Freiwillige Feuerwehr Wangen: 150 Jahre Engagement

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Die Mitglieder der Wehr vor ihrem Gerätehaus im Jahr 2024. © Freiwililge Feuerwehr Wangen

Seit 150 Jahren gibt es in Wangen eine Feuerwehr. Das soll am kommenden Wochenende gefeiert werden. Nicht nur das Dorf selbst, sondern auch der Verein haben eine lange Geschichte.

Der Grund, warum so viele Feuerwehren derzeit ihr 150. Jubiläum feiern, reicht bis in eine Zeit zurück, als Bayern noch ein Königreich war. Im Jahr 1868 wurde der bayerische Landesfeuerwehrverband gegründet. Das führte schon zu unzähligen Feuerwehrgründungen. 1872 folgte die Einrichtung einer Unterstützungskasse, was wiederum der Startschuss für viele weitere Gründungen in der darauffolgenden Zeit war. Heute gibt es rund 7500 freiwillige Feuerwehren in ganz Bayern. Eine davon ist die Freiwillige Feuerwehr Wangen, die kommendes Wochende ihr 150. Jubiläum feiert.

Das Dorf Wangen gibt es bereits seit geschlagenen 1010 Jahren. Genauer: Am 16. April 1010 stellte der ostfränkische König Heinrich II. die „Geburtsurkunde“ aus, steht in der Chronik von Wangen. Heute leben in dem Ort mehr als 3000 Einwohner. 1874 entstand die Feuerwehr als Pflichtfeuerwehr. In einem Bericht aus dem Jahr 1885 bis 1886 aus dem Starnberger Kreis- und Bezirksarchiv seien erste Aufzeichnungen mit kurzen Angaben über Einsätze nachzulesen, heißt es auf der Internetseite der Feuerwehr. Am 7. März 1897 wurde sie schließlich als Verein gegründet.

Die Mitglieder der Feuerwehr Wangen im Jahr 1906: Zwischen ihnen steht die im Jahr 1874 angeschaffte Fahrspritze.
Die Mitglieder der Feuerwehr Wangen im Jahr 1906: Zwischen ihnen steht die im Jahr 1874 angeschaffte Fahrspritze. © Freiwillige Feuerwehr Wangen

„Während des zweiten Weltkrieges bestand die FFW Wangen zwar weiter, selbständige Entscheidungen waren jedoch durch die nationalsozialistische Machtübernahme und die Kriegsereignisse sehr eingeschränkt“, steht außerdem in der Vereinsgeschichte. Auch das Vereinsleben war in der Zeit stark eingeschränkt. Es sei erst im Jahr 1947 wieder losgegangen. Nach Luftangriffen wurden die Feuerwehrmänner dann zu Aufräumarbeiten in München eingesetzt.

Über viele Jahrzehnte lang war das Feuerwehrhaus in der Wangener Dorfmitte. Es war groß genug „für die Unterbringung der in den ersten Jahrzehnten von Pferden, später von Traktoren gezogenen Wasserspritze sowie der weiteren Hilfsmittel und Werkzeuge“, heißt es in der Vereinsgeschichte. Heute ist das Feuerwehrhaus in der Mehrzweckhalle am Gemeindewald, die 1974 – also genau 100 Jahre nach Gründung – eingeweiht worden ist. Und da steht heute statt einem Pferd und einer Wasserspritze ein modernes Tanklöschfahrzeug. Als wichtige Station des Vereins nennt die Feuerwehr außerdem, dass sie im Jahr 1977 das erste selbst fahrende Löschfahrzeug LF 8 übernommen hatte. Die Übergabe habe durch den damaligen Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger stattgefunden.

Derzeit hat die Feuerwehr sieben Jugendliche und 30 aktive Mitglieder, weiß Vorstand Franz Pentenrieder. Er hat die Position seit 2017 inne. Im selben Jahr wurde Florian Feuerlein zum ersten Kommandanten gewählt.

Am kommenden Wochenende feiert die Feuerwehr ihr 150. Jubiläum. Für Samstag ist im Rahmen des Tages der offenen Tür ein Oldtimertreffen geplant. Außerdem gibt es reichlich Kinderunterhaltung. Am Sonntag geht es los mit einem Feldgottesdienst. Darauf folgt ein Festumzug. Pentenrieder sagt: „Wir rechnen am Sonntag mit 100 bis 150 Gästen. Das hängt aber auch extremst vom Wetter ab.“ Zu den Feierlichkeiten stoßen die Vereine aus der Umgebung dazu. „Auch die Adlerschützen kommen sowie alle Feuerwehren aus dem Stadtgebiet und Umgebung sowie aus Schäftlarn und Neufahrn“, sagt der Vorstand. (fwe)

Das Festprogramm

Festwochenende zum 150. Jubiläum der Feuerwehr Wangen, Mehrzweckhalle Wangen (Kastanienweg 36):
Festsamstag, 8. Juni: Es geht ab 10 Uhr los. Im Rahmen des Tages der offenen Tür ist ein Oldtimertreffen geplant. Außerdem ist für Kinderunterhaltung sowie für Speis und Trank gesorgt.
Festsonntag, 9. Juni: Um 10.30 Uhr wird ein Feldgottesdienst veranstaltet. Darauf folgt der große Festumzug.

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