Ritterschlag für Neubau: Architektenkammer würdigt außergewöhnliches Projekt in Steinebach
Die Bayerische Architektenkammer hat den Neubau von Supermarkt und Wohnungen am Kuckucksheim in Steinebach mit einem Prädikat ausgezeichnet und in die Liste der „Architektouren“ Ende des Monats aufgenommen.
Steinebach – Wenn am letzten Juni-Wochenende dieses Jahres im Rahmen der „Architektouren“ in ganz Bayern 216 Gebäude ihre Türen für interessierte Bürger öffnen, dann ist auch ein Projekt in Steinebach dabei. Der Supermarkt mit Wohnungen in der Straße Zum Kuckucksheim ist von der Bayerischen Architektenkammer in die Liste aufgenommen worden. Und nicht nur das: Die Kammer hat dem Projekt von Bauherr Dr. Max von Bredow auch das Prädikat „KlimaKulturKompetenz“ verliehen, eine Art Ritterschlag für nachhaltiges Bauen. „Wir bauen nicht, um Preise zu gewinnen, sondern um den Menschen zu gefallen“, sagt von Bredow im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. „Aber natürlich freut uns diese Honorierung.“
Das Konzept des neuen Supermarktes
Oben wohnen, unten einkaufen: Das ist das Konzept des Gebäudes. Im Erdgeschoss hat im vergangenen Jahr ein Edeka-Markt samt Backshop eröffnet. Im Obergeschoss gibt es 21 sogenannte Starterwohnungen, 13 Einzimmerappartements à 28 Quadratmeter, acht Zweizimmerwohnungen mit je 60 Quadratmetern. Dazu kommen Gemeinschaftsräume, unter anderem eine Gemeinschaftsloggia. „Die Begegnung der Menschen untereinander ist uns wichtig“, sagt von Bredow. Genau das wolle er bei den „Architektouren“ auch zeigen. Auszubildende, Mitarbeiter der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Pflegekräfte oder Erzieherinnen sowie Mitarbeiter aus Hotellerie und Gastronomie sind die bevorzugten Mieter. Dass alle Wohnungen vermietet sind, dürfte wohl niemanden wundern.
Holzbauweise, komplett barrierefrei, ein begrüntes Dach und ein ausgeklügeltes Energiekonzept – unter anderem wird Abwärme des Supermarktes zum Heizen genutzt – haben den Beirat der Architektenkammer zudem dazu bewogen, das Projekt „Supermarkt & Wohnen“ mit dem Prädikat „KlimaKulturKompetenz“ auszuzeichen, als eines von 77 Vorhaben im ganzen Freistaat. „Das ist schon toll“, freut sich von Bredow. Dass die Kammer zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk das Gebäude im Juni als „Haus des Monats“ vorstellt, rundet die Wahrnehmung und Bewertung des Projekts ab.
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Pläne für benachbartes Wohnbauprojekt
Ganz unabängig davon laufen die Planungen auf dem Nachbargrundstück. Bekanntlich ist Max von Bredow mit seiner MvB Baukultur GmbH im Frühjahr in das Projekt „Wohnen am Teilsrain“ eingestiegen, nachdem die Wogeno-Genossenschaft aus München aufgrund der gestiegenen Baukosten und Zinsen die Segel gestrichen hatte. Im März wurde die Neuausrichtung publik gemacht.
Seitdem überarbeite Architekt Martin Hirner den Siegerentwurf von 2021. Dieser soll zwar in den Grundzügen erhalten bleiben, von Bredow möchte aber mehr kleinere Wohnungen realisieren als ursprünglich vorgesehen, was sich wiederum auf die Anzahl der erforderlichen Stellplätze auswirkt. Insgesamt sollen auf der Fläche mehr als 60 Wohnungen entstehen. „Nach den Sommerferien starten wir mit dem kompletten Planungsteam durch“, kündigt von Bredow an. Am Ziel hat sich nichts geändert, bis Ende 2025 in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wörthsee einen Bebauungsplan und Baurecht vorliegen zu haben.
Auch mit dem Verein Wohnen am Teilsrain habe es in der Zwischenzeit ein Treffen gegeben, erklärt von Bredow. Dieses Gespräch sei „sehr, sehr positiv“ verlaufen, sagt er.
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„Architektouren
Das bestehende Gebäude (Zum Kuckucksheim 3) kann im Rahmen der „Architektouren“ am Samstag, 29. Juni, von 16 bis 18 Uhr besichtigt werden, sowohl der Supermarkt als auch Gemeinschaftseinrichtungen und vermutlich auch eine Wohnung. Einer der beteiligten Architekten will die Planung erläutern. Mehr Infos auf www.byak.de