für die Sanierung zu sammeln. Ursprünglich war geplant, dass die Sanierungsarbeiten im Jahr darauf, im Jahr 2019, abgeschlossen sein sollten.

Seitdem sind sechs Jahre vergangen, in denen viele Spenden gesammelt wurden. Nach einer ersten Kostenschätzung, die ein Architekt damals allein für die reinen Baukosten vorgenommen hatte, wurde vor sechs Jahren davon ausgegangen, dass die Maßnahme rund 300 000 Euro kosten würde. Schon damals war klar, dass für die Planung und die Gutachten noch weitere Kosten hinzukommen. Inzwischen geht die Pfarrei davon aus, dass die Sanierung außen und innen rund 1,5 Millionen Euro kosten wird.
Seit Ende des vergangenen Jahres ist die Pfarrkirche St. Leonhard in Forst eingerüstet. Damit ist klar, die lange geplante Sanierung des fast 300 Jahre alten Gotteshauses hat begonnen. „Das Drainagesystem wurde bereits auf Vordermann gebracht und die Fundamente auf der Westseite wurden abgedichtet“, berichtete Kirchenpfleger Schelle bei einem Vororttermin mit dem Wessobrunner Bürgermeister Georg Guggemos und Andreas Reßler, dem dritten Bürgermeister Wessobrunns.
Als nächstes soll das Dach saniert werden
Als nächstes soll die Sanierung des Dachs erfolgen. Danach wird die Außenfassade in Angriff genommen. „Die Tuffsteinmauer, die im Westen starken Witterungseinflüssen ausgesetzt war, ist noch in einem soliden Zustand. Sie wird aber bei Ausbrüchen und Fehlstellen nachgearbeitet“, erklärte Schelle.
Aber nicht nur Außen soll die Kirche auf Vordermann gebracht werden. „Durch die große Spendenbereitschaft war es möglich, als zweites Projekt auch das Innenleben der Kirche zu sanieren“, freute sich Schelle. In den vergangenen Jahren haben vor allem die Forster so viele Veranstaltungen abgehalten und Projekte initiiert, dass etwa 150 000 Euro an Spenden für die Sanierung eingegangen sind.
In der Kirche wird im Laufe des Jahres ebenfalls ein Gerüst aufgestellt, um die Innenraumschale zu sanieren und zwei Fresken zu überarbeiten. „Die Gottesdienste können trotz des Gerüsts ganz normal weiterlaufen“, erklärt Schelle. Darüber hinaus sind im Sommer auch Führungen, die vom zuständigen Architekten Klaus Pilz begleitet werden, vorgesehen. „Um den Interessierten einen Überblick über die durchzuführenden Maßnahmen zu verschaffen“, so Schelle.
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Nach dem Außenbereich kommt der Innenbereich
Der Zeitplan sieht vor, die Außenarbeiten bis Herbst dieses Jahres abzuschließen. An dem Innenbereich wird noch bis zum Jahr 2025 gearbeitet werden. Für das Sanierungsprojekt sind Kosten von gut 1,5 Millionen Euro einkalkuliert. Für die Finanzierung der Maßnahme kommt der Löwenanteil von etwa 800 000 Euro vom zuständigen Bistum, der Diözese Augsburg. Die Gemeinde Wessobrunn steuert 100 000 Euro bei. Vom Bezirk, dem Landkreis sowie verschiedenen Stiftungen und vom Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege kommen voraussichtlich knapp 350 000 Euro dazu.
Spenden würden auch weiter gerne genommen, sagt Schelle, da unvorhergesehene Zusatzarbeiten immer möglich seien. „Unser Ziel ist es dieses zeitgeschichtliche Denkmal aus der Schaffenszeit der ,Wessobrunner Schule’ zu erhalten“, führt Schelle aus. Wann genau die Arbeiten an der Pfarrkirche St. Leonhard abgeschlossen sind, kann der Kirchenpfleger noch nicht sagen. Einen Wunschtermin für eine Wiedereröffnungsfeier des sanierten Gotteshauses hätte er aber: „Im Mai 2026 jährt sich die Grundsteinlegung zum 300. Mal, das wäre ein wunderbarer Termin.“