Bürgerversammlung in Königsdorf: Viele Infos und ein neues Gesicht

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Mäßig besetzt war die Aula bei der jüngsten Bürgerversammlung in Königsdorf. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Einen Überblick über alle wichtigen Themen in der Gemeinde gab es für die Königsdorfer bei der Bürgerversammlung. Viele Stühle in der Schulaula blieben jedoch unbesetzt.

Königsdorf - Große Konkurrenz gab es am Mittwochabend für die Bürgerversammlung in Königsdorf: Parallel dazu fand an der Schule nicht nur ein Elternabend, sondern zusätzlich im Gasthof Hofherr eine CSU-Veranstaltung mit Ilse Aigner statt. Vermutlich deshalb folgten nur gut 20 Königsdorfer der Einladung von Bürgermeister Rainer Kopnicky in die Schulaula. Dort erhielten sie einen Überblick über alle aktuell wichtigen Gemeindethemen.

Auf der Bürgerversammlung: Neue Rektorin in der Gemeinde begrüßt

Gleich zu Beginn stellte der Rathauschef ein neues Gesicht im Ort vor: Dr. Marion Bauer übernimmt als Rektorin die Nachfolge von Judith Rupp. Zur Begrüßung überreichte Kopnicky der gebürtigen Niederbayerin symbolisch einen Schlüssel. Zuvor hatte Bauer 15 Jahre lang in einer Münchner Mittelschule in der Lehrerbildung gearbeitet.

Schlüsselübergabe an die neue Rektorin Dr. Marion Bauer.
Symbolische Schlüsselübergabe von Bürgermeister Rainer Kopnicky an die neue Rektorin Dr. Marion Bauer. © Sabine Hermsdorf-Hiss

„Jetzt ist es wieder an der Zeit für eine Schule mit Kindern“, sagte sie mit fröhlichem Lächeln in die Runde. Jeden Tag freue sie sich, wenn sie auf Königsdorf zufahre. Es sei „fast kitschig“, wie sich der Ort in die Landschaft schmiege. „Ihr lebt wirklich an einem so schönen Fleck“, sagte Bauer an ihre Zuhörer gerichtet.

Das scheinen die Bürger zu wissen. Königsdorf sei bei jungen und älteren Menschen sehr beliebt, betonte der Bürgermeister. Dies belegt die „relativ stabile“ Einwohnerentwicklung der vergangenen Jahre. 3178 Einwohner waren am 31. Dezember 2023 mit Hauptwohnsitz gemeldet. Kopnicky: „Im Vergleich zum Vorjahr macht das ein Plus von 24.“ Das seien alles gute Werte, „trotzdem müssen wir auch immer mit der Infrastruktur nachkommen“.

Nachfrage an Kinderbetreuung in Königsdorf „eminent groß“

Stichwort Infrastruktur: Für einige Königsdorfer gibt es in den nächsten Wochen schnelleres Internet. Der Breitbandausbau der Telekom geht weiter. Wie berichtet liegt seit März 2023 eine Absichtserklärung des Telekommunikationsunternehmens bei der Gemeinde auf dem Tisch. „Übernächste Woche beginnen für 112 Adressen die Ausbauarbeiten“, verkündete der anwesende Telekom-Mitarbeiter Julian Höger. Bis 2025 soll das Projekt in der Gemeinde abgeschlossen sein.

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„Eminent groß“ ist laut Kopnicky bereits jetzt die Nachfrage an Kinderbetreuung. Sämtliche Plätze in den örtlichen Einrichtungen seien belegt. Ende September, Anfang Oktober startet im Waldkindergarten eine zweite Gruppe. „Wir warten jeden Tag auf die Baugenehmigung“, so der Bürgermeister. Auf die Dauer reiche das allein jedoch nicht aus. „Mittel- bis langfristig muss die Gemeinde weiterdenken.“ Auch auf die Haushaltslage ging der Bürgermeister kurz ein.

Der Verwaltungshaushalt mit Einnahmen und Ausgaben für das laufende Jahr besitzt ein Volumen von 9,68 Millionen Euro. Nach vielen Jahren muss Königsdorf heuer einen Kredit aufnehmen. Das Darlehen in Höhe von 4,1 Millionen Euro Geld fließt in das Großprojekt Turnhallenneubau. Auf der Baustelle gehe es laut Kopnicky „sehr gut voran“. Stand jetzt ist das Bauende für Februar 2025 geplant.

Thema Wohnraum „plagt“ Vize-Landrat

Für Infos aus dem gesamten Landkreis sorgte Vize-Landrat Klaus Koch. Ein Punkt „plage“ ihn auf jeder Bürgerversammlung: fehlender Wohnraum. Einerseits werde es für Menschen in der Region immer schwerer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Andererseits steige der Pro-Kopf-Durchschnitt an Quadratmetern, auf denen eine Person im Landkreis lebe, da viele alleine oder zu zweit in großen Häusern wohne. „Ob Kita oder Pflegeeinrichtungen: Wir brauchen in zahlreichen Branchen dringend Personal“, stellte Koch klar. Dieses müsste auch irgendwo wohnen.

Sein eindringlicher Appell: „Wir müssen dichter und höher bauen, um mehr Wohnraum zu schaffen. Sonst haben wir bald ein Riesen-Problem.“ Im Anschluss brachte ein Bürger sein Anliegen vor: Er wünscht sich eine Festwiese für die Vereine, zum Beispiel im Westen vom Fußballplatz. „Ich verstehe nicht, warum man das nicht zusammenbringt?“, fragte er Kopnicky. Der Bürgermeister versprach daraufhin, er behalte das Thema auf dem Schirm. „Aber ich sage es ehrlich: Das Thema hat gerade nicht oberste Priorität von dem, was sonst bei uns ansteht.“ kof

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