Vom Marienplatz zur Hobelbank: Königsdorfer Christbaum wird verarbeitet - Details bis Oktober geheim

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Begutachten zufrieden die Pläne: (v. li.) Schreiner Hardi Schmid, Peter Hofberger, Vorsitzender der Königsdorfer Maiburschen, und Lorenz Stöger, Vorsitzender des Königsdorfer Gesamtvereins. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Den Christbaum für den Marienplatz durfte 2023 Königsdorf liefern. Nun werden die Überbleibsel der Fichte im Ort verwertet. Soviel sei schon verraten: Aus dem Holz soll eine besondere Maibaumbank entstehen.

Königsdorf - Hoch aufgetürmt stapeln sich im Eingangsbereich der Naturholzschreierei Schmid mehrere, etwa zwei Meter lange Holzplatten. Es handelt sich um die Überbleibsel des Königsdorfer Christbaums. Wie berichtet durfte die Gemeinde 2023 die stattliche Fichte für den Münchner Marienplatz liefern.

Stolz lehnen sich Schreinermeister Hardi Schmid, Peter Hofberger, Vorsitzender der Königsdorfer Maibaumburschen, und Lorenz Stöger, Vorsitzender des Gesamtvereins Königsdorf, auf die intensiv duftenden Bretter. Sie alle eint eins: das Projekt zur Weiterverarbeitung des einst 25 Meter hohen Baums. Was genau dahintersteckt, verraten sie unserer Zeitung in einem Pressegespräch.

Königsdorfer Christbaum wird verarbeitet: Aus Holz entsteht Bank für Maibaum

„So viel sei schon verraten: Aus dem Holz entsteht eine Bank für unseren Maibaum“, verkündet Stöger zufrieden. „Und zwar eine ganz besondere.“ Was genau daran so einzigartig ist, möchte der 73-Jährige noch nicht verraten. Dieses Geheimnis behält er bis zur feierlichen Enthüllung am 6. Oktober erst einmal für sich.

Königsdorfer Christbaum wird Sitzbank.
Der erste Schnitt: An der Formatsäge bearbeitet Schreinermeister Hardi Schmid das Holz des ehemaligen Königsdorfer Christbaums. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Weniger geheimnisvoll sind hingegen die zahlreichen Arbeitsschritte, die nun für Schreinermeister Schmid anstehen: zum Beispiel zuschneiden, aushobeln und fräsen, zählt er ein paar davon auf. Rund 50 bis 60 Stunden wird der 39-Jährige etwa brauchen, bis das Stück fertig ist. Eine Arbeit, die der Handwerker jedoch gerne erledigt. „Dass ich unseren Christbaum verarbeiten darf, ist für mich absolut etwas Besonderes.“

Aus einem Brett entstehen jeweils vier Elemente, erklärt der Osterhofener. „Die leime ich hinterher wie ein Sandwich zusammen.“ Denn die Sitzgelegenheit muss massiv sein, etwa zehn Zentimeter dick. „Schließlich ist die Bank 365 Tage Wind und Wetter ausgesetzt.“ Die größte Herausforderung? „Meinem eigenen Anspruch gerecht werden, aus dem astigen Holz etwas Schönes herausbringen“, sagt Schmid und grinst.

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Unter anderem war die Wahl auf die Fichte wegen ihrer vielen breiten Äste gefallen. Für eine schöne Holzverarbeitung bevorzugt der Schreiner eigentlich Bäume mit weniger Ästen. „In diesem Fall muss ich natürlich mit dem Material arbeiten, das ich habe.“

Nach Christbaum-Aktion: Zusammenhalt im Ort soll weiter gestärkt werden

Kurzer Rückblick: Nachdem Königsdorf für die Christbaumbelieferung 2023 nominiert worden war, gründete sich im Ort zu diesem Anlass ein Verein, der Gesamtverein Königsdorf. Er organisierte die Bewirtung des eigenen Stands auf dem Münchner Weihnachtsmarkt, der mit der Baumlieferung einherging.

Kugeln werden wir allerdings keine dranhängen.

Schon damals schwärmte Vereinsvorsitzender Stöger vom Zusammenhalt, der durch diese Aktion gestärkt wurde. „Genau dieses Gemeinschaftsgefühl soll in Königsdorf nachwirken“, betont der 73-Jährige. Den nächsten Schritt dazu sieht er im Maibaumbank-Projekt. Mitten im Ort, mitten im Dorfgeschehen. „Kugeln werden wir aber keine hinhängen“, ergänzt er augenzwinkernd.

Bank aus Christbaumholz: Bis zum 6. Oktober muss sie fertig sein

Schreinermeister Schmid hat sich inzwischen Ohrschützer aufgesetzt und steht vor seiner Formatsäge. Er schnappt sich das oberste Brett – und legt los. Der erste Schnitt ist gemacht. Doch die Zeit läuft. Bis zum 6. Oktober muss alles fertig sein. kof

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