Neue Fisch-Abteilung: Gmunder Jagerhaus bietet Einblick in heimische Unterwasserwelt

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Freuen sich über die gelungene Sammlung an Fischpräparaten: (v.l.) Anton Lentner von der Hubertus-Altgelt-Stiftung, Marianne Baader, Mitinitiatorin Priska Büttel und Maria Prenzel, Vorsitzende der Heimatfreunde. © THOMAS PLETTENBERG

Das Jagerhaus in Gmund bringt ab sofort auch Heimatkunde näher: Im einstigen Waschkeller präsentieren die Heimatfreunde mehr als 20 Präparate heimischer Fischarten. Sie stammen aus einem Nachlass.

Gmund - Mit der Eröffnung der neuen Fisch-Abteilung im Gmunder Jagerhaus haben die Heimatfreunde das Kapitel „Fauna in Tegernsee und Mangfall“ für das Tegernseer Tal in trockene Tücher gebracht. Die modern präsentierten Fischpräparate und Informationen begeisterten die rund 50 Gäste der Eröffnungsfeier.

Die Präparate stammen aus dem Nachlass von Fischer Heinz Baader

Insgesamt 22 sowohl hinsichtlich der Größe als auch der Farbe eindrucksvolle Fischpräparate haben im einstigen Waschkeller des Gmunder Jagerhauses eine neue Heimat gefunden: Da hängen nun hinter Glas – fast wie in einem Aquarium – auf weißer Wand ein gigantischer Waller, ein gut ein Meter langer Hecht und eine riesige Seeforelle, eine Äsche mit imposanter roter Rückenflosse neben einem schwarzen Aal, blauen und roten Edelkrebsen und weiteren silber oder bläulich schimmernden Fischen. Bei der Barbe ist es nur der Kopf, der gezeigt wird. Aber auch der macht einiges her. Ebenso wie die imponierend spitzen Zähne einiger Ausstellungsexemplare. Sie stammen allesamt aus dem Tegernsee und aus der Mangfall – und aus dem Nachlass von Fischer Heinz Baader.

Wie Maria Prenzel, Vorsitzende der Heimatfreunde, bei der Eröffnung der neuen Abteilung erklärte, hatte Heinz Baader verfügt, dass sich die Heimatfreunde Exponate für das Jagerhaus aussuchen dürfen. „Wir waren so überrascht von seinen bemerkenswert schönen Präparaten und dass es viel mehr Exemplare waren als gedacht, sodass wir gleich zugeschlagen haben“, berichtete Prenzel.

Hubertus-Altgelt-Stiftung hatte das Fisch-Projekt unterstützt

Die Idee, diese hinter Glas zu bringen und eine ganze Fischausstellung aufzubereiten, sei vor eineinhalb Jahren – noch mitten in der Sanierungsphase des Jagerhauses – geboren worden. „Jetzt sind die Baader-Fische ins Jagerhaus einig’schwumma“, sagte Prenzel stolz und dankte allen, die daran beteiligt waren. Unter ihnen Priska Büttel, die die Fische zusammen mit Maximilian Voit vom Fischerverband Oberbayern sowie Thomas Mattner und Stefan Bartl vom Bezirksfischereiverein Miesbach-Tegernsee kuratiert und mit Fachinformationen versehen hat. Prenzels Dank galt auch Anton Lentner von der Hubertus-Altgelt-Stiftung, die die neue Abteilung mit ihrer modernen, transparenten Präsentation erst ermöglicht hatte. Lentner lobte seinerseits das Projekt als „wirklich schöne Sache“: „Wir freuen uns, dass wir helfen konnten“, sagte er..

Fische gehörten seit jeher auf den Speiseplan der Talbewohner

Dass auch die Einweihung zu einem rundum schönen Fest geriet, dafür sorgten die Fischereivereine Tegernseer Tal und Bad Wiessee, die die 50 Gäste mit delikaten Fischpflanzerln aus Aitel, Rotauge, Karpfen und Hecht sowie Häppchen mit geräuchertem Saibling und Lachsforelle und anderen Fisch-Delikatessen verwöhnten. Das Duo Irish-Bairisch mit Franz Hagg und Konrad Broxtermann umrahmte die Veranstaltung mit Liedern zum Thema Fisch und Fluss und ergänzte damit die Grußworte von Gmunds Dritter Bürgermeisterin Christine Zierer.

Sie erinnerte daran, dass der Tegernsee und die Mangfall nicht nur mit der Trift, der Papiererzeugung und dem Ruderbootverleih eine große Rolle in Gmund gespielt hätten, sondern die Fische seit jeher ein wichtiger Bestandteil des Speiseplans der Talbewohner und daher auch kulturell von Bedeutung gewesen seien. Sie dankte allen, die bei dem Projekt mitgeholfen haben und das Jagerhaus zum „Heimathaus“ machten.

Faszinierender Vortrag von Thomas Mattner animiert zu mehr

Nach dem faszinierenden Vortrag von Fischer und Taucher Thomas Mattner über die Tegernseer „Unterwasserwelt“ mit 16 Jahre alten, bis zu 1,25 Meter langen Hechten, praktisch vom Aussterben bedrohten Aalen und Eschen, mythenhaften Hydren, wildwachsenden Seerosen und durch Jod- und Schwefelwasser lila-rosa und blauen Algen war man sich bei den Gmunder Heimatfreunden einig, dass man diesen wundersamen Informationsschatz auch noch heben und multimedial in die Ausstellung bringen möchte.

ak       

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