Servus Christoph Mädler: ein Pastoralreferent, der Spuren hinterlässt
40 Jahre Pfarrverband Waakirchen-Schaftlach und die Verabschiedung von Christoph Mädler wurden am Samstagabend zu einem rauschenden Fest. Der Pastoralreferent hatte die vergangenen elf Jahre im Pfarrverband Waakirchen-Schaftlach entscheidend mitgeprägt.
Für alle ist er „der Christoph“, nur für die Kindergartenkinder und das Team wurde er zum „Herrn Mädler“. Denn, so klärte Katja Trauner, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, auf: Wenn die Kleinen größer wurden und in die Schule kamen, hieß es sonst auch dort noch „Du, Christoph“. Was aber der Funktion als Religionslehrer nicht immer zuträglich war.
Mädler gestaltet seinen Abschied freud- und schwungvoll
Wie freudvoll und erheiternd ein Gottesdienst sein kann, zeigte sich am Festabend vor dem Pfarrheim in Waakirchen. Mädler selbst hatte ihn gestaltet. Es gab schwungvolle Lieder, die von Pfarrer Stephan Fischbacher, Gemeindereferentin Petra Kleinschwärzer und Diakon Franz Mertens musikalisch begleitet wurden. Fast alle Ministranten waren im Dienst, und Mädler hielt in seiner einzigartigen, frei gesprochenen und kurzweiligen Weise die Predigt zum Evangelium. „Wenn Sturm aufkommt, dann lasst Euch nicht aufspalten durchs Rechthaben“, sagte er. Man könne gemeinsam die Hindernisse wegräumen. „Hört‘s zu und macht die krummen Wege einander etwas gerader.“
Aus Mädlers früherem Dienstort Schliersee kommt eine Tanzgruppe
Wie beliebt Mädler ist, zeigte dann das gesamte Abendprogramm. Aus Schliersee-Neuhaus, dem früheren Dienstort Mädlers, kamen Tanzgruppen und Kollegen. Auch der heftige Regen trieb die wenigsten Besucher nach Hause, lieber drängelte man sich eng im Pfarrheim. Die Kolpingfamilie hatte den Grill angeworfen und für Kuchen gesorgt. Die Plattlerkinder tanzten, die Blasmusik spielte auf, Gstanzl oder zehn Gebote für den Ruhestand wurden vorgesungen.

Bürgermeister Norbert Kerkel, das Pfarrgemeindeteam, selbst die „Drei Kirchtürme“ des Pfarrverbands würdigten das schöne Miteinander, das sich in den letzten 40 Jahren ergeben hat. In dieser kleinen Aufführung erzählte jeder Kirchturm seinen Blick auf die Geschichte. Freilich hatte eine jede Pfarrei ihre eigene Sichtweise, aber man fand immer wieder einen Kompromiss. Und einer, der in seinem Wesen umgänglich, unkompliziert, verlässlich tätig war, wurde eben immer wieder als ein wichtiger Mensch zum Ausgleichen genannt: Christoph Mädler.
Das ist wohl die Spur, die der Pastoralreferent hinterlassen wird: miteinander reden, Angst und Fehler zugeben, dann wird’s im Vertrauen zueinander schon besser werden. Und nun möge er bitte den Ruhestand genießen, mit Bergradeln und Holzhacken, aber bitte auch ganz oft zu Besuch in den Pfarrverband Waakirchen-Schaftlach kommen.