Bürgerbegehren in Geretsried: IG Wald übergibt 4561 Unterschriften

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Übergabe: Die drei Vertreter der IG Wald (ab 4. v.li.) Thomas Laumont, Elke Müller, und Thomas Sichert überreichten die Unterschriften an Bürgermeister Michael Müller (2. v.li.), Vize-Bürgermeisterin Sonja Frank (Mitte) und Stephanie Dickel (Abteilungsleiterin Bürger). © Hans Lippert

Die IG Wald hat ihr Ziel erreicht und über 4500 Unterschriften für den Erhalt des Stadtwalds gesammelt. Der Wald könnte für den Bau eines Sportgymnasiums weichen müssen. Die Stadtverwaltung wird nun das Bürgerbegehren prüfen.

Geretsried – Die Erleichterung war den drei Vertretern der Interessengemeinschaft (IG) Wald am Montagnachmittag anzusehen. Sprecher Thomas Laumont hat gemeinsam mit den IG-Wald-Vertretern Elke Müller und Thomas Sichert im Rathaus zwei Aktenordner voll mit Unterschriften an Bürgermeister Michael Müller (CSU) übergeben. Wie berichtet hat die IG Wald ihr Ziel erreicht: Über 4500 Geretsriederinnen und Geretsrieder haben das Bürgerbegehren für den Erhalt des Stadtwalds zwischen interkommunalem Hallenbad und Ahornweg unterzeichnet.

Bürgerbegehren in Geretsried: IG Wald übergibt über 4561 Unterschriften

Ein Teil des Walds – circa 20 000 Quadratmeter – müsste nämlich für das Vorhaben der München Süd Sportschule GmbH weichen, wenn an dieser Stelle ein Sportgymnasium gebaut würde. Im Mai dieses Jahres hat der Stadtrat die Aufstellung eines Vorhaben- und Erschließungsplans gefasst.

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Das rief nicht bei allen Begeisterung hervor. Vor allem die IG Wald sorgte sich um die grüne Lunge der Stadt, betonte aber gleichzeitig, nicht grundsätzlich gegen das Sportgymnasium zu sein. Nur der Standort ist ihnen ein Dorn im Auge. Seit Mitte Juli lief das Bürgerbegehren. In einer Mitteilung zeigt sich die IG Wald „überwältigt, dass sich trotz Urlaubszeit so viele Bürger und Bürgerinnen dem Bürgerbegehren angeschlossen haben und den Wald schützen wollen.“

Einige Unterschriften mussten aussortiert werden

Etwas irritiert, wie er am Montag sagte, war Laumont darüber, dass Resi Harth, Mitstreiterin bei der IG Wald, zweimal beim Unterschriftensammeln ein Platzverweis erteilt worden sei: Beim Waldsommerfest und beim Konzert von Willi Sommerwerk auf dem Karl-Lederer-Platz. Laut Vizebürgermeisterin Sonja Frank (Freie Wähler) sei beim Waldsommerfest die Security der Festwirtsfamilie dafür zuständig – nicht die Stadt. Außerdem hätten sich Leute beschwert, dass sie etwas barsch zum Unterschreiben aufgerufen worden seien. Zum Sommerwerk-Konzert wusste Frank: Harth „wurde aufgefordert, das Unterschriftensammeln zu unterlassen, einen Platzverweis hat sie keinen bekommen“.

Nach einer Vorprüfung der IG sind 4561 gültige Unterschriften zusammengekommen. Einige mussten aussortiert werden, da sie laut Sichert unleserlich waren oder die Unterzeichner nicht in Geretsried wohnen. „Da haben ein paar Mitarbeiter von uns Arbeit“, scherzte der Bürgermeister bei der Übergabe der 745 Seiten. Das Quorum ist jedenfalls deutlich erreicht: Zum Stichtag am Montag betrug die erforderliche Anzahl an Unterschriften 1590. Die Stadtverwaltung werde das Bürgerbegehren nun prüfen. „Alles Weitere entscheidet der Stadtrat“, erklärte Müller auf die Frage von Laumont, wie er sich die Möglichkeit eines Ratsbegehrens vorstelle. Wenn festgestellt wird, dass das Bürgerbegehren zulässig ist, kann der Stadtrat dem Begehren folgen – ansonsten ist laut Bayerischer Gemeindeordnung der Bürgerentscheid innerhalb von drei Monaten durchzuführen.

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MS Sportschule will Dialog mit allen Beteiligten fortsetzen

„Das Erreichen des Ziels durch die Interessengemeinschaft Wald zeigt, wie zentral dieses Thema für manche Bürger ist“, schreibt Ute Hennekes, Prokuristin der München Süd Sportschule GmbH, auf Anfrage unserer Zeitung. „In dieser Situation spüren wir die Dringlichkeit, einen Weg zu finden, der die Herzen und die Köpfe der Menschen gleichermaßen anspricht. Für uns bedeutet das, den Dialog mit allen Beteiligten fortzusetzen, um eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen aller Bewohner der Stadt gerecht wird.“ Es gehe darum, ein Konzept zu entwickeln, das Bildung fördert, das soziale Miteinander stärkt und gleichzeitig ökologische Nachhaltigkeit gewährleistet. „Die Balance zwischen Fortschritt und Naturerhalt ist herausfordernd, aber mit Leidenschaft und Weitsicht können wir einen Ort schaffen, der allen Generationen gerecht wird.“

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