„Ich genieße es, vielfältig aussuchen zu können“: Benedikt Meurers leitet Cantica Nova
Der Miesbacher Kirchenmusiker Benedikt Meurers übernimmt die Leitung des Holzkirchner Konzertchors cantica nova. Mit unserer Zeitung spricht er über seinen Premierenauftritt.
Holzkirchen – Die Chöre in Miesbachs Pfarrei Maria Himmelfahrt leitet Benedikt Meurers schon bald ein Jahr. Doch er suchte noch eine Herausforderung: Einen Konzertchor wollte der 32-Jährige übernehmen. Es fügte sich, dass die künstlerische Leitung beim renommierten Holzkirchner Chor cantica nova frei wurde, und so hat Meurers an diesem Sonntag, 22. Dezember, ab 16 Uhr seinen ersten Auftritt mit dem Konzertchor, den er sich so sehr gewünscht hat. „Das erfüllt mich ungemein“, sagt der studierte Musiker im Gespräch mit unserer Zeitung. Neben bekannten Weihnachtsliedern sind in der St. Laurentius-Kirche der Marktgemeinde auch selten aufgeführte Werke mit Instrumentalensemble zu hören.
Neue Möglichkeiten mit cantica nova
Als Kirchenmusiker sind Sie eigentlich gut ausgelastet. Warum haben Sie mit cantica nova auch noch einen Konzertchor übernommen?
(schmunzelt) Naja, genug wäre es schon. Dennoch sind die konzertanten Aufführungsmöglichkeiten und entsprechende Repertoireauswahl durch die liturgischen Dienste von Kirchenchören etwas beschränkt. Es ist mir natürlich ein großes Anliegen, die Gottesdienste, kirchlichen Konzerte und Andachten besonders zu gestalten, und auch meine Chöre sind sehr engagiert und singen wunderschön. Aber neben der Liturgie an Karfreitag und Ostersonntag beispielsweise auch noch eine Johannespassion von Bach aufzuführen, ist nicht möglich. Da cantica nova sich allein auf die Gestaltung von Konzerten ausrichtet, habe ich hier andere Möglichkeiten.
Ihre Vorgängerin Katrin Wende-Ehmer hat cantica nova holzkirchen in 25 Jahren zu einem Ensemble gemacht, das auf anerkannt hohem Niveau musiziert. Wie beurteilen Sie den Leistungsstand?
Vor allem dank des herzlichen Miteinanders ist es ein ganz besonderer Chor, in dem viel positive Energie und Sangesfreude steckt. Wenngleich der Chor auf sehr hohem Niveau singt, bin ich froh, noch etwas verbessern zu können. Aber Katrin hat mir wirklich einen sehr engagierten und guten Chor übergeben. Ich genieße das schnelle Einlernen von Stücken und den warmen Gesamtklang.
Welche Schwerpunkte wollen Sie setzen?
Zu Beginn freies und mutiges Musizieren und eine gemeinsame Klanggestaltung. Ansonsten schauen wir, welche Schwerpunkte sich noch entwickeln. Ich genieße es, vielfältig aussuchen zu können. Ich denke aber auch, dass es sich anbietet, zeitgenössischer Literatur eine Gestaltungsmöglichkeit zu geben.
Chor feiert 25-jähriges Bestehen
Der Chor ist mit rund 45 Mitgliedern gut aufgestellt, könnte aber mehr Männerstimmen vertragen. Wo setzen Sie bei der Nachwuchswerbung an?
Natürlich ist unser Kinder- und Jugendchor mit Matthias Funke die Hauptquelle. Aber auch durch die Zusammenarbeit mit Schulen hoffe ich, in Zukunft junge Stimmen in den Chor zu bringen. Am entscheidendsten ist jedoch, durch Qualität und schöne Musik zu überzeugen.
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Kommendes Jahr feiert der Chor sein 25-jähriges Bestehen. Verraten Sie schon etwas über die Musikauswahl fürs Jubiläum?
Ja, das ist tatsächlich ein schöner Anlass für einen Neubeginn. Die Liste an möglichen Stücken wird immer länger. Aber grundsätzlich wird das Passionskonzert am 13. April unter dem Titel „O Haupt voll Blut und Wunden“ vorwiegend aus a-Capella Literatur zusammengesetzt. Hugo Distlers Choralpassion ist als Hauptwerk angedacht. Das große Jubiläumskonzert am 26. Oktober wird hingegen mit Orchester und großem Knall gefeiert werden – das kann ich schon versprechen.
Was macht der viel beschäftigte Benedikt Meurers in seiner Freizeit?
Natürlich fällt als Kirchenmusiker auch viel Büroarbeit und Vorbereitungszeit an, aber abseits des Beruflichen findet man meine Frau und mich meist in den Bergen. Auch Kochen, Saunieren oder seit kurzem Puzzeln gehören zu den Hobbys.
Das Gespräch führte
Paul Winterer.
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